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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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dann bist du es. Kapier das endlich.«
    Er stürmte an Brian vorbei aus dem Raum. Die Tür schlug laut hinter ihm zu.
    Brian hielt die Zugkette der Lampe an, die noch immer hin und her schwang. Offensichtlich war Lena nicht die Einzige, deren Fassade bröckelte. MacGregor hatte ihm nie ganz seine Show als Pausenclown abgekauft, aber er hatte mitgespielt.
    Bis Brian anfing, Kriegsdämonen umzubringen.
    Verdammt, er hatte keine Wahl. Dieses Spiel hier lautete: Friss oder stirb. Dennoch konnte er keinesfalls zulassen, dass MacGregor ihm die Führung übertrug. Die Gruppe hatte nicht die winzigste Chance, wenn das passierte. Sein Leben in die Hand eines Versagers zu legen, wie er einer war, kam einem Freifahrtschein ins Leichenschauhaus gleich. Man brauchte nur einen Blick auf seine jämmerliche, hässliche Vergangenheit zu werfen, um das zu begreifen.
    Also musste er den sturen Bock davon überzeugen, seine Meinung zu ändern.
    Aber wie?
     
    Als Lena in den Wohnraum zurückkehrte, war Brian verschwunden. Die Enttäuschung darüber versetzte ihr einen kleinen Stich. Sie hätte selbst sein fortwährendes Grinsen diesen ganzen bohrenden Blicken vorgezogen. Alle Unterhaltungen brachen abrupt ab, als sie eintrat, und die vollen Schüsseln mit Popcorn und Chicken Wings verloren offenbar plötzlich ihre Anziehungskraft. Alle musterten kritisch ihr Gesicht.
    Murdoch führte sie herum und stellte sie jedem einzeln vor.
    »Tyrone Bale, Piers Atheborne und Stefan Wahlberg.« Er blieb vor einem fülligen Mann mit einem Mop aus schwarzen Locken stehen. Aus den Tiefen des Sofas streckte ihr Stefan seine Hand entgegen. Aber Lena schüttelte sie nicht, vielmehr hütete sie sich, ihm zu nahe zu kommen.
    »Sie sind der Magier«, sagte sie. Der Anhänger an ihrem Hals klopfte. Das Besondere des alten ägyptischen Amuletts lag in seiner Fähigkeit, dunkles
Ba
mit verblüffender Leichtigkeit zu erspüren, und sein Protest gegen Stefan Wahlberg war heftig.
    Er ließ seine Hand sinken. »Das bin ich. Woher wissen Sie das?«
    »Sie stinken nach dunkler Magie. Der Pesthauch kommt Ihnen aus jeder einzelnen Pore.«
    Alle im Raum fuhren zusammen. Der Griff von Murdochs starkem Arm um Lenas Schulter wurde fester, doch der Magier zuckte kaum mit der Wimper.
    »Lena«, sagte eine männliche Stimme schneidend. »Sie sollten sich entschuldigen. Hier wird keiner unserer Freunde beleidigt.«
    Sie fuhr zu dem Mann herum, der eben aus dem Flur hereingekommen war. MacGregor. »Das war keine Beleidigung. Nur die Wahrheit.«
    »Wörter wie ›stinken‹ und ›Pesthauch‹ sprechen eine andere Sprache.« Diese graublauen Augen kannten kein Pardon. »Entschuldigen Sie sich, sofort.«
    Lena prüfte ihre Optionen. MacGregor war ein Mensch – sie bemerkte den Puls einer Seele unter seiner Haut –, aber er war auch sehr groß und stark. Und er hatte jedermann hier auf seiner Seite, so viel war klar. Ihn herauszufordern wäre sehr dumm gewesen.
    Langsam drehte sie sich zu dem Magier um.
    »Ich bitte für meine
unpassenden
Worte um Entschuldigung«, sagte sie vorsichtig.
    Er lächelte ehrlich amüsiert. »Hübsch ausgedrückt.«
    Murdoch schien es für eine gute Idee zu halten, das Thema zu wechseln. Er schob Lena um den Couchtisch herum zum anderen Ende des Sofas. »Rodriguez hast du ja schon kennengelernt, und das ist … Emily.«
    Er nannte den Namen, als müsste mindestens ein Trommelwirbel folgen, aber Lena konnte damit nichts anfangen. Emily sah wie ein ganz normales Mädchen im Teenageralter aus. Sie war schlank und hatte langes blondes Haar mit schwarzen Strähnen, hellblaue Augen und ein herzförmiges Gesicht, das die Verwandtschaft mit Rachel nahelegte.
    »Du bist Rachels Tochter.«
    »Jep.«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass der Umgang mit Seelenwächtern gefährlich ist?« Sie wies mit dem Kinn auf den jungen Mann, der seinen Arm mit dem Kobratattoo um Emilys Schulter gelegt hatte. »Wenn er gerade eine Seele geholt hat, könnte jederzeit ein Dämon versuchen, ihn umzubringen.«
    Emily zuckte die Achseln. »Mein letzter Freund
war
ein Dämon. Carlos ist also schon ein Riesenfortschritt.«
    Lena starrte sie an und versuchte herauszufinden, ob das Mädchen sie auf den Arm nahm.
    »Hab ich was verpasst?«, fragte Brian, der gerade hereinkam. Sein silberäugiger Blick fand ihren sofort. Er ging zu ihr hinüber und schlug ohne Vorwarnung Murdochs Hand von ihrer Schulter. Aus unerklärlichem Grund musste Lena lächeln.
    »Nicht viel«, antwortete

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