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Verlobung auf Italienisch

Verlobung auf Italienisch

Titel: Verlobung auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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müssen, empfand sie nur Frust. „Warum soll ich so viel Aufwand betreiben, wenn wir nur fünf Minuten bleiben?“ Dass er sie nicht einmal ansah, machte sie noch wütender. „Eigentlich brauche ich mich überhaupt nicht umzuziehen, oder?“
    „Dass man bei solchen Anlässen nur eine Stippvisite macht, ist ganz normal. Wir brauchen keinen ganzen Abend zu vergeuden, wenn wir unser Ziel auch so erreichen.“
    Plötzlich vibrierte die Atmosphäre vor Spannung, was Evie sich nicht erklären konnte. „Und wenn du dich einfach nur amüsieren möchtest?“
    Stirnrunzelnd blickte Rio auf den Bildschirm. „Wir reden von einem Haufen Leute, die sich nur für sich selbst interessieren. Und auf den Ball gehe ich aus einem bestimmten Grund – ich muss mit Wladimir Yartsev sprechen.“
    „Wer ist das?“
    „Liest du denn keine Zeitung?“
    Prompt errötete sie. „Schon. Wenn ich freihabe.“
    „Wladimir Yartsev ist ein russischer Ölmagnat.“
    „Aber nicht so einflussreich wie du.“
    Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen. „Doch. Nur in anderen Bereichen.“
    Nun zog sie die Beine an. „Dieser Typ wird also an deinem Tisch sitzen? Und ich soll besonders nett zu ihm sein?“
    „Das ist nicht möglich. Sein Englisch ist nicht besonders gut, und sein Dolmetscher wird ihn wohl kaum begleiten.“ Rio änderte eine Zahl in der Tabelle. „Allerdings kann es nicht schaden, wenn du ihn anlächelst.“
    Seine Bemerkung klang so geringschätzig, dass Evie ihm beinah an die Kehle gesprungen wäre.
    Forschend betrachtete sie ihn. Sie würde es ihm schon zeigen! „Ich brauche keinen Dolmetscher, denn ich kann mich gut mit anderen verständigen.“ Sie drückte sich bewusst vage aus. „Du hoffst also, dich mit diesem Wladimir zu treffen. Und mit wem noch? Geht niemand hin, um sich einfach nur zu amüsieren?“
    „Die Leute besuchen solche Veranstaltungen, um gesehen zu werden. Und auf einem Wohltätigkeitsball möchten sie beim Spenden beobachtet werden. Es ist ein Spiel. Ich möchte dort Kontakte knüpfen. Sicher wird es sehr langweilig.“
    „Danke. Du willst mir damit also zu verstehen geben, dass ich nicht nur unpassend aussehe, sondern dich obendrein langweile. Das wird ja ein toller Abend!“
    „Ich hatte eigentlich die anderen Gäste gemeint“, erwiderte er ärgerlich. „Aber mach nur so weiter, dann stehst du auch auf meiner Liste. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht lange bleiben kann, weil ich viel zu tun habe.“
    Er dachte nur an seine Arbeit.
    Allerdings nahm er sie mit zu einer Filmpremiere und zu einem Wohltätigkeitsball.
    Bei der Aussicht darauf, für einen Abend in die Rolle von Aschenputtel zu schlüpfen, verspürte Evie wieder ein Hochgefühl. „Wir lassen uns also nur auf zwei Events blicken – aber du hast viel mehr Einladungen?“
    „Für heute Abend habe ich sieben, und ich habe mir die interessantesten ausgesucht.“ Wieder konzentrierte Rio sich auf die Zahlen vor ihm auf dem Bildschirm. „In der Weihnachtszeit häufen sich die Veranstaltungen.“
    Weihnachten.
    Schlagartig wurde ihr bewusst, was anders war. „Irgendjemand hat die ganze Dekoration entfernt!“ Entsetzt sprang sie auf und schaute sich um. „Der Baum ist weg. Und die Mistelzweige … Warum sollte jemand so etwas tun?“
    „Weil ich es veranlasst habe.“
    Tief getroffen von seinen brüsken Bemerkungen, fiel es ihr schwer, ruhig zu sprechen. „Es hat dir nicht gefallen?“
    „Nein.“
    „Ich habe ewig gebraucht, um alles so hinzubekommen. Ich dachte, du würdest dich freuen …“
    „Das habe ich nicht.“
    Nicht nur, dass sie nicht gut aussah und ihn langweilte, jetzt gab er ihr auch noch zu verstehen, dass sie schlechte Arbeit leistete. Das war zu viel.
    Rio blickte von seinem Laptop auf. „Solange ich hier bin, möchte ich von dem Fest nichts mitbekommen.“ Seine schwarzen Augen funkelten gefährlich. „Ich möchte überhaupt keine Weihnachtsdeko sehen. Ist das klar?“
    „Allerdings.“ Zutiefst gekränkt ging sie ins zweite Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Dann lehnte sie sich dagegen.
    Dieser verdammte Mistkerl!
    Er vermittelte ihr das Gefühl, dass sie klein und unbedeutend war. Offenbar konnte sie nicht einmal einen Weihnachtsbaum zu seiner Zufriedenheit schmücken.
    Um die Fassung wiederzugewinnen, atmete Evie einige Male tief durch. Mit wenigen Sätzen hatte er ihr ohnehin geringes Selbstwertgefühl völlig zerstört.
    Verzweifelt versuchte sie sich einzureden, dass es

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