Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Zweit-, Dritt-, Viertwichtigste im Leben von Kevin Tucker ist Football, Football und noch mal Football.«
»Ich bin der Beste auf meinem Gebiet und werde mich nicht dafür entschuldigen.«
»Die Fünftwichtigste Sache im Leben von Kevin Tucker ist - Ach nein, Halt mal, jetzt sind die Frauen dran, oder?«
»Aber nur ruhige, das schließt dich aus!«
Sie hatte schon eine Antwort auf der Zunge, als es ihr dämmerte. »Jetzt kapier ich es. All die ausländischen Frauen …« Er schaute misstrauisch. »Du willst niemanden, mit dem du wirklich kommunizieren kannst. Das könnte ja deiner wahren Leidenschaft im Wege stehen.«
»Du hast keine Ahnung, wovon du redest. Ich sag’s dir immer wieder: Ich habe genauso viel amerikanische wie ausländische Freundinnen.«
»Und ich wette, sie sind austauschbar. Schön, nicht zu klug - und sobald sie anfangen, Ansprüche zu stellen - auf Wiedersehen!«
»Die guten alten Zeiten.«
»Ich habe dich soeben beleidigt, falls du es nicht bemerkt hast.«
»Ich habe dich ebenfalls beleidigt, falls du es nicht bemerkt hast.«
Sie lächelte. »Ich bin sicher, du willst nicht mit einer Frau unter einem Dach leben, die so anspruchsvoll ist.«
»So einfach wirst du mich nicht los. Tatsächlich könnte das Zusammenleben auch einige Vorteile haben.« Er erhob sich aus dem Schaukelstuhl und betrachtete sie mit einem Gesichtsausdruck, der vor ihrem inneren Auge Bilder von verschwitzten Körpern und zerknüllten Laken auftauchen ließ. Doch dann langte er in die Tasche seines Bademantels und durchbrach den Zauber, der vermutlich nur Einbildung gewesen war.
Er zog ein verknittertes Blatt Papier hervor. Sie brauchte nur einen Moment, um zu erkennen, dass es sich um die Zeichnung handelte, auf der Daphne ins Wasser sprang.
»Das habe ich im Abfall gefunden.« Er strich das Papier glatt, während er zu ihr hinüberging und deutete auf Benny. »Dieser Typ hier? Ist das der Dachs?«
Sie nickte langsam und wünschte, sie hätte die Zeichnung woanders entsorgt.
»Und warum hast du es weggeschmissen?«
»Aus Gründen der Sicherheit.«
»Em …«
»Manchmal dienen mir Begebenheiten aus meinem Leben als Inspiration.«
Er verzog spöttisch den Mund. »Das sieht man.« »Ich bin eigentlich mehr eine Karikaturistin als eine Künstlerin.«
»Aber das hier ist doch etwas zu detailliert für eine Karikatur.«
Sie zuckte die Schultern und streckte die Hand aus, um die Zeichnung zurückzunehmen, aber er schüttelte den Kopf. »Das gehört jetzt mir. Es gefällt mir.« Er steckte das Papier in die Tasche und wandte sich dann zur Küchentür. »Ich zieh mich jetzt besser an.«
»Gut, denn es hat keinen Sinn, dass du hier bleibst.«
»Oh, ich bleibe schon hier. Ich will nur ein bisschen in die Stadt fahren.« Er machte eine Pause und warf ihr ein schiefes Lächeln zu. »Wenn du magst, kannst du ja mitkommen.«
Ihr Verstand schlug Alarm. »Vielen Dank, aber mein Französisch ist reichlich eingestaubt und von zu viel Schokolade kriege ich Hautausschlag.«
»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist eifersüchtig.«
»Vergiss nicht, chéri, der Wecker klingelt morgen um halb sechs.«
Sie hörte ihn kurz nach ein Uhr zurückkommen, es war ihr ein Vergnügen im Morgengrauen an seine Tür zu hämmern. Über Nacht hatte es geregnet, aber als sie schweigend den Weg zum Haus hinübergingen, waren sie beide zu erschöpft, um den frisch gewaschenen rosig grauen Himmel zu bemerken. Während Kevin gähnte, konzentrierte sie sich ganz und gar darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Nur Ruh war glücklich, draußen herumspringen zu können.
Molly bereitete Blaubeerpfannkuchen, und Kevin schnitt ungleichmäßige Stücke Obst in eine blaue Keramikschüssel. Dabei grummelte er, dass jemand mit einem 65-prozentigen Pass Completion Record keinen Küchendienst haben sollte. Seine Klagen fanden erst ein Ende, als Marmie hereinspazierte. »Was ist das für eine Katze?«
Molly wich seiner Frage aus. »Sie ist gestern hier aufgetaucht. Sie heißt Marmie.«
Ruh winselte und kroch unter den Küchentisch. Kevin griff nach einem Geschirrtuch, um sich die Hände abzutrocknen. »Hey, Kleine.« Er kniete nieder und streichelte das Tier. Marmie reckte sich ihm sofort entgegen.
»Ich dachte, du magst keine Tiere.«
»Ich liebe Tiere. Wie kommst du denn darauf?« Marmie legte ihm die Pfoten aufs Bein, und er hob sie hoch.
»Durch meinen Hund.«
»Ach, das ist ein Hund? Ach herrje, das tut mir
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