Verlobung auf Italienisch
nackter Haut fühlt es sich toll an.“ Evie kuschelte sich in das edle Kleidungsstück.
Diese unbewusst sinnliche Bewegung entfachte ein heißes Verlangen in ihm. Erregt zog er Evie an sich. „Du könntest das Kleid ausziehen“, flüsterte er rau, „und nur den Pelz tragen.“ Auch ohne ihr Handgelenk zu umfassen, spürte er, wie ihr Puls raste, und sah die Sehnsucht in ihren Augen.
Rasch wandte sie den Blick ab und schob Rio von sich. „Du kannst einfach nicht anders, stimmt’s? Wenn wir hierbleiben, geben wir den Leuten doch nur noch mehr Anlass zu Gerede. Oder ist dieser Vertrag dir auf einmal nicht mehr wichtig?“
Nun erstarrte er. Einige Sekunden lang hatte er tatsächlich an nichts anderes gedacht als daran, wie erotisch der Pelz auf ihrer nackten Haut war. „Du hast recht. Gehen wir.“ Dass sie so gefasst war, beunruhigte ihn zutiefst. Hätte sie ihn nicht weggestoßen, wäre er seinem Instinkt gefolgt und hätte sie zum Teppich vor dem Kamin getragen.
Hektisch nahm er seine Smokingjacke von der Stuhllehne und drängte sie zum Aufzug. „Die Premiere fängt in einer Viertelstunde an.“
„Na toll. Dann sind wir die Letzten.“
„Genau das hatte ich auch beabsichtigt.“ Er drückte auf den Knopf fürs Erdgeschoss. „So werden wir von den Massen gesehen.“
„Ja, warum auch nicht? Wenn ich mich lächerlich mache, dann richtig.“
Bei Rio untergehakt, ging Evie langsam über den roten Teppich, dankbar, dass die silberfarbenen Pumps ziemlich bequem waren. Trotz des starken Schneefalls hatten sich viele Schaulustige versammelt, und sie fühlte sich wie eine Hochstaplerin, als sie das Jubeln und Klatschen hörte.
„Sie werden enttäuscht sein, wenn sie mich sehen. Was soll ich machen?“, flüsterte sie, während sie unbeirrt in die Kameras lächelte. „Den Ring zeigen? Dich verliebt ansehen?“
„Verhalte dich ganz normal.“
Wie konnte er nur so unsensibel sein? „Normalerweise schreite ich nicht auf hohen Absätzen den roten Teppich entlang und tue so, als wäre ich mit einem schwerreichen Mann verlobt, den ich kaum kenne. Du könntest mir also ruhig helfen.“
„Ich bin an deiner Seite. Das sollte reichen.“ Kurz blieb Rio stehen und sprach mit einem Paar, das sie von irgendwoher kannte. Um herauszufinden, woher die beiden kamen, plauderte sie lächelnd mit ihnen und fand sie dabei überraschend sympathisch.
Als Rio sie wenige Minuten später ins Foyer führte, lächelte Evie immer noch. „Ein nettes Paar. Ich habe die beiden schon mal irgendwo gesehen. Arbeiten sie im Hotel?“
„Nein, das waren Angelina Jolie und Brad Pitt.“
Bei seiner Antwort errötete sie. „Oje. Ist mir das peinlich! Sicher haben sie sich gefragt, warum ich sie die ganze Zeit so angrinse.“
„Du warst sehr charmant. Und du hast sie nicht um ein Autogramm gebeten, was immer erfrischend ist.“
„Weil ich sie nicht erkannt habe.“ Unwillkürlich umfasste sie seinen Arm fester. „Meinst du, sie haben es gemerkt? Bin ich ihnen vielleicht zu nahe getreten?“
„Keine Angst, du warst großartig. Brich mir bitte nicht den Arm.“
Sofort lockerte sie ihren Griff wieder. Entschlossen, denselben Fehler nicht noch einmal zu machen, sah sie sich verstohlen um und versuchte, den Gesichtern Namen zuzuordnen. Im Foyer herrschte dichtes Gedränge, und sie fühlte sich völlig fehl am Platz unter all den schönen, glamourösen Menschen.
Rio stöhnte. „Man sollte meinen, du müsstest gleich zum Zahnarzt. Versuch, dich zu entspannen.“
Endlich gingen alle in den Kinosaal. Erleichtert atmete Evie auf. Zu ihrer großen Freude handelte es sich um einen Weihnachtsfilm.
Unauffällig streifte sie ihre Pumps ab und lehnte sich entspannt zurück. Sie war richtig in Weihnachtsstimmung – im Gegensatz zu Rio, der auf seinem Smartphone eine Nachricht schrieb.
„Du musst dein Handy ausschalten.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, wurde ihr klar, wie albern es klang. Bereits im Foyer war ihr aufgefallen, wie viele Leute um seine Aufmerksamkeit gebuhlt hatten. Offenbar war er der einflussreichste Gast hier. Niemand würde ihn zurechtweisen.
Deshalb versuchte sie, ihn zu ignorieren und sich auf den Film zu konzentrieren. In einer Szene mit dem Weihnachtsmann musste sie seufzen. „Das ist eine schöne Geschichte“, sagte sie verträumt. „Du solltest sie dir auch ansehen. Vielleicht kommst du dann in Weihnachtsstimmung.“
Daraufhin steckte er sein Handy sofort ein und stand auf. „Zieh dir die Schuhe
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