Verlockend wie ein Dämon
»Wirklich? Also, wenn ich an deinen kurzen Atem und den harten Nippel in meiner Hand denke, könnte ich schwören, dass das echt war.«
Bastard.
»Ich schlafe
nicht
mit dir.«
»Hör auf zu zetern.« Er ging hinüber zum Bett und hob die karierte Pyjamahose und das Tanktop hoch, die darauf drapiert waren. »Süß. Ich hätte trotzdem nicht gedacht, dass du auf Pink stehst.«
Sie riss ihm die Nachtwäsche aus der Hand. »Das gehört Rachel.«
Er runzelte die Stirn. »Ich fahre morgen nach San Francisco. Sag mir, welche Größe du hast, und ich besorge dir ein paar neue Sachen.«
Lena wurde rot, obwohl sie sich dagegen wehrte. Kein Mann außer ihrem Vater hatte ihr jemals Kleider gekauft. Azim hatte es gewollt, aber er hatte sich leicht durch ihre Ablehnung umstimmen lassen. »Nein danke.«
»Du kannst das, was du anhast, nicht die ganze Zeit tragen.«
»Vielleicht hättest du daran denken sollen, bevor du mich aus meinem Haus gezerrt hast, ohne mir Zeit zum Packen zu geben«, giftete sie. Sie legte den Pyjama zurück aufs Bett und strich die Falten glatt.
»Ich war genervt.«
Verärgert, dass seine Worte nicht den Hauch einer Entschuldigung erkennen ließen, funkelte sie ihn an. »Dann wasche ich meine Sachen eben jeden Abend.«
»Drei Monate lang?«
»Ich werde nicht –« Sein Blick fiel ihr auf, und sie unterbrach sich. Sie hatte nur über ihre Rückkehr nach L.A. nachgegrübelt und ganz vergessen, dass die Herrin des Todes sie zum Training mit MacGregor abkommandiert hatte.
Brian strich ihr leicht mit einem Finger über die Wange.
»Sag mir die Wahrheit über die Münzen«, bat er leise. »Du weißt, dass du es mir am Ende sowieso erzählen wirst. Warum redest du es dir nicht gleich von der Seele? Du wirst dich viel besser fühlen.«
Die Wahrheit? Lenas Magen krampfte sich zusammen. Nein, sie konnte ihm die Wahrheit nicht sagen. Brian gehörte zu den guten Jungs, die die Welt vor der Katastrophe retten wollten, und es gefiel ihm zu glauben, dass alle anderen dasselbe Ziel hatten. Es würde sein Weltbild erschüttern, wenn er erfuhr, dass ihre Gründe, die Münzen einem Dämon zu übergeben, selbstsüchtig gewesen waren. Wenn die Münzen in Satans Besitz gerieten, waren die Folgen verheerend. Es war nicht einfach gewesen, sich zu dem Handel durchzuringen, und Gewissensbisse nagten an ihr, wann immer sie daran dachte. Es zu tun war natürlich nicht richtig. Aber diesmal, in diesem besonderen Fall, musste sie ignorieren, was richtig war. Nur dieses eine Mal musste sie das Wohl einer Person über das Wohl aller stellen.
Doch Brian würde das niemals akzeptieren. Nach seiner leidenschaftlichen Rechtfertigung vor der Herrin des Todes und seiner entschlossenen Antwort in L.A. war das glasklar.
Wenn er auch nur eine leise Ahnung von ihrem Plan hatte, würde er sich ihr in den Weg stellen.
Deshalb musste sie schnell und entschlossen handeln. Die vierzehnte Münze aufspüren und türmen. Selbst eine kurze Verzögerung konnte Heathers Leben gefährden. Und Heather war alles, was sie noch hatte. »Die Wahrheit ist, dass es einen Käufer für die Münzen gibt und ich hier weg will, um das Geschäft abzuschließen.«
Ihre Worte klangen echt – wie sie es sollten –, und Brian runzelte die Stirn. »Vielleicht können du und ich ein anderes Geschäft abschließen.«
»Hast du eine Million Dollar zu bieten?«
»Hör auf mit dem Mist«, sagte er freundlich. »Erzähl die Geschichte jedem anderen, wenn du willst, aber ich kaufe sie dir nicht ab. Dieser Kunde, von dem du redest, hat etwas, das du willst. Vielleicht kann ich dir helfen, es zu bekommen.«
Die Wärme in seinen Augen war so aufrichtig, und das Angebot war so verlockend …
Aber der Kompromiss, den er im Sinn hatte, war nicht realisierbar. Die Münzen waren die einzige Ware, die die Dämonen akzeptierten, und Lena wusste nur zu gut, was es bedeuten würde, wenn sie ihre Forderungen nicht erfüllte. Sie hatte bereits einen gesalzenen Preis für ihren Widerstand gezahlt. Sie konnte es sich nicht leisten, noch mehr zu zahlen.
»Sie mit Gold oder Silber aufzuwiegen, wäre sicher auch annehmbar.«
Enttäuschung verdunkelte seine Augen. Er hob die Hand, und Lena wappnete sich. Doch sie deutete die Geste falsch. Seine Finger vergruben sich in ihren aufgelösten Haarknoten, umfassten ihren Hinterkopf und rissen sie an seine Lippen.
Es war ein anderer Kuss als der auf ihrem Sofa in L.A. Die sexuelle Spannung war noch immer spürbar, aber sie lag
Weitere Kostenlose Bücher