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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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immer noch da und jagte mir einen Schauer über den Rücken. War es Seth, der mich heimlich durchs Fenster beobachtete?
    Wenn, dann würde ich ihm etwas über den Kopf hauen.
    Es konnte auch der Daimon sein– schließlich war er noch nicht gefasst. Zum Teufel! In dem Fall würde ich ihn daran hindern, sich in mein Zimmer zu schleichen.
    Ich zog die Jalousie hoch und sprang zurück. Ein blasses Gesicht– eindeutig nicht Seth– starrte zurück. Im blassen Mondschein hätte ich es fast für einen verflixten Daimon gehalten.
    Aber es war eine Wächterin. Ich glaube, die weißblonde Frau hieß Sandra. Trotzdem, warum glotzte sie durch mein Schlafzimmerfenster? Das fand ich ziemlich gruselig. Ohne Umstände schloss ich das Fenster auf und schob es hoch. » Ist alles in Ordnung? «
    Sandra starrte auf die Bissmale an meinen nackten Armen, riss den Blick wieder los und sah mir ins Gesicht. » Mir kam’s so vor, als hätte ich Schreie aus Ihrem Zimmer gehört. «
    Mir wurde klar, dass ich im Traum geschrien haben musste, und die Hitze stieg mir ins Gesicht. » Tut mir leid. Alles bestens. «
    » Sehen Sie zu, dass Sie das Fenster abschließen. « Sie lächelte. » Gute Nacht. «
    Ich nickte, machte das Fenster zu und schloss es ab. Meine Wangen glühten noch immer. Ich stieg ins Bett und zog mir die Decken über den Kopf. Meine kindischen Schreie hatten eine Wächterin zu meinem Zimmer gelockt, keinen Daimon, aber das unheimliche Gefühl verließ mich die ganze Nacht nicht mehr.
    Ich stolperte nur so durch den Tag und fühlte mich wie weggetreten. Mir war schlecht. Nicht so, als müsse ich mich erbrechen, sondern vor Nervosität. Im Unterricht nickte ich neben Deacon ein. Er weckte mich, bevor der Lehrer mich beim Schlafen ertappte. Als ich beim Mittagessen meine Limo nahm, zitterten meine Hände, was mir besorgte Fragen von Caleb und Olivia einbrachte.
    Vielleicht brütete ich ja etwas aus. Oder es waren die Albträume der letzten beiden Nächte. Ich wusste es wirklich nicht. Am liebsten hätte ich mich ins Bett verkrochen und geschlafen.
    Im Nahkampftraining fiel es mir schwer, den Bewegungen meines Sparringpartners zu folgen. Luke nahm Rücksicht auf mich und schlug mich nur ein paarmal zu Boden. Aber mein Tag war noch nicht annähernd vorbei.
    Im Anschluss kam das Training bei Aiden, und auch da war ich schlecht.
    Ich täuschte links an, aber meine Bewegungen fühlten sich ruckartig und langsam an. Aidens Bein raste brutal heran und traf meine Wade. Die Wucht des Tritts stieß mich nach vorn und ich knallte mit dem Gesicht voran auf die Matte. Ich ließ die äußerst realen Klingen fallen und fing mich ungeschickt ab. Mit dem ganzen Gewicht landete ich auf den Handgelenken und keuchte schmerzerfüllt.
    » Alex! Bist du in Ordnung? « Aiden trat auf mich zu und hielt mir eine Hand hin.
    Ich achtete nicht auf den Schmerz und schob mich hoch.
    Aidens Arm schwebte immer noch in der Luft, als hätte er vergessen, dass er ihn nach mir ausgestreckt hatte. Er stand einfach nur da und starrte mich an. » Was ist heute mit dir los? Wenn du so weitermachst, brichst du dir noch den Hals. «
    Meine Wangen liefen feuerrot an, während ich die Messer von den Matten aufhob. » Mir geht es gut. «
    Wir nahmen ein paar Sekunden Auszeit, und am liebsten hätte ich mich entschuldigt. Schließlich hatte ich ihm vorgeworfen, er sei genau wie alle anderen Reinblüter. Aber die Worte Es tut mir leid wollten mir einfach nicht über die Lippen kommen und dann nahm Aiden abermals eine Angriffsposition ein.
    Er ließ die Klingen in den Händen wirbeln. » Noch einmal! «
    Ich griff an. Aiden ließ seine Klingen auf meine herabfahren, und das Klirren von Metall auf Metall hallte durch den Trainingsraum. Er trieb mich zurück und stach mit einer Klinge nach meiner Mitte. Ich blockierte seinen Arm mit dem Unterarm, sodass er vom Kurs abkam.
    » Gut « , sagte er. » Immer in Bewegung bleiben! Nie stillstehen! «
    Ich schoss unter seinem Arm hindurch, bis ich mich außerhalb seiner Reichweite befand, und studierte seine Bewegungen. Irgendetwas verriet immer den Schachzug, die Technik. Manchmal war es nur ein schwaches Muskelzittern oder eine Augenbewegung, aber es war immer zu erkennen.
    Aiden stieß zu, aber das war ein Trick. Ich sah es für einen winzigen Augenblick, bevor er sich fallen ließ und mit einem tief angesetzten Tritt meine Beine angriff. Ich sprang aus dem Weg und setzte zum Todesstoß an. Für ein untrainiertes Halbblut, das so auf

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