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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Schließlich sagte Kevin: »Vielleicht schauen Sie am besten gleich nach, was noch im Gefrierschrank ist.«
    Amy tauchte aus der Speisekammer auf und warf Molly einen bedauernden Blick zu. Das Mitleid und die Knutschflecken dieses Kükens gingen ihr allmählich auf den Keks.
    Der Nachmittagstee war ohne Kevin nicht halb so lustig. Mrs Chet - Gwen eigentlich - konnte ihre Enttäuschung nicht verhehlen, als Molly sagte, er hätte anderweitige Verpflichtungen. Vielleicht hätte es sie aufgemuntert zu erfahren, dass Lilly Shermann im Hause weilte, aber Lilly ließ sich nicht blicken, und Molly wollte ihre Anwesenheit nicht preisgeben.
    Sie war gerade dabei die Keramikrührschüsseln für das Frühstück am nächsten Morgen bereit zu stellen, als Kevin beladen mit Einkäufen durch die Hintertür hereinkam. Er schubste Ruh beiseite, der sich auf seine Knöchel stürzen wollte, und stellte die Tüten auf die Arbeitsplatte. »Warum musst du das machen? Wo ist Amy?«
    »Hör auf, Ruh. Ich habe ihr gerade erlaubt zu gehen. Sie fing vor lauter Troy-Entzug schon fast an zu winseln.«
    Kaum hatte sie das gesagt, da sah sie Amy quer durch den Garten auf ihren Ehemann zulaufen, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war und ihr Kommen wohl gerochen haben musste.

    »Und schon sind sie wieder dabei«, bemerkte Kevin.
    Die Umarmung der beiden war leidenschaftlicher als jede Parfümwerbung. Molly sah, wie Troy seinen Mund auf Amys entblößte Brust herabsenkte. Sie warf den Kopf zurück. Reckte ihm den Hals entgegen.
    Wieder ein Knutschfleck.
    Molly klatschte einen Tupperwaredeckel auf die dazugehörige Dose. »Wenn er so weiter macht, braucht sie bald eine Bluttransfusion.«
    »Sie scheint nichts dagegen zu haben. Manchen Frauen gefällt es, wenn ein Mann ihnen seinen Stempel aufdrückt.«
    Etwas an der Art, wie er sie anschaute, ließ ihre Brüste prickeln. Diese Reaktion gefiel ihr gar nicht. »Und andere Frauen sehen es als das, was es ist - der lächerliche Versuch eines unsicheren Mannes eine Frau zu beherrschen.«
    »Ach ja, das kommt wohl auch vor.« Er warf ihr ein müdes Lächeln zu und machte sich auf den Weg nach draußen, um den Rest der Einkäufe zu holen.
    Beim Ausladen fragte er Molly, ob sie abends zum Essen in die Stadt fahren wollte, aber sie lehnte ab. Sie wollte die Versuchung, die Kevin darstellte, sorgfältig dosieren. Auf dem Rückweg zu ihrem Cottage beglückwünschte sie sich zu ihrer Selbstdisziplin.
    Die Sonne stand wie ein großer Zitronenkeks am Himmel, was Daphne hungrig machte. Grüne Bohnen, dachte sie. Mit einer leckeren Soße aus Löwenzahnblättern. Und Erdbeerkäsekuchen zum Nachtisch!
    Das war heute nun schon das zweite Mal, dass sich ihre Geschöpfe in ihre Gedanken geschlichen hatten. Vielleicht war sie endlich bereit, sich wieder an die Arbeit zu machen - wenn auch noch nicht ans Schreiben, so doch zumindest an
die Zeichnungen, die Helen haben wollte, bevor sie ihr den Rest ihres Vorschusses geben würde.
    Sie betrat das Cottage und fand einen gut sortierten Kühlschrank und einen gefüllten Vorratsschrank. Das musste man Kevin lassen. Er gab sich wirklich Mühe, nett zu ihr zu sein. Sie war aber nicht allzu begeistert, dass er ihr immer sympathischer wurde, und deswegen versuchte sie, ein wenig Ärger aufzubauen, indem sie sich in Erinnerung rief, dass er ein oberflächlicher, egoistischer, Ferrari-fahrender Entführer, Pudelhasser und Frauenheld war. Anzeichen für Letzteres hatte sie allerdings noch nicht entdecken können. Überhaupt keine.
    Weil er sie nicht attraktiv fand.
    Sie fuhr sich in die Haare und ließ einen erstickten Schrei der Verzweiflung über ihre eigene Albernheit fahren. Dann machte sie sich ein üppiges Abendessen.
    An diesem Abend saß sie auf ihrer Veranda und betrachtete den Block, den sie in einer der Schubladen gefunden hatte. Würde es wirklich etwas ausmachen, Daphne und Melissa ein kleines Stückchen auseinander zu rücken? Es war schließlich nur ein Kinderbuch, und die Freiheit Amerikas hing nicht davon ab, wie nahe Daphne und Melissa beieinander standen.
    Ihr Bleistift begann sich über das Papier zu bewegen, zuerst zögerlich, dann immer schneller. Aber die Zeichnung, die entstand, war nicht die, die sie im Sinn gehabt hatte. Stattdessen zeichnete ihre Hand Benny im Wasser, das nasse Fell hing ihm in die Augen, wie er mit weit aufgerissenem Mund zu Daphne hinaufschaute, die von einem Felsen hinuntersprang. Ihre Ohren wehten hinter ihr her, der

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