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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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schlug der große Mann am Kamin vor. Der sagenumwobene MacGregor vielleicht? Er sah jedenfalls ganz wie ein Krieger aus.
    »Gib ihr das Zimmer neben meinem«, sagte Brian. »Und nimm jemanden mit, für den Fall, dass sie wieder abhauen will.«
    Der bärtige Wächter, der mit ihnen im Flugzeug gesessen hatte, erhob sich. Murdoch. »Ich gehe mit.«
    Aus irgendeinem Grund schien sich Brian darüber zu ärgern. Seine Körpertemperatur stieg augenblicklich. Aber er sagte nichts und funkelte den Wächter nur an. Dann zog er Lena etwas näher zu sich und flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn du Rachel auch nur ein Haar krümmst, werde ich sehr, sehr wütend.«
    »Ich würde niemals –«
    Er erstickte ihren Protest mit einem Kuss. Einem fetten Schmatz mitten auf den Mund. Vor allen anderen.
    Angesichts seiner öffentlichen Reviermarkierung schoss ihr die Hitze in den Kopf, was ihr das Stirnrunzeln der gesamten Runde eintrug. Rachel erholte sich als Erste. Sie warf Brian einen sonderbaren Blick zu, dann geleitete sie Lena zur Holztreppe. Murdoch folgte ihnen.
    »Wo ist Ihr Koffer?«, fragte sie.
    »Alles, was ich dabeihabe, ist meine Handtasche und das, was ich am Leib trage. Er war nicht in der Stimmung, mich packen zu lassen.«
    »Oh. Okay, Sie sind schlanker als ich, aber die Größe stimmt in etwa. Ein Pyjama von mir wird es heute Nacht wohl tun.«
    Oben im ersten Stock wandten sie sich nach links. Rachel schüttelte bedauernd den Kopf, während sie Lena den Flur entlangführte. »Ich muss schon sagen, das hätte ich nicht gedacht.«
    »Was?«
    Die andere Frau biss sich auf die Lippen. »Sie und Brian – ein Paar.«
    Lena wollte schon widersprechen, aber bei dem verwirrten Ausdruck auf Rachels Gesicht änderte sie ihre Meinung. »Warum ist das so eine Überraschung?«
    »Weil wir dachten, dass er eine Schwuchtel ist«, sagte Murdoch.
    »Schwul«, verbesserte Rachel und bedachte den bärtigen Schotten mit einem tadelnden Stirnrunzeln. »Wir dachten, er sei schwul. Na ja, wir alle, bis auf Lachlan.«
    Lena schnaubte. Sie konnte einfach nicht umhin. »Wie zum Teufel seid ihr denn darauf gekommen?«
    Murdoch hob seine große, rechteckige Hand und zählte an den Fingern ab: »Er geht permanent shoppen, er lässt sich die Fingernägel
maniküren
, und er hat nicht eine einzige Frau abgeschleppt, seitdem wir ihn kennen. Ziemlich eindeutig, würde ich sagen.«
    »Aber er ist so …«
    »Groß und männlich?« Rachel nickte. »Das Meiste hat er in den letzten Monaten zugelegt, beim Training mit Lachlan. Wir dachten nur, er wolle etwas kompensieren.«
    Murdoch knurrte. »Gib’s zu, Mädchen. Er ist verdammt hübsch für einen Kerl.«
    Hübsch? Im Leben nicht. Brians gutes Aussehen resultierte aus einer berauschenden Mischung von Sinnlichkeit, Stärke und dunkler Verheißung. Hatten sie dem Mann noch nie in die Augen gesehen? Lena vermochte kaum zu glauben, dass jemand auch nur für einen Moment denken konnte, Brian sei schwul.
    Rachel blieb vor einer getäfelten Holztür stehen, drehte den antiken Messingknauf und stieß sie weit auf. Drinnen stand ein schweres Himmelbett aus Ahornholz mit einer wunderbaren Zedernholztruhe am Fußende. Die Einrichtung entsprach dem klassischen Stil des Südwestens und wurde von Braun-, Grün-, Orange- und Cremetönen dominiert. Ein Läufer bedeckte den knorrigen Kiefernholzboden. Das Zimmer hatte sogar einen Kamin.
    »Ein sehr schönes Haus«, sagte Lena.
    »Das finde ich auch. Brian hatte einen großartigen Innenausstatter aus San Diego«, erwiderte Rachel. »Lachlan, Emily und ich haben unsere eigene kleine Hütte hinten im Garten. Nicht so hübsch wie das hier, aber sie ist hell und luftig und wie für uns geschaffen. Stefan und Dika leben in ihrem Wohnmobil, und die meisten Wächter haben ein Zimmer in der Schlafbaracke. Nur Murdoch und Carlos wohnen zusammen mit Brian im Haupthaus.«
    »Eine Männerwirtschaft«, bemerkte Lena trocken.
    »Ja«, pflichtete ihr Rachel bei. »Wenn Sie das nervös macht – die Tür hat ein Schloss.«
    »Ein Schloss hält uns nicht auf.« Murdoch hatte die Arme vor seiner mächtigen Brust verschränkt und lehnte sich an den Türstock. »Außerdem hat das Mädel kein Recht auf Privatsphäre.«
    »Warum nicht?«
    »Solange wir die Münzen nicht haben«, erklärte Murdoch, »steht sie unter Hausarrest.«
    »Oh.« Diesmal war es an Rachel, Lenas Blick zu meiden. Sie lächelte schwach. »Machen Sie sich ein bisschen frisch, und dann kommen Sie zu uns nach unten. Ich

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