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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Hüften, als er mich auf seinen Schoß zog. » Was ist mit dir, Alex? « Er strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    » Ich bin… so müde. Tut mir leid… «
    Er lächelte, aber es wirkte nicht echt. » Ich weiß. Es ist schon in Ordnung. «
    Ich zitterte vor Kälte, war aber nicht in der Lage, die Arme zu verschränken. Wo war nur die ganze Hitze geblieben?
    Seth stand auf und hob mich vorsichtig hoch. Damit schien er viel Erfahrung zu haben. Aus seinem Verhalten in letzter Zeit schloss ich, dass er öfter Mädchen zum Bett trug. Er legte mich auf die Matratze und beugte sich über mich. » Bist du noch da? «
    Ich blinzelte erschöpft. Sein Gesicht schien immer wieder zu verschwinden und zurückzukehren. » Ich bin… müde. «
    » Verstehe. « Seth beugte sich herab und strich mir mit den Lippen über die Stirn. Ich kniff die Augen zusammen. Als er ging, krampfte sich mein Magen zusammen.
    Ein paar Sekunden später war er wieder bei mir und half mir, ein Hemd anzuziehen, das mir bis zu den Knien reichte. Danach verschwammen meine Erinnerungen. Mein Körper war taub bis in die Knochen und meine Gliedmaßen schienen nicht mehr miteinander verbunden zu sein. Ich konnte mich nicht bewegen und kaum zwei Worte hintereinander hervorbringen. Reglos lag ich da und fragte mich, was mit meinem Körper los war.
    Die Lust und alle wunderbaren, warmen Empfindungen waren verschwunden. Schließlich ließ das taube Gefühl nach und wich einem göttererbärmlichen Gefühl in der Magengrube. Wieder kniff ich die Augen zu und atmete gegen die plötzlich aufsteigende Übelkeit an. Es half nichts. Mein Inneres schien zu brodeln und zog sich zusammen. O Götter, das konnte nicht gut ausgehen! Ich würde kotzen müssen. Ich spürte– schmeckte– es schon und ich konnte mich nicht rühren. Ein leises Wimmern drang über meine Lippen.
    Neben mir senkte sich die Matratze und eine warme Hand strich mir über die Wange. » Durchhalten. «
    » Mir ist schlecht « , keuchte ich.
    Mit einer einzigen Bewegung hob Seth mich hoch und trug mich ins Bad. Der wache Teil meines Gehirns bemerkte, dass sein Bad größer war als mein ganzes Zimmer– und viel schöner. Das war so etwas von ungerecht… Aber dann stellte ich das Denken ganz ein. In dem Moment, als mich Seth über die Toilette hielt, begann ich zu würgen. Und als ich einmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören.
    Keine Ahnung, wie lange ich dort hing oder wie in aller Welt Seth das alles ertrug, mich festhielt und mir das Haar aus dem Gesicht strich. Erst als mir die Rippen wehtaten und die Augen tränten, ließ das schmerzhafte Würgen nach.
    » Besser? « Seth strich mir über die feuchte Stirn.
    » Ich will sterben « , stöhnte ich kläglich. » Ich glaube, ich… sterbe. «
    » Nein, du bleibst schön am Leben! « Er schüttelte den Kopf. » Wasser wird dir helfen. Halt dich einfach… « Er versuchte mich hochzuziehen, aber ich rutschte auf den Boden. » Oder leg dich einfach hin. Das tut dir auch gut. «
    Ich presste die Stirn an die Fliesen. Die Kühle linderte das Hitzegefühl, aber mein Kopf dröhnte entsetzlich. Stöhnend schlang ich die Arme um den Körper und kauerte mich zusammen.
    Seth fluchte halblaut. Ich fühlte, wie er aufstand und ins Zimmer zurückging. Hoffentlich ließ er mich hier im Bad in Ruhe. Ich wollte mich nie wieder bewegen. Wenn nur die Kopfschmerzen aufhörten und der Raum sich nicht mehr drehte, wollte ich mich hier gern in Wohlgefallen auflösen.
    Aber ein paar Sekunden später kam Seth zurück, half mir auf und schaffte es mit knapper Not, mir eine Flasche Wasser einzuflößen. Ich wehrte mich und schlug seine Hände immer wieder weg. Er hatte mir gerade die Hälfte einer zweiten Flasche verabreicht, als es an der Tür klopfte. Wir hörten, wie sie geöffnet wurde.
    Seth fluchte wieder, stellte die Wasserflasche ab und legte mich behutsam auf den Boden. Oh, der kühle Boden war mein Freund– Freund? Caleb fehlte mir, fehlte mir ganz furchtbar.
    » Wo ist sie? Seth? « , hörte ich Aidens energische Stimme aus dem Zimmer rufen.
    » Verdammt « , brummte Seth und stand auf. » Es geht ihr gut! « , schrie er. » Muss nur noch ein paar Minuten auf dem Boden liegen. «
    Am liebsten hätte ich ihn geohrfeigt.
    Seth verließ das Bad, das Schweigen im Nebenzimmer zog sich in die Länge, und die Spannung wuchs. Ich stellte mir bildlich vor, wie das Zimmer für Aiden aussehen musste. Und mittendrin Seth mit nacktem Oberkörper und offener Hose.

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