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Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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es dir schlecht geht? Und ich weiß, dass du leidest. «
    Nun hatte ich ein schlechtes Gewissen. » Hör mal– es tut mir leid. Ich bin vollkommen neben der Spur. «
    Er entspannte sich. » Du entschuldigst dich schon zum zweiten Mal bei mir! Wow. «
    » Es wird auch das letzte Mal bleiben. «
    » Abwarten. « Er rutschte auf dem Bett zurück und legte sich auf die Seite. Dann klopfte er auf die Stelle, die noch frei war. » Dieses Bett ist wirklich eine Zumutung. Bist du dir sicher, dass du es nicht gegen ein besseres eintauschen willst? «
    Ich seufzte. » Du kannst nicht hierbleiben, Seth. «
    Er hob die Schultern. » Ich verstehe nicht, wieso ich das nicht kann. «
    » Mein Onkel hat sein Zimmer gleich nebenan. «
    » Ja und? « Wieder klopfte er auf das Bett. » Er ist nicht auf seinem Zimmer, sondern unten bei den anderen Reinblütern. Sie feiern ihre Eröffnungsparty. «
    » Darauf kommt es nicht an. « Ich kletterte über seine Beine hinweg und setzte mich neben ihn. » Es muss aufhören, dass wir in einem Bett schlafen. «
    Seth sah zu mir auf. Seine Miene war ein Bild der Unschuld. » Wieso? Es vertreibt die Albträume, oder? «
    Die Erwiderung erstarb auf meinen Lippen. Verdammt sollte er sein.
    » Du hast seit einiger Zeit keinen Albtraum mehr gehabt. Was du brauchst… «
    » Ach, halt den Mund! «
    Seth lachte leise und berichtete von seinem ersten Besuch im Covenant von New York. Ich erzählte ihm von einigen Städten, in denen Mom und ich gelebt hatten. Nach einer Weile fielen ihm die Augen zu und es war vorbei mit den Geschichten. Ich beobachtete ihn noch eine Weile. Was zum Teufel sollte ich mit ihm anfangen?
    Um ihn nicht zu wecken, ließ ich mich behutsam neben ihm nieder. Stundenlang, wie es mir vorkam, starrte ich an die schmierige weiße Wand. Meine Gedanken kamen einfach nicht zur Ruhe und das fand ich merkwürdig. Sonst schlief ich in Seths Gegenwart immer leicht ein.
    Aber heute Nacht war es anders. Ich vermisste Caleb und hasste meinen Aufenthaltsort. Mehr denn je wünschte ich mir, dass zwischen Aiden und mir alles anders wäre. Nie hatte ich mich einsamer gefühlt. Vielleicht weil hier alles harte Wirklichkeit war, kalt und nüchtern. Der brutale Mord an Hector hatte jedes Fünkchen Hoffnung in mir gelöscht– die Hoffnung auf ein wildes, wunderschönes, märchenhaftes Happy End mit Aiden.
    Seths Atem wurde immer ruhiger und nahm einen tiefen, stetigen Rhythmus an. Ich wälzte mich auf den Rücken und betrachtete ihn.
    Seth starrte mich an und schlief ganz offensichtlich nicht. Er wirkte neugierig und sogar ein wenig verwirrt. In diesem engen Bett blieb ihm nur wenig Platz, wenn ich auf dem Rücken lag. Er benutzte ohnehin schon einen Arm als Kissen und hatte den anderen seitlich an den Körper geklemmt. Ich sog an meiner Unterlippe und setzte mich auf. Dann griff ich nach hinten, packte das Kissen und bot es ihm an. Er nahm es und hob fragend die Brauen. Wir sahen uns, bis Seth zu begreifen schien. Ich rechnete schon mit einer frechen oder anzüglichen Bemerkung.
    Doch er schwieg, richtete sich auf und schob sich das Kissen unter den Kopf. Dann legte er sich auf den Rücken und streckte den rechten Arm aus. Er wartete und seine Brust hob und senkte sich heftig. Ich fuhr mir mit einer Hand über das Gesicht und kniff die Augen zu. Was machteich da nur?
    Ich wusste es wirklich nicht, aber ich war müde und hasste diese Umgebung. Das Zimmer war kalt, die grobe Decke lag auf dem Boden, ich sehnte mich nach Aiden… Doch dann suchte ich nicht länger nach Vorwänden und schmiegte den Kopf an Seths Schulter. Mein Herz klopfte merkwürdig.
    Eine Weile blieb Seth still liegen. Dann glitt sein Arm tiefer, legte sich um meine Taille und zog mich näher zu sich heran. Mein Körper passte sich seinem an und meine Hand lag auf seiner Brust. Unter meiner Handfläche hämmerte sein Herz so heftig wie meins.

16. Kapitel

    F ühlst du dich nicht gut? «
    » Was? « Ich sah von meinem unberührten Teller auf.
    Marcus musterte mich neugierig. » Du hast noch nichts von deinem Frühstück gegessen. «
    Ich sah zu Aiden hinüber. Er beobachtete mich ebenfalls, genau wie Seth. Auch Laadans Blick war auf mich gerichtet, obwohl sie irgendwie verträumt wirkte und mich gar nicht wahrzunehmen schien.
    Dieses Frühstück war eine ganz schön ungemütliche Angelegenheit.
    Wie unter einem Zwang blinzelte ich wieder in Aidens Richtung, und die Vision, wie ein reinblütiger Gardist Aiden einen Dolch in den Rücken

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