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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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schlief ein, und nach ungefähr einer Stunde schlich sich ein Albtraum ein. Meist tauchte Mom in diesen Albträumen auf. Manchmal durchlebte ich noch einmal den Kampf mit ihr in den Wäldern. Manchmal tötete ich sie, und dann wieder war ich allein mit Daniel, dem Daimon mit den allzu zutraulichen Händen.
    Und manchmal hatte ich Träume, in denen ich in einen Daimon verwandelt werden wollte.
    Ich drehte mich auf den Bauch und vergrub das Gesicht im Kissen, als ich ein seltsames Kribbeln in der Magengrube verspürte– ähnlich wie die Schmetterlinge, die ich vor dem ersten Kuss im Bauch hatte, nur viel stärker.
    Ich schob mich hoch und sah mit zusammengekniffenen Augen auf die Uhr. Es war nach ein Uhr nachts, und ich fühlte mich hellwach. Und heiß war mir, richtig heiß. Vielleicht spielten die Thermostate ja wieder verrückt. Ich stand auf und öffnete das Fenster in der Nähe des Betts. Kühle, feuchte Seeluft schwappte herein und verschaffte mir ein wenig Erleichterung. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, jeden Moment aus der Haut fahren zu müssen, aber ich glühte immer noch – am ganzen Körper. Ich fuhr mir mit den Händen über das Gesicht und spürte einen Schmerz, der mich an die Zeit mit Aiden erinnerte. Nicht an unsere Trainingsstunden, nein, an die Nacht, als man Kain gefunden hatte. An die Nacht, als ich nackt in Aidens Bett gelegen hatte.
    Aber ich erinnerte mich nicht nur an das Körperliche. Ich erinnerte mich an Worte, die ich in Millionen von Jahren nicht vergessen würde– Du bist in mir, bist zu einem Teil von mir geworden. Noch nie, kein einziges Mal hatte jemand so etwas zu mir gesagt.
    Seufzend blickte ich wieder auf die Uhr. Fünfzehn Minuten vergingen, dann zwanzig, schließlich eine halbe Stunde. Am Ende gab ich mich nicht mehr mit der Uhrzeit ab. Mein Herz pochte heftig, bis ich die Augen zukniff. Fast konnte ich Aiden sehen, die sanfte Berührung seiner Fingerspitzen spüren und die Worte wieder hören. Und dann, ohne Vorwarnung, war das prickelnde Gefühl verschwunden. Die kühle Luft, die durch das Fenster drang, fühlte sich plötzlich unangenehm an.
    » Was zum Teufel…? « Ich ließ mich auf den Rücken fallen. » Hitzewallungen? Wieso das? «
    Erst viel, viel später schlief ich ein.

3. Kapitel

    A m nächsten Tag veränderte sich dann wirklich alles.
    Olivia und ich teilten uns im Unterricht ein Mathebuch und versuchten uns über den Unterschied zwischen Sinus und Kosinus klar zu werden. Nachdem wir die meiste Zeit unseres Erwachsenenlebens mit dem Jagen und Töten von Daimonen verbringen würden, erschien es ziemlich sinnlos, Trigonometrie zu lernen. In Anbetracht dessen strengten wir uns nicht ernsthaft an.
    Ich zeichnete ein Paar riesige Brüste auf den Rand über der Formel und schrieb Olivia dazu. Sofort strich sie ihren Namen durch und kritzelte Alex darüber.
    Verächtlich schnaubte ich und blickte gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, dass Mrs Kateris– ein Reinblut mit so vielen akademischen Titeln, dass sie in Yale hätte unterrichten können– sich umwandte und uns stirnrunzelnd musterte.
    » Toll « , murmelte Olivia hinter vorgehaltener Hand. » Wenn sie jetzt das Buch nimmt und fragt, was wir da machen, sterbe ich. Ehrlich. «
    Ich gähnte laut. » Meinetwegen. «
    Mrs Kateris legte die Kreide weg und klatschte in die Hände. » Miss Andros und Miss Panagopoulos! « Sie unterbrach sich so lange, dass die ganze Klasse vor uns aufsah und sich zu uns umdrehte. » Würden Sie uns auch mitteilen, was…? «
    » Es gefällt mir, wie sie deinen Familiennamen ausspricht « , flüsterte ich Olivia zu. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Klassenraums, und ein kleines Geschwader von Wachleuten trat ein.
    » Was zum Teufel…? « Olivia setzte sich auf.
    Mrs Kateris trat zurück und strich sich den Rock glatt.
    Die Wachleute verbeugten sich in ihre Richtung. So war es Brauch, wenn hochrangige Reinblüter angesprochen wurden, in unserer Welt also praktisch jeder. » Wir entschuldigen uns für die Unterbrechung Ihres Unterrichts, Missis Kateris « , sagte der erste Wachmann. Ich hätte ihn fast nicht wiedererkannt, aber es war der Posten von der Brücke, der mir über die Insel gefolgt war– Crede Linard. Er musste befördert worden sein.
    Mrs Kateris schenkte ihm ein bemühtes Lächeln. » Keine Entschuldigung nötig. Wie können wir Ihnen behilflich sein? «
    » Dekan Andros wünscht die Halbblüter zu sehen. Wir sind hier, um sie zu begleiten. «
    Mit

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