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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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die Diskretion nicht .“ Cináeds Verteidigung erreichte sie wie durch einen Nebel. „Ich penne schon im Nebengebäude .“ Oder stellte den Ton des Fernsehers laut, weil er eben nicht schlief , wie er behauptete; w eil ihm die unmögliche Liebe einer Fiannah zu einem Lykaner den Schlaf raubte.
    „Ich dachte … . es sei unseretwegen. “ Selbst ihr eigenes Stammeln klang g e dämpft. Wie naiv war sie a n zunehmen, er hätte aufgrund ihres Liebe s lebens die Flucht ergriffen ?
    „ Ich habe mich in mehr Betten herumgetrieben als dein Leathéan, ich bin nicht so zart besaitet, um ein gutes Unterhaltungsprogramm nicht zu schätzen . “
    „ Quinn ha t behauptet , e s sei der einzige Grund.“ Ihr Vorwurf war lahm. Sie schob jede andere Möglichkeit weit von sich, weil sie nicht wollte, dass ihr Pr o b lem noch weitere Kreise zog. Sie wollte Cináed nicht auch noch zur Last fallen, das überna hm bereits ihre Schwester Étain mit ihrer verbotenen Beziehung zu e i nem Lykaner.
    „Ich hab ihm die Pistole auf die Brust gesetzt, nachdem ich dich in der Bibli o thek davon abhalten musste, dir das Haar büschelweise auszureißen. “
    Morrighans Finger fuhren durch die Strähne, die sie aus ge riss en hatte und die nun beinahe wie der Schulterlänge erreichte . Sie erinnerte sich an die Vision. Sie war ihre Schwester Éadaoin, die nach dem Tod ihres Zwillings den Verstand ve r lor und sich in ihrer Trauer di e Haare vom Kopf riss. Ihre Hand sank nach unten, sie blickte auf die leere I nnenfläche. In ihrer Erinnerung – in Éadaoins Erinne rung – lag darin ein kunstvoll aus Silber gefertigter Dra che, Kheelahan, das erst nach ihrem Tod gelü f tete Geheimnis ihrer Schwester. „E s tut mir leid.“ Sie schloss di e Finger um den nicht existenten Anhänger. „Ich wol l te dich da nicht reinziehen.“
    „Dasselbe sagte auch Quinn, aber ich war auf einmal mittendrin und wollte wi s sen, wo ich da hinei n geraten bin .“
    „Ich habe ihm nur di e groben Fakten genannt.“ Quinns Hand schloss sich um ihre Faust, löste den Krampf in ihren Fingern. „Was wir für den Auslöser der Traum-V isionen halten .“
    „Was wir irrtümlich dafür hielten .“ S ie sah auf und zu Cináed. Wenn er schon mittendrin war, sollte er ihren Wissensstand teilen. „Ich hatte viel zu viele Visi o nen, um auf der Theorie zu bestehen . Zwei oder drei seither eingegangene Blut s verbindungen halte ich noch für möglich, aber mehr nicht. Meine Rüc k kehr blieb nicht unbemerkt, weshalb sollte für meine Schwestern etwas anderes gelten? Wir hätten mi n destens von einer weiteren Fiannah hören müssen. Selbst wenn ihre Gefährten so klug sind, sie im Verborg e nen und dadurch in Sicherheit … “
     
    *

 
    Von Geschenken und Bosheit
     
    Bittere Galle schoss ihr bei diesem Wort die Kehle hinauf. Sie spürte eine schwere Last um ihren Hals , die sie hinter sich herzerrte. Sie fühlte die Kälte des Felsens, der ihr Zuflucht schenkte , aber auch gleic h zeitig den W eg versperrte. Sie fuhr mit den Fingern über das massive Gestein, wollte sich mit ihren Krallen hi n durchg r a ben. Schritte näherten sich, vergrößerten ihre Panik. E r würde sie fin den und an der Ke t te heraus zerren, er würde …
    „Hab keine Angst.“ Sie wandte sich der Stimme zu, erkannte durch den verfil z ten Schleier ihrer eig e nen Haare schwere Stiefel und schwarz e Beink leider . Die Person ging vor ihrem Zufluchtsort in die Ho cke , streckte ihr seine Hand entg e gen. Sie wollte sie ergreifen , wollte, dass er sie erlöste, ihr den Tod brachte.
    „ Wie lautet dein Name ? “
    Sie sah von der Hand auf, deren Innenfläche sie mit ihren Fingerspitzen e r forschte. Durch ihr verfil z tes Haar sah sie in Augen, die den ihren glichen. N ur waren sie nicht kalt wie Dolchklingen, sondern voller Güte und Mitgefühl. Sein Haar war schwarz wie das ihre, seine Züge zeugten von edler Geburt, gleichze i tig war seine Statur die eines Kriegers. Sie schmeckte die Schärfe seines Zorns auf ihrer Zunge, salzige Trauer, süße Sehnsucht und prickelnde Erregung. Sie wollte mehr davon kosten , alles, was er an wide r sprü chlichen Gefühlen in sich barg.
    „Wie lautet dein Name?“, wiederholte er seine Frage.
    Sie hob die Hand an seine Wange, wagte mit den Fingerrücken da rüber zu stre i chen. Er war ein gütiger Gebieter, sie musste nicht fürchten, sich ihm ausz u liefern, indem sie ihm ihren Namen nann te. Er wü r de die darin liegende Mach t niemals missbrauche n.

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