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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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dich, denn wenn du mir sagst… « Ich brachte die Worte nicht über die Lippen. Wenn er mir sagte, dass er das Gleiche empfand– dass er mich liebte–, dann konnte meinetwegen alles andere zur Hölle fahren. Zum Teufel damit, denn ich wollte… konnte ihn nicht aufgeben. Auch wenn es falsch war, auch wenn ich schon beschlossen hatte, auf ihn zu verzichten. Gleichgültig, wie gefährlich es für uns beide würde. Ich konnte einfach nicht aufgeben.
    Aiden sog scharf die Luft ein. » Ich werde es nicht sagen. «
    » Oder kannst du nicht? «
    Wieder schüttelte er den Kopf und seine Lider schlossen sich zuckend. Er verzog die Lippen und sah mir unverwandt in die Augen. » Ich empfinde nicht so. «
    Zittrig stieß ich die Luft aus. Plötzlich hätte ich mich am liebsten zusammengerollt und geheult. Aber ich biss die Zähne zusammen. Das alles hatte ich jetzt mir selbst zuzuschreiben. » Okay. «
    » Alex, ich will… «
    » Nein, hör auf! « Ich sprang vom Bett auf. » Was zwischen mir und Seth ist, geht dich nichts… « Mir wurde schwindelig und ich stolperte. Ich beugte mich vor und stützte mich auf der Bettkante ab.
    » Alex? « Aiden trat um das Bett herum und streckte die Arme nach mir aus.
    » Nicht! « Mit erhobenen Händen wehrte ich ihn ab. » Tu nicht so, als seist du besorgt! Das ist wirklich der Gipfel der totalen Veralberung! «
    Aiden blieb stehen und seine Hände öffneten und schlossen sich. » Gut gekontert. «
    Das Zimmer rückte wieder ins Gleichgewicht und ich konnte mich normal bewegen. Ich ließ Aiden stehen und bekämpfte das Bedürfnis, wie ein Kleinkind zu flennen. Dann machte ich mich auf die peinliche Suche nach meinen Klamotten. Ich hob die Jeans und den Kapuzenpullover auf und klemmte beides unter den Arm. Doch ein sehr wichtiges und sehr verfängliches Kleidungsstück hatte ich noch nicht entdeckt. Ziemlich verzweifelt musterte ich den Boden.
    » Ich glaube, das gehört dir. «
    Leise fluchend drehte ich mich um. An Aidens Fingerspitzen baumelte etwas Schwarzes, Kleines und Durchscheinendes.
    Mein Gesicht lief heiß an. Ich riss es ihm aus der Hand. » Danke. «
    Aiden lächelte nicht. » Gern geschehen. «

25. Kapitel

    L angsam spulte ich meine Morgenroutine ab und fühlte mich immer noch ein wenig angeschlagen. Teils wollte ich mich unter der Bettdecke verkriechen, teils wollte ich Aiden erwürgen. Außerdem hatte ich Seth immer noch nicht gefunden.
    Zusätzlich musste ich mich mit einer unangenehmen Tatsache auseinandersetzen. Irgendjemand wollte ernsthaft verhindern, dass ich meinen achtzehnten Geburtstag erlebte. Ich schob das Knäuel widerstreitender Gefühle beiseite, um mich an einem anderen Tag damit zu beschäftigen– wahrscheinlich ziemlich bald–, und öffnete die Tür. Aiden stand davor und wartete. Offensichtlich durfte ich mich nicht mehr allein im Covenant bewegen, aber trotzdem hätte ich ihm nur allzu gern eine heruntergehauen.
    Unser Weg nach unten verlief in verlegenem Schweigen.
    Einige Gardisten, die an der Ratssitzung teilgenommen hatten, nickten mir respektvoll zu, als ich an ihnen vorbeiging. Immerhin eine Verbesserung, nachdem sie mich vorher immer übersehen hatten. Als ich an den weiß gedeckten Tischen stand, ließ Aiden mich allein. Wahrscheinlich fand er, ich sei sicher, solange er mich nicht aus den Augen ließ.
    Ich starrte die Platte mit frischen Croissants und Bagels an und schluckte schwer. So wie ich mich fühlte, würde ich nie wieder etwas essen können. Ich schnappte mir eine Flasche Wasser und schlurfte zu Aiden und Marcus hinüber, die nebeneinander saßen. Marcus blickte nicht einmal von seiner Zeitung auf, als ich mich auf den Platz neben ihm fallen ließ.
    Ich spürte Aidens Blick und hätte am liebsten den Kopf auf die Tischplatte geschlagen. Stattdessen drehte ich mich um und ließ den Blick durch die Cafeteria schweifen. Ich tat, als interessiere ich mich für die Wand, bis mir die beiden Dienstboten auffielen, die davorstanden.
    Er war es, der Mann mit dem klaren Blick, den ich an meinem ersten Tag im New Yorker Covenant gesehen hatte und im Treppenhaus hatte ansprechen wollen. Er beugte sich zu dem anderen Halbblut hinüber, einem Jungen. Ich fragte mich, warum die Reinblüter– die Meister– nicht erkannten, wie hellwach dieser Mann mit den braunen Augen war.
    Er spürte offenbar, dass ich ihn beobachtete, und sah mir unverwandt in die Augen. Sein Gesichtsausdruck war weniger feindselig als neugierig. Rasch wandte er sich wieder

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