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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Carlos. »Deine Freundin versprüht nur ihren Charme.«
    Brian sah Lena stirnrunzelnd an. »Was hat sie denn gesagt?«
    »Nichts, was es wert wäre, wiederholt zu werden.« MacGregor zog Rachel aus dem großen Lehnstuhl am Kamin und ließ sich mit ihr auf dem Schoß wieder darauf nieder. So leicht, wie dies scheinbar vonstatten ging, hatte es etwas von einem eingespielten Ritual. »Am Montag fängt eine neue Trainingsgruppe an. Ich brauche einen Helfer, der sie in die Schlafbaracke einweist. Meldet sich jemand freiwillig?«
    Der Afroamerikaner, Tyrone, hob die Hand. »Ich.«
    »Danke, Bale. Ich brauche außerdem jemanden, der sich rund um die Uhr um Lena kümmert«, fuhr MacGregor fort. Als Brians Hand in die Höhe schoss, fügte er rasch hinzu: »Jemand anderen als Webster.«
    Alle verfielen in Schweigen.
    Als sich die Stille in die Länge zog und die Blicke betreten zu Boden wanderten, verschränkte Lena die Arme vor der Brust. Sie war völlig MacGregors Meinung.
    »Kommt schon, Leute«, drängte MacGregor grimmig. »Muss ich euch erst in den Hintern treten?«
    Emily stieß Carlos den Ellbogen in die Rippen. Nachdem er seiner Freundin einen gequälten Blick zugeworfen hatte, meldete sich der junge Mann widerstrebend. »Ich mache das.«
    Hervorragend. Der Junge wog höchstens 70 Kilo.
    »Süße«, flüsterte Brian Lena ins Ohr. »Mach dir keine Hoffnungen. Er ist viel stärker, als er aussieht. Er ist erst achtzehn, aber der Junge ist höllisch zäh.«
    Vielleicht, aber seinen Gothic-Klamotten nach zu urteilen, war er noch nicht lange Wächter, und »nicht lange« bedeutete: Er war zu schlagen. Außerdem erschöpfte sich seine Motivation darin, seiner Freundin einen Gefallen zu tun, während sie –
    »Gehen wir rauf«, ergänzte Brian. Durch seinen warmen Atem bewegten sich die feinen Härchen an ihrem Ohr. Die verheißungsvolle Zweideutigkeit in seiner Stimme ließ eine Welle der Vorahnung durch ihren Körper schwappen.
    Was sie ignorierte. »Ich bin nicht müde.«
    »Wer hat was von Ausruhen gesagt?«, murmelte er. Laut sagte er zu den anderen: »Lena und ich haben Jetlag, deshalb gehen wir heute früher ins Bett. Wir sehen uns morgen früh.«
    Dann nahm er ihre Hand, ergriff den Koffer und schlängelte sich durch die anderen Wächter zur Treppe.
    »Niemand kauft dir die Jetlag-Geschichte ab«, sagte Lena auf dem Weg nach oben. Sein Daumen strich fortwährend und langsam über ihre Hand, sodass ihr Gänsehaut den Arm hinaufkroch. »Sie wissen doch alle, dass Seelenwächter keinen Schlaf brauchen.«
    Er grinste sie an. »Stimmt, aber mit der Wahrheit hätte ich mir einen Rüffel von Rachel eingefangen.«
    Sie stemmte die Fersen in den Boden und zwang ihn, vor ihrem Schlafzimmer stehen zu bleiben. »Und was genau ist die Wahrheit?«
    »Dass wir miteinander ins Bett gehen.«
    »Nein«, sagte sie bestimmt, »das tun wir nicht.«
    Er griff an ihr vorbei nach dem Knauf und öffnete die Tür. »Doch, das tun wir. Wenn du es vorziehst, in deinem Zimmer zu schlafen statt in meinem, ist das in Ordnung. Aber wir werden im selben Bett nächtigen.«
    Lena schloss die Augen, sog den berauschenden Duft seines Zitronenparfüms ein und genoss den Druck seines muskulösen Arms. Es war viel zu leicht, sich vorzustellen, wie es sein würde, sich in seiner Umarmung zu verlieren und die beruhigende Stärke seines Körpers auf ihrem zu spüren. Ihm zu erlauben, sie mit Worten und Taten zum Höhepunkt des Verlangens zu treiben. »Nein.«
    »Baby?«
    Sie riss die Augen auf, und ihr Blick fand sofort den seinen. Nicht allzu überraschend, da ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt waren. Was sie allerdings erstaunte: Unter seinem gewohnten, lässigen Humor hörte sie eine rauhe Aufrichtigkeit heraus, die sie bis ins Mark traf und die ihr den Atem raubte.
    »Du trickst hier niemanden aus«, sagte er ruhig. »Und schon gar nicht mich.«
    »Du glaubst, dass ich dich attraktiv finde.«
    Er schob sie sanft in den Raum, lehnte seinen Koffer an die Kommode und schloss die Tür. »Nein, ich
weiß
, dass du mich attraktiv findest. Ich weiß nur noch nicht, wie lange es dauern wird, bis du dich ergibst.«
    Lena tat so, als würde sie nicht sehen, wie er das Schloss verriegelte.
    »Wirklich?«, spottete sie. »Ich will dir ja nicht die Hoffnung rauben, Webster, aber erinnerst du dich, wie ich dich bei mir zu Hause angemacht habe? Ich habe geblufft.«
    Wieder ein Grinsen, diesmal breit genug, um seine Augenwinkel zu erreichen.

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