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Verlobt für eine Nacht

Verlobt für eine Nacht

Titel: Verlobt für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Morey
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7. KAPITEL
    Eve kämpfte mit dem Schloss ihrer Haustür, während Sam in ihren Armen immer schwerer zu werden schien. Vielleicht hatte aber auch einfach die Nacht voller ungewohnter sündiger Vergnügungen sie erschöpft. Oder Sam hatte einfach zu viele Pfannkuchen gegessen. Ich habe das auf jeden Fall, dachte Eve. Nach der viel zu kurzen Nacht war sie wie ausgehungert gewesen.
    Kaum war sie im Haus, klingelte auch schon das Telefon. Widerstrebend nahm sie das Gespräch entgegen.
    „Evelyn, hier ist Leo.“
    Seine Stimme ließ sie wohlig erschauern, denn sie rief Erinnerungen in ihr wach, die noch so frisch waren, dass sie sich an jede sinnliche Einzelheit erinnerte. Doch Eve hatte nicht mit diesem Anruf gerechnet und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Evelyn?“
    Sie schloss die Augen und versuchte, die erotischen Erinnerungen zu verdrängen: wie er, den Mund ganz nah an ihren Schenkeln, sinnliche Worte geflüstert hatte, das Gefühl seiner Bartstoppeln an ihrer Wange, das lustvolle Spiel seiner Zunge …
    „Ich … ich hatte nicht erwartet, von dir zu hören.“
    „Ich hatte auch nicht erwartet, dass ich dich anrufen würde“, antwortete Leo. „Aber es ist etwas passiert. Culshaw möchte über die Vertragsbedingungen an einem Ort verhandeln, wo Maureen das Wetter besser bekommt. Deshalb hat er vorgeschlagen, dass wir uns alle auf seiner Insel vor North Queensland treffen.“
    Der tief und fest schlafende Sam auf Eves Schulter schien noch schwerer zu werden. „Heißt das, ich soll einen Flug für dich buchen?“, fragte Eve.
    „Nein. Es heißt, dass du mitkommen musst.“
    Sam bewegte den Kopf im Schlaf, und Eve gab ihm einen Kuss, um ihn zu beruhigen. „Du weißt doch, dass das nicht geht, Leo. Wir hatten einen Abend vereinbart, und ich habe dir schon gesagt, dass ich mich nicht noch einmal mit dir treffen würde.“
    „Dann treffen wir eben eine neue Vereinbarung. Wie viel willst du diesmal, Evelyn?“, fragte Leo gereizt. „Fünfzigtausend?“
    „Es geht mir nicht ums Geld. Ich möchte einfach diese netten Menschen nicht noch einmal belügen.“
    „Hunderttausend.“
    Eve blickte an die Decke und versuchte, sich nicht auszumalen, welchen großen Teil der Renovierungen sie mit so einer unglaublichen Summe bezahlen könnte. Vielleicht könnte sie sogar einen Garten anlegen, in dem Sam spielen konnte …
    „Nein“, sagte sie jedoch. „Es kommt nicht infrage.“
    „Du kommst also nicht mit? Und was soll ich dann Culshaw sagen?“
    „Das musst du selbst entscheiden: dass ich aus familiären Gründen nicht mitkommen kann, krank bin oder nie deine Verlobte gewesen bin.“ Eve spürte, dass Sam unruhig wurde. Er begann, leise zu quengeln.
    „Was war das denn?“, wollte Leo wissen.
    „Ich, kurz vorm Auflegen. Wir haben doch jetzt alles besprochen, oder?“ Eves Muskeln schienen unter Sams Gewicht zu brennen.
    „Nein. Ich brauche … ich brauche ein paar Dokumente, die ich mitnehmen muss.“
    „Gut.“ Seufzend fragte sie sich, welche das wohl sein könnten. Eigentlich hatte Leo schon sämtliche Papiere in dreifacher Ausführung bekommen. „Ich schicke sie dir gleich per Mail.“
    „Das geht nicht. Ich brauche die Originale. Du musst sie mir so schnell wie möglich ins Hotel bringen.“
    Bisher war das Schicken per Mail nie ein Problem gewesen. Mit aller Macht versuchte Eve, ruhig zu bleiben. „Also gut, ich schicke dir die Originale per Kurier.“
    „Nein, du musst sie mir persönlich bringen. Es handelt sich um hochvertrauliche Geschäftsunterlagen, die ich niemand anders anvertrauen möchte.“
    Als sie nichts erwiderte, fügte Leo hinzu: „Du hast doch gesagt, du willst weiter für mich arbeiten.“
    Du Mistkerl, dachte Eve, die seine indirekte Drohung durchaus verstand. Sie war zwar fest entschlossen, nicht mehr gegen Geld seine Verlobte zu spielen, konnte es sich aber nicht leisten, ihn als Kunden zu verlieren.
    „Also gut, ich bringe die Dokumente persönlich vorbei“, gab sie nach. „Aber ich komme nicht in deine Suite. Nicht nachdem …“
    „Du befürchtest, ich könnte etwas versuchen?“
    Wohl kaum – angesichts der Art und Weise, wie sie am Vorabend auseinandergegangen waren. Doch Eve befürchtete, sie würde in seiner Suite, die so viele Erinnerungen barg, in Versuchung geraten. Sie würde daran denken, wie er sie gegen die Wand gedrängt hatte und in sie eingedrungen war und … Es wäre unmöglich, so zu tun, als wäre all das nie passiert – und als

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