Verlockende Versuchung
trugen ihre Beine sie zu ihm, als wäre Sebastian ein Magnet, der sie magisch anzog. Sobald sie nah genug bei ihm war, zog Sebastian sie fest an sich.
Mit seinen Händen hielt er Devon sanft an den Hüften gepackt. Sein Mund zeichnete eine heiße Spur gieriger Küsse auf Devons seidige Wange, bis er so dicht an ihren Lippen war, dass sie seinen Atem an ihrem Mund spüren konnte. »Ich könnte dich jedoch schockieren«, raunte Sebastian ihr warnend zu.
Schwindel erregende Lust durchfuhr sie. »Dann schockier mich«, lud Devon ihn übermütig ein.
Sie blickte ihm in die Augen, die glühend und feurig funkelten. Dann verschmolzen Sebastian und Devon in einem leidenschaftlichen Kuss, der ihm die Stimme schwinden ließ. Mit einer Hand an ihrem schmalen Rücken, drängte er sie noch fester an sich und ließ sie die pochende Erregung seiner Lenden spüren. Devon erbebte und versank in der heißen, schmelzenden Köstlichkeit seines Kusses.
Keiner der beiden hatte bemerkt, dass sich die Tür zur Bibliothek geöffnet und wieder geschlossen hatte.
Ungläubig betrachtete Justin das Paar einen kurzen Moment lang, dann polterte er fluchend los und stieß grimmige Verwünschungen aus.
Devon schreckte hoch, und ihre Hände krallten sich an Sebastians Jackentaschen fest. »Es ist Justin«, keuchte sie blass vor Entsetzen.
Der Marquess hingegen kümmerte sich wenig um das Auftauchen seines Bruders, sondern umarmte Devon noch fester und fuhr fort, ihre feuchten, mit Leidenschaft getränkten Lippen zu liebkosen. Verschwinde , Justin«, zischte Sebastian, ohne seinen Bruder anzusehen oder auch nur den Kopf zu heben.
»Sebastian«, kam die unverhohlene Mahnung, »wärest du so freundlich, mich anzuschauen, wenn ich mit dir spreche!«
Schließlich richtete Sebastian sich auf. Doch seine Arme hielten Devon immer noch beschützend umklammert, und er blickte Justin über ihren Kopf hinweg an. »Was willst du? « , fragte er kurz angebunden.
Devons anfänglicher Schock über Justins plötzliches Erscheinen war überwältigender Scham gewichen. Sie sehnte sich danach, den Kopf an Sebastians Brust oder in seinem Jackett zu vergraben, doch ... keiner von ihnen konnte sich verstecken! Früher oder später würde sie Justin gegenübertreten müssen, also konnte es ebenso gut jetzt sein. Tief durchatmend drehte sie sich um und stellte sich neben Sebastian, der sie noch immer eng an sich gepresst hielt.
In der Nähe des Kartentisches war Justin in Stellung gegangen. Sein versteinerter Gesichtsausdruck passte zu seinem eisigen Tonfall. »Du solltest Devon nun besser loslassen.«
Sebastians Muskeln verkrampften sich, und er starrte seinen Bruder feindselig an. »Das denke ich nicht«, entgegnete er scharf. »Und das nächste Mal, wenn du unangemeldet auftauchst, würde ich darum bitten, dass du die Freundlichkeit hast zu klopfen, bevor du eintrittst! «
»Glaubst du etwa, ich weiß nicht, was hier los ist?« Justins Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Du hast kein Recht dazu, sie anzufassen, Sebastian, und das weißt du genau. Und vor allem hast du kein Recht dazu, sie zu kämen. Deshalb schlage ich vor, dass du sie gehen lässt«, sagte Justin vehement, »bevor sie ruiniert ist ... «
Er hielt jäh inne und blickte von Sebastians angespanntem Gesichtsausdruck zu Devon. »Großer Gott«, flüsterte Justin wie betäubt. »Es ist zu spät, nicht wahr? «
Schamesröte stieg Devon ins Gesicht. Heiße Wellen der Verlegenheit schossen durch ihren Körper.
»Justin«, murmelte sie leise, »es ist schon gut.«
»Nein, Devon, nichts ist gut«, entgegnete Justin aufgebracht.
Nervös spielte Devon mit ihrem Rock. Sie öffnete leicht die Lippen, brachte dann jedoch keinen Ton heraus. Noch nie zuvor war er derart wütend auf seinen älteren Bruder gewesen. Justin furchte die Stirn, und auf seinem Gesicht erschien ein seltsamer Ausdruck, den Devon nicht zu deuten wusste. War es Zorn? Mitleid? Oder beides?
Justin blickte Devon tief in die Augen. » Es wird nicht geschehen, Devon! Das kann e r überhaupt nicht!«
Ein schreckliches Gefühl der Enge machte sich in Devons Brust breit. Am liebsten hätte sie sich die Ohren zugehalten, um nicht zuhören zu müssen. Wie in Trance schüttelte sie den Kopf. »Justin ... «
»Es ist nicht meine Absicht, Euch wehzutun. Ich versuche nur, Euch das Schlimmste zu ersparen. Verdammt noch mal, muss ich es denn wirklich aussprechen? Sebastian wird Euch nicht heiraten! «
Seine Worte brannten sich in Devons
Weitere Kostenlose Bücher