Verlockende Versuchung
Denn das ist die Wahrheit, und das weißt du.«
»Das weiß ich«, hauchte sie.
»Ich will, dass nichts unsere gemeinsame Erinnerung zerstört. Hast du das verstanden? «
Devon nickte wortlos, denn sie war zu aufgewühlt und durcheinander, als dass sie etwas hätte erwidern können. In diesem Moment, gebannt von seinem eindringlichen Blick, hätte sie ihm nichts, aber auch gar nichts verwehren können. Seine ergreifenden Worte und seine tiefe raue Stimme ließen Devon dahinschmelzen.
Sebastian strich behutsam durch Devons goldene Locken, dann beugte er sich zu ihr und küsste sie lang und durchdringend. Devon fühlte sich, als hätte man ihr Innerstes nach außen gewendet, und seufzte tief.
Erst viel später hob Sebastian den Kopf. Sie sahen sich lange in die Augen, beide lächelten ein wenig verlegen.
» Nun«, murmelte Devon, »ich denke, ich sollte aufstehen.«
»Bleib genau dort, wo du bist!«, war Sebastians schnelle, scharfe Antwort. »Ich werde zurück ins Bett kriechen, denn ich fühle mich außerordentlich faul.«
»Faul! Du?«, bemerkte Devon scherzhaft. »Du bist ein beschäftigter Mann. Ich bin mir sicher, deine Korrespondenz wartet auf dich, auch dein Gut will verwaltet werden und all solche wichtigen Dinge.«
»Das alles kann warten. Da hingegen nicht. Ich will ehrlich mit dir sein; es wäre möglich, dass wir diesen Raum eine ganze Woche lang nicht verlassen.«
»Eine Woche! Und was ist mit deiner Arbeit? Deinen Verpflichtungen?«
»Zum Teufel mit der Zukunft. Zum Teufel mit dem Pflichtgefühl. Ich habe dich hier bei mir, ausnahmslos allein für mich. Und ich werde diesen Umstand ausnutzen, so gut es geht. «
Sebastian wollte seinen Morgenrock abstreifen, doch Devon hielt ihn unter heftigem Protest davon ab. »Nein«, erklärte sie bestimmt. »Lass mich das machen.« Ihre Fingerspitzen stahlen sich unter seine Kleidung, fuhren die stählernen Schultern entlang über seinen warmen, muskulösen Körper.
»Sollen das etwa Annäherungsversuche sein, meine liebe Dame?«, wollte Sebastian schelmisch wissen.
Gerade weil er Devon eben noch so unbarmherzig aufgezogen hatte, hielt sie es nun für angebracht, sich zu revanchieren. »Ja, so ist es, mein Herr«, entgegnete Devon.
»Erinnerst du dich an letzte Nacht?«, murmelte er sanft. »Du sagtest, du wärest froh darüber, dass es nicht Tag sei. Ich denke, du hattest Hemmungen, dich im Licht zu zeigen.«
»Das stimmt. Doch ich glaube, ich habe meine Meinung geändert«, verkündete sie. »Außerdem bin ich neugierig, wie du Im Tageslicht aussiehst ... « Sie verstummte angesichts ihrer Kühnheit. »... nackt«, betonte sie.
Amüsiert spielte Sebastian mit. »Ich bin doch überhaupt nicht nackt.«
»Nein, das bist du nicht. Aber das wirst du bald sein. Und dann, Sir, werde ich ein wenig gaffen.«
Über so viel Verwegenheit musste Sebastian lachen. »Ich könnte schwören, ich hätte ein feuriges Versprechen in deiner Stimme gehört.«
»Da magst du Recht haben, Beherzt streifte sie den Morgenmantel von Sebastians Schultern.
Seine Augen verdunkelten sich. »Devon«, flüsterte er ehrfurchtsvoll, »du bist so wunderschön.«
»Ebenso wie du,
»Das bin ich nicht. Ich bin ein ... «
»Das bist du«, behauptete sie beharrlich. Als müsste sie ihn davon überzeugen, machte sie sich mit flinken Fingern am Knoten seines Morgenmantels zu schaffen.
»Neben dir fühle ich mich wie ein riesiger Bulle.«
»Ah«, sagte sie mit funkelnden Augen, »aber ich mag das. Ich liebe es, dass du so groß und stark bist. Bei dir fühle ich mich sicher und warm. Und vor allem mag ich das hier.« Dabei fuhr sie mit den Fingern durch das geschmeidige Haar auf seiner Brust und blickte ihm direkt in die grauen Augen, die vor Lust zu strahlen begannen.
Er wollte sie, überkam es Devon, und sie genoss die Macht, die sie über ihn zu haben schien. Sebastian wollte s ie!
»Nun«, fuhr sie fort, »heute Morgen habe ich mich daran erinnert, dass du so ernst und steif warst, als ich dich zum ersten Mal sah. Dein Jackett saß so eng, dass es keine einzige Falte warf. Ich hätte niemals geglaubt, dass deine Brust mit diesem dunklen, wunder-vollen Haar bedeckt ist ... Und ich liebte es, wenn du dein Jackett auszogst. Wann immer du deine Hemdsärmel hochkrempeltest, entzündeten sich überall auf meinem Körper kleine Flammen. Ich musste wie gebannt auf deine Arme und Hände starren, und ich malte mir aus, wie wohl der Rest von dir aussehen würde.«
»Devon«, sagte
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