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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ihrer verwahrlosten Küche war hier alles sauber geordnet. Er warf ein paar Shorts und T-Shirts in den Koffer, dazu etwas Unterwäsche, Jeans, Sandalen und ein paar Turnschuhe. Ein paar Sommerkleider vielleicht? Er warf sie oben
auf. Besser etwas zu viel mitnehmen als sich hinterher ihr Gejammer anhören, sie hätte nicht genug anzuziehen.
    Als der Koffer voll war, nahm er etwas, das aussah wie ihr alter Collegerucksack, und suchte nach dem Badezimmer. Er fand es unten direkt neben der Eingangstür. Wahllos stopfte er Kosmetik und Toilettenartikel in den Rucksack. Dann beugte er sich dem Unvermeidlichen und durchforstete die Küche nach Hundefutter.
    »Ich hoffe, du wirst alles genau dahin zurückbringen, wo du es hergenommen hast.« Sie lehnte am Kühlschrank, ihren Pitbull auf dem Arm, ihre hochmütigen Reiche-Erbin-Augen blickten müde.
    Liebend gern hätte er ihre Aufforderung befolgt, aber sie sah einfach zu elend aus. »Willst du vorher noch duschen, oder fahren wir mit offenem Fenster?«
    »Bist du taub? Ich bin keins von deinen kleinen Mädchen, die du herumkommandieren kannst.«
    Mit steinerner Miene sah er sie an, als wäre sie wirklich ein störrisches kleines Mädchen. »Du hast die Wahl. Entweder du fährst jetzt mit mir, oder ich bringe dich direkt zu deiner Schwester. Ich habe das dumpfe Gefühl, sie wird wenig begeistert sein bei dem Anblick, den du bietest.«
    Ihr Blick verriet ihm, dass seine Gebete erhört worden waren.
    »Bitte, lass mich allein«, flüsterte sie.
    »Ich werde mal einen Blick auf deine Bücherregale werfen, während du duschst.«

8
    Ein kluges Mädchen steigt nicht bei einem Fremden ins Auto, auch wenn er noch so umwerfend gut aussieht.
    »Per Anhalter in die Hölle«
Artikel für das Magazin Chik
     
    Molly kletterte mit Ruh auf den Rücksitz des schnittigen SUV, den Kevin an Stelle seines Ferraris fuhr. Sie stopfte sich das Kissen, das sie extra mitgebracht hatte, hinter den Kopf und versuchte zu schlafen. Doch sie bekam kein Auge zu. Während sie Richtung Osten an den hässlichsten Außenbezirken von Gary vorbei und dann auf der I-94 Richtung Michigan City brausten, fragte sie sich die ganze Zeit, warum sie nur die verdammte Post nicht geöffnet hatte. Dann hätte sie den Termin beim Anwalt nicht verpasst und wäre nicht von diesem schlecht gelaunten Quarterback entführt worden.
    Die Weigerung, mit ihm zu sprechen, erschien ihr auf einmal kindisch. Außerdem hatten ihre Kopfschmerzen nachgelassen, und sie wollte endlich wissen, wohin ihre Fahrt ging. Sie streichelte ihren Pudel. »Hast du eigentlich ein bestimmtes Ziel im Auge, oder ist das eine improvisierte Spontanentführung?«
    Er tat, als hätte er sie nicht gehört.
    Nachdem sie eine weitere Stunde schweigend dahingefahren waren, bog er in der Nähe von Benton Harbor auf eine Tankstelle. Während er an der Zapfsäule stand, erkannte ihn ein Fan und bat um ein Autogramm. Sie nahm Ruh an die Leine und ließ ihn auf dem Grünstreifen laufen, danach suchte
sie die Toiletten auf. Beim Händewaschen sah sie ihr Gesicht im Spiegel. Er hatte Recht, sie sah verheerend aus. Ihre Haare hatte sie zwar gewaschen, aber hinterher lediglich mit den Fingern durchgekämmt. Ihre Haut war aschgrau, die Augen tief eingesunken.
    Sie wollte schon in ihrer Handtasche nach einem Lippenstift kramen, entschied dann aber doch, dass es ihr zu anstrengend war. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, eine Freundin anzurufen, um sie hier wegzuholen, doch dann fiel ihr wieder Kevins Drohung ein, Phoebe und Dan von ihrem Zustand zu berichten. Sie wollte ihnen nicht noch mehr Kummer machen als ohnehin schon. Vorerst war es wohl das Beste, mit ihm zu fahren.
    Als sie zum Auto zurückkam, war er nirgends zu sehen. Sich wieder nach hinten zu setzen, war keine gute Idee, wenn sie ihn dazu bringen wollte, mit ihr zu reden. Also schob sie Ruh nach hinten und stieg selbst auf den Beifahrersitz. Da kam er mit einer Plastiktüte und einem Pappbecher voll dampfendem Kaffee zurück. Er stellte den Kaffee in den Becherhalter und zog eine Flasche Orangensaft aus der Tüte.
    »Ich hätte auch lieber einen Kaffee.«
    »Tja, Pech.«
    Die kühle Flasche fühlte sich gut an, sie merkte plötzlich, wie durstig sie war und wie schwach, als sie versuchte, sie zu öffnen. Unwillkürlich stiegen ihr Tränen in die Augen.
    Wortlos nahm er ihr die Flasche ab und öffnete sie.
    Während er losfuhr, legte sich allmählich das beklemmende Gefühl in ihrem Hals. »Für irgendetwas müsst

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