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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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sagt mir, dass dahinter mehr steckt.«
    MacGregor studierte für eine Weile die Spitzen seiner Schuhe, ehe er wieder den Blick hob. »Dann überlasse ich sie dir. Ich habe großes Vertrauen in deine Nase.« Er streckte sich. »Was mich praktischerweise zum zweiten Punkt bringt.«
    Eine Streicheleinheit fürs Ego, der ein Themenwechsel folgte? Oha. Das musste eine schlechte Nachricht sein. »Kann ich nicht noch einen Moment lang dein Kompliment genießen? Das war doch ein Kompliment, oder?«
    »Ich treffe mich morgen mit Simon Reed, und ich hätte gern, dass du mit mir hingehst.«
    »Das Arschloch vom Protektorat?«
    »Aye.« MacGregor lächelte. »Aber sag ihm das bitte nicht direkt ins Gesicht.«
    »Warum ich? Der Bursche ist ein hohes Tier. Es wird ihm nicht gefallen, wenn irgendein dahergelaufener Wächter eurem Gespräch lauscht.«
    »Eigentlich freut er sich darauf, dich kennenzulernen.« MacGregor deutete auf Brians geöffneten Terminkalender. »Schreib’s dir auf. Wir treffen ihn morgen früh um zehn in seinem Büro in San Francisco.«
    »Der nordamerikanische
magistrato
will mich kennenlernen? Warum?«
    »Zunächst will er hören, wie du an die Münze gekommen bist. Ich habe ihm außerdem gesagt, dass du mich als Anführer unserer kleinen Gruppe ablöst und sein neuer Kontakt bist.«
    Brians Blut gefror. »Du hast ihm
was
gesagt?«
    »Wir haben doch schon darüber gesprochen. Ich habe dir erklärt, warum ich kürzer treten will, und du warst einverstanden.«
    MacGregor hatte offenbar eine ganz andere Erinnerung an das Gespräch als er. »Wir waren uns einig, dass es nicht viel Sinn macht, wenn ein Sterblicher einen Haufen Seelenwächter anführt, aber ich habe nie gesagt, dass
ich
den Job machen will. Im Gegenteil, ich erinnere mich genau, dass ich sagte, die Idee sei vollkommen idiotisch.«
    »Mein Rücktritt steht nicht zur Diskussion.«
    »Das habe ich begriffen«, erwiderte Brian. »Aber ich bin nicht der, den ihr braucht. Ehrlich. Zu meinen Stärken gehört es, die richtige Krawatte auszuwählen, aber ich kann keine Horde untoter Haudegen in einen Krieg gegen Satan führen.«
    »Die anderen Wächter hören auf dich.«
    »Nein, sie lachen über meine Witze. Das ist etwas ganz anderes, glaub mir.«
    MacGregor erwiderte nichts auf Brians Einwand. Er verschränkte nur die Arme und sah ihn an.
    »Schau«, setzte Brian erneut an und würzte sein Lächeln mit einer großzügigen Prise jenes Charmes, der ihn bei Merrill Lynch zum Starbanker mit Millionenumsatz gemacht hatte. »Ich habe keinen Trumpf in diesem Spiel. Murdoch hat zehnmal mehr Erfahrung als ich. Er ist derjenige, der ans Ruder sollte, nicht ich.«
    MacGregors Augen verengten sich. »Was soll das werden, Webster?«
    »Was?«
    »Vor nicht einmal fünf Minuten hast du noch versucht, mich davon zu überzeugen, dass Murdoch ein Volltrottel ist. Bei der Vorstellung, dass du seine Befehle befolgen sollst, müsste sich dir eigentlich der Magen umdrehen. Und trotzdem bist du bereit, in den sauren Apfel zu beißen, statt selbst die Führung zu übernehmen. Warum?«
    Brians Hand war schon auf halbem Wege zu seinem linken Ellbogen, bevor er es verhindern konnte. Gerade noch rechtzeitig tat er so, als müsste er sich am Unterarm kratzen. »Ich will nur das Beste für uns Wächter«, sagte er. »Ich mag meine Differenzen mit Murdoch haben, aber der Bursche ist der geborene Krieger. Ich kann mich damit arrangieren, dass er die bessere Wahl ist.«
    »Um es mit deinen Worten auszudrücken: Blödsinn.« MacGregor wandte sich angewidert ab. Er ging hinüber zum Bücherregal, machte dann auf dem Absatz kehrt und kam wieder zurück. »Verdammt noch mal, Webster! Ich habe dich in Aktion gesehen. Du zögerst nie, egal, wie die Chancen stehen, du hältst dich nie zurück und du gibst niemals auf. Ich weiß, dass du kein Feigling bist. Und trotzdem kneifst du jedes Mal den Schwanz ein, wenn ich dir die Führung übertragen will. Erklär mir das bitte!«
    Brian ließ sich nicht einschüchtern.
    »Ich kenne meine Grenzen, das ist alles«, sagte er fest.
    MacGregor schwieg erneut. Dann sagte er: »Jetzt musst du diese Grenzen eben auf den Prüfstand stellen. Wir haben keine Zeit für einen verdammten Wettbewerb, wer der bessere Anführer ist. Satan zeigt überall Präsenz, und zwar auf ziemlich unschöne Weise. Plötzlich gibt es Staatsstreiche in Südamerika, Aufstände in Indonesien und Firmenpleiten auf der ganzen verfluchten Welt. Wenn ich sage, dass du unser Mann bist,

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