Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
Herzogin war an Devons Hals hängen geblieben. »Diese Halskette«, sagte sie in einem seltsamen Ton. »Woher habt Ihr sie?«
    Devons Herz pochte wie wild. Die Herzogin sah sie so eigenartig an. Nervös berührte Devon das Kreuz mit den Fingerspitzen und reckte ihr Kinn in die Höhe.
    »Diese Halskette«, erklärte sie würdevoll, »gehörte meiner Mutter ... Sie trug sie stets. Mein Vater gab sie ihr, bevor ich geboren wurde. « Verwirrt sah sie Sebastian an. Erwartete er von ihr, dass sie eine Geschichte erfand? Sie konnte die Wahrheit nicht ändern!
    Doch er betrachtete sie nur wortlos. Es war die Herzogin, die das Schweigen brach.
    Runzlige Finger griffen nach Devons Ärmel. »Wer war deine Mutter, mein Kind? Wer war sie? «
    Aufgeregt holte Devon tief Luft. »Sie ist bereits tot. Doch ihr Name war Ame ... «
    Noch während sie den Namen ihrer Mutter aussprach, murmelte die Herzogin ihn leise mit.
    »Amelia«, beendete die alte Dame. »Amelia St. James.«
    Devon war sprachlos. Wie konnte die andere nur wissen ...
    Die Herzogin schwankte leicht, das Gesicht kreidebleich. Beunruhigt stürzte Devon auf sie zu und reichte ihr einen Arm. Sebastian stützte die alte Dame von der anderen Seite, und zusammen führten sie sie zu einem Sessel im Salon.
    »Euer Gnaden!«, Sagte Sebastian. »Fühlt ihr Euch nicht wohl? «
    Heftig schüttelte die Herzogin den Kopf. »Mir geht es gut. Wirklich. Gebt mir nur einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen.« Sie machte eine kurze Pause, dann winkte sie Devon heran.
    »Tretet näher, mein Kind. Tretet näher und lasst mich Euch ansehen.«
    Devon sank vor ihr nieder, während die Herzogin ihr die Hand darbot. Instinktiv griff Devon danach, um einen Teil ihrer Wärme an die kalten Finger der Herzogin abzugeben. Sie wechselten kein Wort, doch die flinken Augen der Herzogin suchten Devons Gesichtszüge ab. Erleichtert stellte Devon fest, dass etwas Farbe in die Wangen der alten Frau zurückgekehrt war.
    In Devons Kopf überschlugen sich die Gedanken, sie wusste nicht mehr, was sie denken oder glauben sollte.
    »Euer Gnaden«, entfuhr es Devon, »ich verstehe das nicht. Ihr kanntet den Namen meiner Mutter. Wie ist das möglich ... wie?«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über das Gesicht der Herzogin. »Die Halskette, die Ihr tragt ... « - sie fuhr mit den Fingerspitzen über die feingliedrige Silberkette »... gehörte einst mir.«
    Sebastian, der hinter Devon stand, sog hörbar die Luft ein.
    Doch keine der Frauen achtete darauf.
    »Nein«, murmelte Devon leise, »das kann nicht sein ... «
    »Es ist wahr, mein Kind.« Die Augen der alten Dame füllten sich mit Tränen. »Ich habe sie meinem Sohn Marcus geschenkt, der vor vielen Jahren verstarb.«
    Marcus. Der Sohn der Herzogin. Der Wüstling, von dem Justin an dem Abend gesprochen hatte, an dem Sebastian seine Feier gegeben hatte.
    »Kurz vor seinem Tod«, fuhr die Herzogin fort, »erzählte er mir, er habe sie einer Frau gegeben, mit der er eine Liaison hatte. Oh, wie entrüstet ich damals war! Nun weiß ich es ... diese Frau war Amelia ... Eure Mutter.«
    Eine leise Vermutung stieg in Devon auf. Doch der Gedanke war zu unglaublich, um wahr zu sein ...
    »Ihr kanntet meine Mutter«, stellte Devon kaum hörbar fest.
    »Ja, mein Kind, ich kannte sie. Einen Sommer über kümmerte sie sich um meine Nichte - oh, wie lange es her ist! Ich mochte Amelia wirklich sehr, das müsst Ihr mir glauben. Und Marcus, nun ... Er hatte etwas an sich, eine Art, die die Damen faszinierte, aber... ich fürchte, es gibt keinen schicklichen Weg, es auszudrücken ... Er war ein Lebemann. Ein charmanter Schürzenjäger. Ich vermutete zwar, dass Amelia vielleicht eine zärtliche Neigung für Marcus empfand, doch ich war mir nicht völlig sicher - bis gerade eben. Amelia reiste überstürzt ab, eines Morgens war sie einfach verschwunden. Sie hinterließ nur eine kurze Nachricht, in der sie schrieb, dass sie aus dringendem Anlass fortmüsse. Ich entsinne mich, dass ich damals äußerst schockiert war! Seitdem haben wir nichts mehr von ihr gehört. Ich habe niemals verstanden, warum sie uns verlassen hat ... bis jetzt.«
    Mit leicht zitternder Hand strich die Herzogin Devon durchs Haar, berührte ihre zierlich geschwungenen Brauen. Dann hob sie mit den Fingern Devons Kinn, damit sich ihre Blicke trafen.
    »Die Ähnlichkeit mit deiner Mutter ist wahrlich verblüffend, mein Kind. Doch deine Augen ... oh, diese wunderschönen goldenen Augen ... « - die Stimme der

Weitere Kostenlose Bücher