Verlockende Versuchung
Sebastians schelmische und verwegene Seite.
Ihre weichen Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund. »Zeig mir sofort, was du hinter deinem Rücken hast!«
»Wie wäre es, wenn ich dich raten ließe?«, fragte Sebastian verschmitzt.
»Einverstanden«, war ihre rasche Antwort.
»Dann lehn dich zurück in die Kissen und leg die Hände an den Kopf. «
Bereitwillig tat sie wie ihr geheißen. »Ist es so richtig? « , fragte sie außer Atem.
»Perfekt. Und jetzt, meine kleine Süße, schließ die Augen.«
Meine kleine Süße. Der Kosename brachte ihr Blut in Wallung. Wenn sie zuvor im Freudentaumel gewesen sein mochte, so war sie nun völlig in Ekstase.
Etwas Samtweiches berührte ihre Nasenspitze, kitzelte ihre Wangen und verharrte auf ihren Lippen. Ein betörend süßer Duft umfing Devon.
Sie holte tief Luft. »Eine Rose!«, rief Devon entzückt. »Deshalb warst du also im Garten!«
»So ist es«, murmelte Sebastian. »Nun darfst du die Augen wieder öffnen. Aber du musst still sein, denn ich führe ein Experiment durch.«
Als Nächstes hatte der Marquess die Überdecke bis zu Devons Hüften hinunter gestreift. Aus den Augenwinkeln heraus konnte sie ihre nackten Brüste erkennen, elfenbeinfarbenes Fleisch mit kleinen korallenfarbenen Spitzen. So viel also zu anständigem Benehmen, entschied Devon benommen, und merkte, dass eine leichte Röte ihre Verlegenheit verriet.
Doch sie blieb reglos liegen.
Sebastians Blick war völlig auf ihre Brüste gerichtet, und seine Augen hatten sich verdunkelt. Eine lange, gedämpfte Stille trat ein. Das Spiel an Emotionen, das auf Sebastians Gesichtszügen zu erkennen war, überrollte Devon wie ein Wirbelsturm. Sie war in höchstem Maße berührt, als sie nicht nur Begeisterung, sondern sogar Ehrfurcht in seinem Antlitz las.
»Vollkommen. Wahrhaftig ... vollkommen.« Mit beinahe qualvoller Langsamkeit fuhr er mit der zarten Rosenknospe die Rundung einer Brust nach, tauchte dann in das Tal dazwischen ein, um nun die andere zu umfahren. Dort zog er immer kleinere Kreise um die dunkle Hügelspitze.
»Sonnenaufgang wird diese Rose genannt«, flüsterte er ergriffen. »Und er hatte Recht ... deine Brustwarzen ... haben genau die gleiche Farbe wie diese Blume.«
Hypnotisiert von der Bewunderung, die in Sebastians Stimme mitschwang, wollte Devon gerade nach seinen Armen greifen, als sie mitten in der Bewegung innehielt.
»Er?« Wiederholte sie ungläubig. »Er?« Sie schluckte. »Sebastian, was meinst du damit? Wer hatte Recht? «
Sebastian blinzelte kurz und konnte schließlich die Augen von ihren schwellenden Formen wenden. »Nun ... Justin. Er sagte, deine Brustwarzen ... «
»Ja, das habe ich verstanden! Soll das etwa heißen, dass Justin ... dass dein Bruder mich ... » - Devon konnte es kaum aussprechen - »... meine Brüste gesehen hat? «
»Ja, leider«, erwiderte Sebastian munter.
Am liebsten wäre Devon im Erdboden versunken. »Nein«, stöhnte sie. »Das ist nicht wahr.«
»Nun«, meinte der Marquess beschwingt, »wenn du mir nicht glaubst, wirst du ihn wohl selbst fragen müssen.«
Devon versteckte sich unter der Decke. »Oh, Gott«, jammerte sie. »Ich werde ihm nie wieder ins Gesicht sehen können.«
Vergnügt lachte Sebastian. »Nun komm schon, so schlimm ist das doch auch nicht.«
»Es ist ja auch nicht dir passiert! « Devon blitzte ihn über die Satinbettwäsche hinweg an. »Wann genau ist das geschehen? «
An der Nacht, als du dir deine Verletzung zugezogen hast.«
Entrüstet rang sie nach Luft. »Während ich also hilflos und verwundet im Bett lag, habt ihr beide mich begafft! «
»So kann man das nicht sagen«, lachte Sebastian. »Mein Bruder half mir, den Verband an deiner Seite anzulegen. Als das erledigt war, rollte ich dich auf den Rücken, und da ... «
»Sebastian! Du brauchst kein weiteres Wort mehr darüber zu verlieren! «
»Aber wir haben nicht gegafft«, protestierte er vehement. »Ich habe mich äußerst zuvorkommend verhalten und dich augenblicklich zugedeckt. Ich habe bereits damals Besitzansprüche an dich gestellt, musst du wissen.«
»Soll ich mich nun auch noch bei dir bedanken? «
Sebastian gab keine Antwort, sondern lachte nur umso lauter.
»Was?«, fragte sie schwach. »Gibt es da etwa noch mehr zu erzählen? «
Übermütig blitzten Sebastians Augen auf. »Tja, ich hatte Justin verboten, dich anzustarren. Doch ich muss gestehen, dass ich mich nicht zurückhalten konnte. Jetzt will ich alles zugeben ... « Er machte eine
Weitere Kostenlose Bücher