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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Bruder wärst, dann ... « Der Marquess machte einen Schritt auf Justin zu, riss sich jedoch gleich wieder zusammen.
    Justins Augen glühten vor Entrüstung. » Komm schon«, forderte er seinen älteren Bruder heraus. »Ich habe das Gefühl, dass es Zeit für eine kleine Rauferei ist. «
    Die Stimmung zwischen ihnen war zum Zerreißen gespannt. Sie maßen sich gegenseitig mit blutgierigen, wilden Blicken.
    Seit ihrer Kindheit hatten sie sich nicht mehr geprügelt, und beide wussten, dass sie im Moment gefährlich nahe daran waren, eine Schlägerei zu beginnen.
    Es war Sebastian, der die Situation beendete, die jederzeit zu eskalieren drohte.
    Wutentbrannt stürmte der Marquess zur Tür. »Verschwinde, Justin.« Sein Gesichtsausdruck war hart wie Eis, sein Ton frostig. »Verschwinde, bevor ich dich rauswerfe.«
     
    Devon lag zusammengekrümmt auf dem Bett. Sie konnte nicht weinen. Noch nie zuvor hatte sie derart hoffnungslose Verzweiflung verspürt. Als ihre Mutter gestorben war, hatte Devon sich gefühlt, als wäre ein Teil ihres Herzens erloschen. Erst in letzter Zeit hatte die Bitternis über den Verlust ein wenig nachgelassen.
    Dies hier war hingegen ein Schmerz, der mit Tränen nicht fortgespült werden konnte, ein Schmerz, den sie für immer mit sich herumtragen würde.
    Die vergangene Woche mit Sebastian ... Devon hatte sich so sehr gewünscht, dass sie niemals enden würde. Dass das, was sie füreinander empfanden, mehr war als Augenblicke glutvoller Ekstase, vor Erregung ineinander verschlungene Gliedmaßen und heißes Begehren. Sie wollte so sehr daran glauben, dass nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Herzen miteinander verschmolzen waren.
    Doch sie konnten die Welt nicht für ewig aussperren.
    Ebenso wenig konnten sie sich vor der Wahrheit verstecken.
    Devon war nicht wütend auf Justin, das konnte sie einfach nicht sein.
    Dazu war sie viel zu verärgert über sich selbst. In den Tiefen ihrer Seele hatte sie immer gewusst, dass Sebastian sie nicht heiraten würde. Verbittert musste sie sich eingestehen, dass er ihr dies selbst erklärt hatte, und zwar in der Nacht, in der sie herausgefunden hatte, dass er sie an einen anderen verheiraten wollte. Wie hatte er sich damals genau ausgedrückt?
    Wenn die Dinge anders lägen ... wenn ich anders wäre.
    Nein, sie konnte nichts daran ändern, wer sie war. Sie konnte nicht ändern, was sie war.
    Wie auch er sich nicht verändern konnte.
    Es war besser, die Wahrheit jetzt herauszufinden, dachte sie bitter, als die Träume einer Närrin zu leben.
    In tiefster Verzweiflung barg sie das Antlitz in ihrem Kopfkissen.
    Da hörte sie es ... die Zimmertür. Als sie sich den dichten Vorhang ihrer Haare aus dem Gesicht strich, sah sie die Umrisse einer hoch gewachsenen, muskulösen Gestalt im Türrahmen.
    Langsam richtete Devon sich auf. In diesem Moment legte sich leise Wehmut wie ein beklemmendes Band um ihr Herz.
    Kurz darauf stand Sebastian neben ihr am Bett. Starke Hände glitten unter Devons Körper, und sie spürte, wie kräftige Arme sie umarmten und in die Höhe wirbelten,
    Benommen starrte sie auf Sebastians Profil, das in Mondlicht getaucht war. Die Gesichtszüge des Marquess wirkten erschöpft und angespannt, doch Devon spürte eine entschlossene Unerschrockenheit in ihm, die beinahe verbissen wirkte.
    Tief aus Devons Kehle drang ein leiser, erstickter Ton.
    Ohne ein Wort zu verlieren, trug Sebastian sie den Gang entlang in sein Schlafgemach. Nachdem er die Überdecke zur Seite gestreift hatte, legte er Devon sanft auf die Laken. Noch bevor sie den nächsten Atemzug getan hatte, war sie wieder in seinen Armen gefangen.
    Seine Berührung war beinahe erdrückend und so fest, dass sie das wilde Pochen seines Herzens spürte. Es war wie ein Echo ihres eigenen Herzschlags, hart und fest.
    Eine schreckliche, lähmende Woge des Schmerzes rollte über Devon hinweg. Sie lag in Sebastians Bett, dachte sie erzürnt, dem Bett, in dem er mit seiner Braut liegen würde. In dem Haus, in dem er mit seiner Gemahlin wohnen würde, in eben dem Bett, in dem seine Kinder das Licht der Welt erblicken würden!
    Devon konnte es nicht ertragen. Sie konnte es einfach nicht!
    »Warum tust du mir das an?«, schrie sie, ohne sich darum zu kümmern, dass ihre Stimme tränenerstickt war.
    Sie erinnerte sich mit deutlicher Klarheit an die Abendgesellschaft, die Sebastian einst gegeben hatte. Justin hatte damals vorau s gesagt, dass sein Bruder eine wohlerzogene, junge Dame heiraten würde,

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