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Verlockendes Dunkel

Verlockendes Dunkel

Titel: Verlockendes Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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fluchend auf, und ein betretenes Lächeln erhellte seine düstere Miene. »Wo bin ich nur mit meinen Gedanken? Ich sollte dir zu deiner Hochzeit gratulieren, statt hier herumzusitzen und zu grübeln. Brendan hätte keine bessere Wahl treffen können.«
    Er zog Elisabeth in eine so feste, brüderliche Umarmung, dass seine Jacke an ihrer Wange kratzte und sie den Geruch von Rauch, Brandy, Staub und Mann wahrnahm.
    Nicht eben die Reaktion, die sie von Aidan erwartet hatte. Sie nahm ihr den Wind aus den Segeln, verwirrte sie und verschlug ihr die Sprache. Und doch hätte sie ihm am liebsten die Arme um den Hals geworfen und ihn an sich gedrückt, weil er zu verstehen schien, wie verzweifelt sie sich wünschte, eine normale Braut mit einem normalen Ehemann und einem normalen Leben zu sein.
    Er legte die Hände auf ihre Schultern und trat zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Das sind die besten Neuigkeiten, die ich seit Ewigkeiten hörte.« Die Haut unter seinen Augen war dunkel vor Erschöpfung, und Enttäuschung verkrampfte sein markantes Kinn. »Deine Tanten werden begeistert sein. Sie haben überall nach dir gesucht. Tatsächlich war ein Teil meiner Aufgabe hier zu sehen, ob ich etwas über dich erfahren konnte.«
    Ihr war, als schlüge eine Kanonenkugel in ihren Magen ein. Ihre Tanten! Wie sollte sie ihnen nach alldem je wieder gegenübertreten? In dem zunehmenden Chaos ihrer Tage in Dublin war diese Frage irgendwie untergegangen. Aidans Erscheinen brachte sie jedoch wieder in den Vordergrund. »Geht es ihnen gut?«
    Er ließ sie los, um wieder wie eine große Raubkatze durch den Raum zu tigern, und trommelte wie zuvor mit der Hand gegen seinen Schenkel. »Mrs. Pheeney hat sich ins Bett zurückgezogen, mit Hirschhornsalz für ihre Nerven und Magnesium für ihren nervösen Magen, aber Miss Sara hat mit unerschütterlicher Entschlossenheit den Skandal gebremst. Tatsächlich war sie sogar die Einzige, die dein Ausreißen nicht überraschte.«
    Elisabeth ließ sich auf der Kante eines Sofas nieder, weil ihr Unwohlsein doppelt so stark wie vorher wiederkehrte. »Die gute Tante Fitz! Sie wusste, dass Brendan zurückgekehrt war, weil sie ihn erkannt hatte.« Elisabeth rieb sich die schmerzenden Schläfen. »Und ich glaube, dass sie irgendwie geahnt hat, was geschehen würde.«
    »Tatsächlich?«, brummte Aidan anerkennend. »Kein Wunder! Deine Großmutter hatte Magierblut.« Nachdenklich fuhr er sich mit einem Fingerknöchel übers Kinn, eine Geste, die Elisabeth bei Brendan wohl unzählige Male gesehen hatte. Die Kanonenkugel stieg in ihre Brust hinauf.
    »War es so schlimm, wie ich es mir vorstelle, als meine Abwesenheit entdeckt wurde?«, wagte sie zu fragen.
    »Ich war nicht in der Stadt während des ersten Aufruhrs, aber Lady Kilronan sagte mir, sie sei ein Hexenkessel, in der jeder jeden beschuldigte. Eine Gruppe wollte sich auf die Jagd nach dir machen und dich an den Haaren zurückschleifen, während die andere Partei mit dem ganzen Debakel nichts zu tun haben wollte.«
    »Ich kann mir vorstellen, auf welcher Seite Gordon stand.«
    »Offenbar verließen Mr. Shaw und sein Bruder Dun Eyre drei Tage nach dir und nach einem Streit zwischen den beiden und Lord Taverner. Dein Vormund soll sich wie eine richtige Bulldogge aufgeführt haben, hörte ich.«
    »Oje.«
    »Keine Bange. Ich glaube, deine Großtante kam dir sehr geschickt mit einer Enthüllung zu Hilfe, die den ganzen Haushalt in Aufruhr versetzte und die beiden Shaws zwei verblüfften Dorschen ähneln ließ. Das war aber die Meinung meiner Frau, nicht meine.«
    Gott segne Tante Charity! Elisabeth wusste sehr gut, welche Art von Standpauke aus dem Mund ihrer unverblümten Großtante kommen konnte. Aber der arme Gordon! Es war nicht seine Schuld gewesen, obwohl es eine Erleichterung war zu wissen, dass sein Herz genauso wenig gelitten hatte wie das ihre. Er würde seine strahlende, politisch interessierte Gastgeberin schon noch finden, so wie auch sie den Mann gefunden hatte, den sie brauchte. Der ihre Beine in Wachs verwandelte und ihr Blut in Feuer. Der sie in die tiefsten, tückischsten Strömungen gezogen und es dann ihr überlassen hatte, zu schwimmen oder unterzugehen.
    Aidan richtete sich auf und straffte entschlossen die breiten Schultern. »Komm heute Abend mit mir! Ich habe meine Reisekutsche in der Stadt. Du kannst nach Belfoyle zurückkehren, wo du sicher sein wirst und Cat und Sabrina entzückt sein werden zu erfahren, dass sie eine neue Schwägerin

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