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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Hände meine Schulter umfasste und die andere mir immer wieder das Haar zurückstrich, war ich wie Wachs in seinen Händen. Vermutlich wusste er das.
    » Warum kannst du nicht schlafen, Alex? « , fragte er mit leiser, sanfter Stimme.
    Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. » Ich habe Albträume– ständig und die ganze Nacht lang. «
    » Albträume? « , wiederholte er. Er schien meine Antwort nicht komisch zu finden, sondern nur nicht zu verstehen.
    Ich schloss die Augen und atmete flach. » Du weißt nicht, wie es während dieser vielen Stunden… in Gatlinburg war, als ich gar nichts tun konnte. Und die vielen Bisse… es fühlte sich an, als würden Stücke aus meinem Ich herausgerissen. Ich hätte alles getan, damit es endlich aufhörte… einfach aufhörte. «
    Aiden erstarrte und seine Finger legten sich um meinen Nacken. » Du hast recht, Alex. Ich habe keine Ahnung, aber ich möchte es gern erfahren. «
    » Das meinst du nicht ernst « , flüsterte ich.
    » Doch. « Wieder strich er mir mit den Fingern durch das Haar. » Aber vielleicht kann ich dir irgendwie helfen. Worum geht es in deinen Albträumen? «
    » Manchmal träume ich von Mom, dann wieder von den beiden anderen– Eric und Daniel. Die Träume sind sehr lebhaft, weißt du. Als ob ich es noch einmal erleben würde. « Ich presste die Lippen aufeinander und unterdrückte eine Gefühlsaufwallung, die mich zu überwältigen drohte. Über diese Nacht zu reden, darüber, was man mir angetan hatte, lag mir im Magen wie saure Milch. » Nun ja, ich kriege nicht viel Schlaf ab. «
    » Seit… seit wann geht das schon so? «
    Ich hob die Schultern. » Etwa eine Woche danach hat es angefangen. «
    » Warum hast du mir nichts davon erzählt? Das ist viel zu lange, um allein damit klarzukommen, Alex. «
    » Was sollte ich denn sagen? Es ist verdammt kindisch, nachts Angst zu haben… «
    » Das hat nichts mit nächtlicher Angst zu tun. Das ist Stress, Alex. Was du alles bewältigen musstest… « Er wandte den Blick ab und seine Kiefermuskeln zuckten. » Kein Wunder, dass du Albträume hast. Sie war ein Daimon, Alex, aber sie war auch deine Mutter. «
    Ich zog mich zurück und sah ihn unverwandt an. Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben und verwandelte seine Augenfarbe in ein Gewittergrau. » Ich weiß. «
    Er schüttelte den Kopf. » Und dann bist du nonstop auf Hochtouren gelaufen. Du hast keinen Moment Zeit gehabt, einfach… abzuschalten. Der Daimonenangriff kam dann wahrscheinlich noch dazu. Keine Ahnung, warum ich nicht darüber nachgedacht habe– und auch sonst niemand. Das ist alles zu viel. Wir müssen… «
    » Bitte, sag Marcus nichts davon!Bitte! « Ich wollte aufstehen, aber er drückte mich wieder auf die Matte zurück. » Wenn ich in seinen Augen nicht okay bin, nimmt er mich aus dem Covenant. « Das traute ich ihm tatsächlich ohne Weiteres zu. Wenn ich nach Marcus’ Ansicht einen Schaden davongetragen hatte, würde ich in Knechtschaft landen. Halbblüter machten keine Therapie. Sie bekamen kein Posttraumatisches Stresssyndrom. Sie kamen klar. Sie schliefen nachts durch und vermasselten kein Training. » O Götter, Marcus wird mich rauswerfen! «
    Wieder umfasste Aiden mein Kinn. » Das wollte ich nicht sagen. Du machst dir zu große Sorgen, Agapi. Ich erzähle niemandem davon. Kein einziges Wort. Das bedeutet aber nicht, dass ich alles vergesse. «
    » Was soll das heißen? «
    Er lächelte, aber es wirkte nicht echt und ein wenig traurig. » Nun ja, du brauchst Ruhe, und du brauchst Zeit, um dich einfach zu entspannen. Keine Ahnung. Ich lasse mir etwas einfallen. «
    Ich legte eine Hand über seine Rechte. Sofort ließ er mein Kinn los und verflocht die Finger mit den meinen. Mein kleines Herz hüpfte vor Freude. » Was bedeutet Agapi? «
    Aiden atmete scharf ein. » Was? «
    » Du hast mich… ein paarmal Agapi genannt. Das klingt schön. «
    » Oh. Das… das ist mir gar nicht aufgefallen. « Er zog seine Hand weg. » Etwas in der alten Sprache. Es bedeutet eigentlich nichts. «
    Das war irgendwie enttäuschend. Schwerfällig kam ich auf die Füße. Ich holte tief Luft und sah zu, wie Aiden aufstand. » Ich fühle mich okay… «
    Die Türflügel des Trainingsraums flogen auf und knallten gegen die Wand. Seth marschierte herein, als gehöre ihm das Gebäude. » Was geht hier vor? «
    Aufgebracht starrte ich ihn an. » Wonach sieht’s denn aus? «
    Aiden hob die Klingen von den Matten auf. » Ich muss wirklich eine Möglichkeit

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