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Verlobt für eine Nacht

Verlobt für eine Nacht

Titel: Verlobt für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Morey
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Spaziergang am Fluss machen.“ Sie reichte Leo einen Ordner und fügte hinzu: „Hier sind alle Dokumente, die du brauchst. Ich habe jeweils markiert, wo sie unterschrieben werden müssen. Falls du noch etwas benötigst: Wir sind in ein paar Stunden wieder zu Hause.“
    Leo war wie vor den Kopf geschlagen. Wortlos nahm er den Ordner entgegen. Er konnte nur an eines denken: Eve hatte ihm die Tatsache verheimlicht, dass sie Mutter war.
    „Du hast doch gesagt, es gebe keinen Mr Carmichael“, brachte er schließlich heraus.
    „Ja, das stimmt auch.“
    „Wer ist dann sein Vater?“
    „Das geht dich nichts an.“
    „Hast du das auch gesagt, als er dich gefragt hat, wo du die ganze Nacht warst?“, fragte Leo.
    Eve wirkte traurig, als sie den Kopf schüttelte. „Nein. Sams Vater spielt in unserem Leben keine Rolle.“
    Immer wieder blickte Leo zwischen Mutter und Sohn hin und her und bemerkte, wie dunkel Haar und Augen des Kleinen waren. Der breite Mund und der Ausdruck der Augen erinnerten dagegen unverkennbar an Evelyn. Sam war eindeutig ihr Kind, was bedeutete, dass jemand anders mit ihr geschlafen hatte.
    Unwillkürlich dachte Leo daran, wie er sie in den Armen gehalten hatte, ihre Körper eng aneinandergeschmiegt. Der Ausdruck in ihren Augen, als sie zum Gipfel der Lust gelangt war, ihn selbst tief in sich. Und jetzt stellte er sich vor, wie sie in den Armen eines anderen Mannes vor Lust fast vergangen war …
    „Du hättest es mir sagen müssen.“
    „Und warum? Weil wir die Nacht zusammen verbracht haben?“, fragte sie so scharf, dass Sam wimmerte.
    Halb rechnete Leo damit, Eve würde ihrem Sohn eine Ohrfeige geben. Doch sie streichelte dem Kleinen die Wange und redete leise und beruhigend auf ihn ein. In Leos Innerem regte sich etwas und zog sich zusammen, das er vor langer Zeit begraben hatte. Weil er sich um keinen Preis damit befassen wollte, wandte er den Blick ab. Doch in seinem Innern brodelte es.
    Warum, um alles in der Welt, hatte Eve diese starke Wirkung auf ihn? Ihretwegen sah Leo zu viel und fühlte zu viel. Ihretwegen erinnerte er sich an Dinge, an die er sich nicht erinnern wollte. Und warum das alles? Er begriff es nicht.
    „Es tut mir leid, dass du gekränkt bist“, sagte sie und hob das Kind aus dem Wagen, das sich an ihre Schulter kuschelte. „Aber steht in unserem Vertrag vielleicht irgendwo, dass ich angeben muss, ob ich Kinder habe und wie viele?“
    „Soll das heißen, du hast mehr als eins?“
    Eve sah ihn verärgert an, wandte sich ab und streichelte ihrem Sohn den Rücken, während sie weiter liebevoll mit ihm sprach.
    „Es ist schon absurd“, sagte sie dann über die Schulter zu Leo. „Einerseits willst du Eric Culshaw weismachen, du seist ein absoluter Familienmensch, andererseits macht dir ein kleines Kind Riesenangst.“
    „Ich habe keine …“, wollte Leo widersprechen.
    Schwungvoll wandte Eve sich um. „Doch, hast du! Und außerdem empfindest du das Ganze als Affront. Aber keine Sorge. Sam ist zu alt, um vergangene Nacht gezeugt worden zu sein. Du brauchst also keine Vaterschaftsklage zu befürchten.“
    „Das würdest du nicht wagen!“
    „Bilde dir bloß nichts ein“, entgegnete sie heftig. „Nur eine absolut Verrückte würde sich freiwillig an dich fesseln.“
    „Offenbar war Sams Vater ja derselben Ansicht, was dich betrifft“, gab Leo zurück.
    Er konnte förmlich sehen, wie seine Worte Eve wehtaten. Ihre Augen nahmen einen verwirrten, verletzten Ausdruck an. Sofort tat es ihm leid, und beinah hätte er ihr über die Wange gestreichelt, um sie zu trösten. Beinah.
    Doch das würde bedeuten, dass sie ihm wichtig war. Und Leo war kein Mensch wichtig, jedenfalls nicht auf diese Art und Weise.
    Und schon einen Moment später schien Eve wieder einen unsichtbaren Schutzpanzer zu tragen. Ihre Augen funkelten aufgebracht. „Ja, ich habe ein Kind, Leo Zamos. Das hat die Qualität meiner Arbeit bisher nie beeinträchtigt und wird es auch künftig nicht. Wenn du damit nicht umgehen kannst, sollten wir unser Arbeitsverhältnis jetzt besser beenden. Du kannst dir dann jemanden anders suchen, der sich um deine Bedürfnisse kümmert.“
    Bitter stellte Leo fest, dass sie recht hatte. Es hatte keinen Zweck, ihre sinnlich schwingenden Hüften zu betrachten oder an die gemeinsame Nacht zu denken. Eve konnte ihm in seiner jetzigen Situation nicht helfen, und genau um diese musste er sich kümmern. Und vielleicht sollte er sich wirklich eine andere Assistentin suchen, am

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