Verlockendes Dunkel
Verlangen steigerte sich zu einer schier unerträglichen Spannung, das sich genau an der Stelle, die Brendan gerade küsste und liebkoste, zu bündeln schien und ein heftiges, fast nicht mehr zu ertragendes Pulsieren tief in ihrem Innersten auslöste. Ein Zittern durchlief sie, und sie konnte kaum noch atmen, als er seine erotischen Zärtlichkeiten noch intensivierte und eine wahre Sturzflut sinnlicher Gefühle sie überwältigte. Mit einem spitzen Schrei bäumte sie sich auf und bog sich ihm entgegen. Wogen purer Ekstase durchfluteten sie, und alles in ihr zog sich zusammen.
Der Puls an Brendans Nacken pochte ebenso heftig wie die Stelle zwischen ihren Beinen, als er sich aufrichtete und Elisabeth so mühelos, als wöge sie nicht mehr als eine Feder, auf das alte Himmelbett warf, deren klumpiger Matratze Kampfergeruch und Staub entstiegen. Aber es hätte auch eine Steinplatte sein können, so gleichgültig war ihr das im Moment.
Unverhohlenes Verlangen glitzerte in Brendans Augen, die sie nie glutvoller und gefährlicher gesehen hatte. Dies war kein sanfter Liebhaber, den sie vor sich hatte, sondern ein Mann, der durch nichts mehr aufzuhalten war. Ein Raubtier. Ein Eroberer. Innerhalb von Sekunden befreite er sich von seiner Hose und zog sein Hemd über den Kopf, kniete sich über sie und ließ seinen heißen, hungrigen Blick über ihren Körper gleiten, bis ein feiner Schweißfilm ihre Haut bedeckte und sie vor Erwartung bebte.
Sie küsste ihn und nahm ihren eigenen Geschmack auf seiner Zunge wahr, während sie die Hände zu seiner Erektion hinuntergleiten ließ, um ihn zu sich zu führen, und sich ihm einladend entgegenbog, bis er an ihren Lippen stöhnte.
Einen köstlichen Moment lang blieben sie so, weil keiner diese süße Qual beenden wollte. Doch schließlich zog er sich aus ihr zurück, nur um gleich wieder tief in sie einzudringen. Sie schlang die Beine um ihn und passte sich seinem harten, schnellen Rhythmus an, der von Trauer, Verlust und einer Liebe geprägt war, die im Keim erstickt worden war, bevor sie eine Chance gehabt hatte zu erblühen.
Eine Bewegung erregte Elisabeths Aufmerksamkeit, und sie wandte den Kopf, um einen Blick auf ihre körperliche Vereinigung im Spiegel zu erhaschen. Ihr Haar fiel wie ein roter Wasserfall auf ihre Schultern, während Brendans geschmeidiger, muskulöser Körper sie mit kraftvollen Bewegungen nahm und sie sich in wilder Lust noch enger an ihn presste. Zu beobachten, wie er sie liebte, war eine neue, über alle Maßen erregende Erfahrung. Elisabeth lächelte. Sie spürte, dass sie am Rande eines Abgrunds schwankte, bis die Intensität ihrer Gefühle sie überwältigte und sie sich in hilfloser Verzückung unter ihm wand. Versengende Ströme vulkanischer Hitze rauschten durch ihre Adern, und ein triumphierender Aufschrei kam über ihre von Brendans Küssen angeschwollenen Lippen.
Er flüsterte ihren Namen wie ein Gebet, seine Nackenmuskeln waren angespannt, sein Rücken nass vor Schweiß, als er ein letztes Mal tief in sie eindrang und sich auf dem Höhepunkt seiner Ekstase wild erschauernd in ihr verströmte. Danach blieb er einen Moment ermattet liegen, noch immer inniglich mit ihr vereint, und küsste ihre Wange und ihre Augenlider. »Falls das deine Vorstellung von einem Abschied ist, sollte ich öfter fortgehen.«
Er scherzte, doch es lag kein Humor in seinem Ton, und sein sonst so heller, goldener Blick überschattete sich schon.
Elisabeth, deren Körper von ihren ekstatischen Empfindungen noch glühte und zitterte, schloss die Augen. »Du solltest sehen, was ich erst bei einer Heimkehr tue.«
Ein freudloses Lachen kam tief aus Brendans Kehle. »Das würde ich sehr gern, meine süße Lissa.«
Sie schluckte die bitteren Tränen herunter, die in ihr aufstiegen, weil er sie nicht weinend in Erinnerung behalten sollte. »Ich auch, Liebster, ich auch«, sagte sie mit einem erzwungenen Lächeln und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, um noch einmal tief in seine schönen, magischen Augen zu schauen.
» Mon dieu! Da seid ihr ja. Ich habe schon überall nach euch gesucht.«
Brendan und Elisabeth fuhren auseinander wie schuldbewusste Kinder, als Madame Arana, deren faltiges Gesicht zutiefst beunruhigt und alarmiert wirkte, sie auf dem Korridor vor Brendans Schlafzimmer erwischte.
Brendans Verwandlung von liebevoll und zärtlich zu grimmig und tödlich fand zwischen einem Herzschlag und dem nächsten statt.
»Unten ist ein Amhas-draoi «, berichtete Madame
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