Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Frühstück? Sagen wir in zwanzig Minuten in der Küche?“ Cináed wartete ihre R e aktion auf sein en taktischen Rückzug nicht ab und schloss die Tür leise hinter sich.
„Wer war es?“ Morrighan legte ihre Hand an Quinns Wange, zwang ihn aber nicht, sie anzusehen. Er schien die Z eit zu brauchen, um sich zu beruhigen. Und den Raum.
„Ich drehe die Dusche auf.“ Er entzog sich ihr, verließ das Bett und steuerte das Badezimmer an. Das , in Verbindung mit Cináeds unerwartet diskretem Ve r halten, lenkte ihren Verdacht in eine bestimmte Richtung. Die verschwommenen Bilder gewannen an Konturen, die Quinns Wut rechtfertig t en. Hatte sie von Teà r lach geträumt? Sie erinnerte sich an Küsse, verzweifeltes Verlangen, das sie für einen Mann ve r spürte, der nicht Quinn war.
„Das entspricht nicht meinen Wünschen. “ Morrighan blieb in der Badezimme r tür stehen. Quinn dreh te mit einer Hand an der Armatur und prüfte mit der and e ren die Temperatur. Sie über ließ ihn seiner B e schäftigung. I hn in die Ecke zu drängen , brachte nichts , i hn allein grübeln zu lassen , aber auch nicht. „ Ich sehne mich nicht nach i h m, bitte, das musst du mir glauben.“ Verdammt, dass sie ihre Traum -V isi o nen nicht unter Kontrolle hatte, entschuldigte nicht den Betrug, den er darin sehen mus s te .
„ Das Wasser ist nicht zu heiß “ , sagte er, ohne auf ihre Worte ein zugehen . E r wartete sie, er stiege mit ihr unter die Dusche, um sich und ihr das Blut abzuw a schen, irrte sie . Er ging zum Waschbecken und spritzte sich eine Ladung Wasser ins Gesicht, wusch sich sein Blut vom Oberarm und ihres von der Brust, ve r grub sein Gesicht in einem Handtuch, sodass sie seine Miene im Spiegel nicht sehen konnte, als sie hinter seinem Rücken aus dem Hemd und unter die Dusche schlüpfte.
Morrighan lehnte mit geschlossenen Augen ihre Stirn gegen die kühlen Fliesen, während das warme Wasser ihren Rücken hinabfloss. Machte sie Quinn durch ihre Altlasten das Leben nicht schon genügend zur Hölle? Musste sie Salz in di e tiefste seiner Wunden streuen und Teàrlach in einen Traum einflechten? E inen erotischen Traum, eine Dreierkonstellation … Die Erinnerungslücken schlossen sich mit der G e walt einer schallenden Ohrfeige.
„ Wer zur Hölle ist Lorcan? “ Sie drehte das Wasser ab, wickelte sich in ein Handtuch und eilte ins Schlafzimmer. Quinn war nicht mehr da. In Windeseile trocknete sie sich ab, schlüpfte in Jeans und Pulli und schlang ihr feuc h tes H aar auf dem Weg in die Küche zu einem lockeren Knoten. Durch die offene Tür hö r te sie das Klappern von Geschirr und roch den Duft von gebratenem Speck, E i ern und frischem Kaffee. Quinn st and mit dem Rücken zu ihr am zentralen K ü chen block gelehnt, an dessen Herd Cináed werkelte. Von Ailfryd, der an and e ren Tagen diese Aufgabe übernahm, solange ihre WG überschaubar blieb, keine Spur . Der Lyk a ner begrüßte sie mit einem schiefen Lächeln und einem Seitenblick auf seinen Freund, der an seinem Kaffeebecher nippte. Die Kratzer, die sie Cin á eds Oberkörper verpasst hatt e, verbargen sich unter seinem Shirt oder waren b e reits ve r heilt. Für ihn kein Problem, er musste nur die Gestalt wechseln und er prof i tierte von den Selbstheilungskräften der Bestie, die sich hinter seinen anzi e henden Grübchen und den goldenen Augen versteckte.
„Wer ist Lorcan?“
„Sag du es mir“, antwortete Quinn, stellte seinen Becher auf die Arbeitsplatte und stützte sich mit beiden Händen nur scheinbar entspannt ab. Sein e Augen hatten ihre Farbe nicht verändert, w aren so s chwarz, wie er seinen Kaffee bevo r zugte. „Du sche inst ihn näher zu kennen .“
„Jetzt ist’ s abe r mal gut , Vampir!“ Cináed verteilte Rührei und Speck zu gle i chen Teilen auf drei Te l ler und warf die leere Pfanne geräuschvoll in die Spüle. „Schreib das seiner Angst um dich zu, Morrighan. Du hast uns beiden einen Riesenschr e cken eingejagt.“
„Läuft auf Discovery Channel nichts Interessantes? Wie eine Dokumentation über das Paarungsverha l ten der Lykaner?“
Cináeds Wangenmuskeln ar beiteten hart unter seiner Haut, Quinns Retourku t sche traf direkt unter die Gürtellinie. Normalerweise waren die Kabbeleien zw i schen den beiden das übliche testo sterongesteuerte Dominanzspiel, jetzt knisterte die Luft und sie sa hen wie Vertreter verfeindeter Kriegsp arteien aus , die sich z ä h neknirschend die Hände reich ten, während sie ihre Waffen
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