Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
auf ihren Rücken, bedeckte den stechenden Schmerz an der Seite ihres Halses, sog scharf die Luft ein und starrte auf ihr eigenes Blut in ihrer Han d fläche. Das war neu, n ie hatten ihre Träume respektive Visionen physische Au s wirkungen gehabt – n icht für si e – Quinn kassier te das eine oder andere , aber niemals hatte er zu rück geschlagen , gleichgültig , wie sie sich gebä r det hatte .
„Wie schlimm war es?“ Eine überflüssige Frage, die sie dennoch von ihrem L e a théan beantwortet h a ben wollte , sobald er nicht mehr auf dem Kopf stand. Sie drückte sich von der Matratze hoch. Quinn half ihr. Schwindel übermannte sie und sie musste sich gegen seine Brust lehnen, einige tiefe Atemzüge ne h men, bis keine schwarzen Punkte und weißen Blitze mehr vor ihren Augen tanzten. Quinn nutzte die G e legenheit, die Wunde an ihrem Hals zu h eilen. Wärme verteilte sich auf angenehme Weise und bald setzte das wohlbekannte K ribbeln der He i lung ein. Ihr Schwindel narrte sie weiter, gaukelte ihr vor, die Seite an seinem Hals, etwa dort, wo sie bei sich die Verletzung vermutete, wölbte und spannte sich, als wollte sie platzen. Eine aggressive Röte, wie bei einer Entzündung bre itete sich ähnlich eines Lauffeuer s aus . Sie hob benommen di e Hand und wollte ihre Illus i on durch di e Realität platzen lassen, ihr Geh irn sollte kapieren, dass Quinn unve r letzt war .
„Du hast sehr viel Blut verloren.“ Quinn nahm sie bei den Schultern, lenkte sie durch seine Erklärung ab, weshalb ihre Selbstheilungskräfte schwächelten und er gezwungen war, die ungeliebte Gabe seiner Mut ter einzusetzen. „Selbst deine Fähigkeiten über steigt , wenn das Blut schneller raus- als reinfließt“, wischte er den Dank beiseite, der ihr auf der Zunge lag, die Versicherung, es sei nicht unmännlich oder eines Kriegers unwü r dig, ein Heiler zu sein. „Außerdem war die letzte Zeit nicht leicht für dich . “
„Für uns“, krächzte sie. Ihn mochten die Bilder nicht bestürmen, aber die Eri n nerungen an ein verga n genes – ein gewaltsam beendetes – Lebe n belasteten ihn nicht minder, d iese Traum -V isionen, die weder Tag noch Nacht kannten . Keine Schnappschüsse glücklicher Tage, s ie erlebte aus der ersten Reihe das Ster ben ihrer Schwestern mit, s ah mit ihren Augen und fühlte ihren Schmerz. Kaum war sie nach den zehrenden Angriffen der Mishásta auf ihr Gehirn zu Verstand g e k ommen und brannten ihre Synapsen nicht mehr im Nachhall des Seargadh durch , hatte das Unterbewusstsein ihr Brocken vor geworfen , an denen sie beinahe e r stickte.
Schwarzer Stoff flo g über ihren Kopf hinweg, ri ss Morrighan aus ihren Geda n ken und erinnerte sie , dass sich eine weiter e Person mit ihnen im Zimmer aufhielt und sie die einzig Unbekleidete war.
„Wer war es diesmal?“
Quinn antwortete nicht, hielt ihr sein Hemd entgegen, so dass sie nur noch h i n einschlüpfen mus s te .
„Du musst es mir schon sagen , i ch erinnere mich nur d unkel.“ Sie legte ihm di e Finger unter s Kinn, kaufte ihm nicht ab, dass er seine g esamte Konzentration benötigte, die Knöpfe zu schließen . Sie erhasc h te nur einen kurzen Blick in seine pechschwarzen Augen, dann schob er ihre Hand fort. Eine unwirsche Bewegung, die ihr seinen wahren Ge m ütszustand verriet . Das war neu . G leichgültig , wie viel seines Schlafes sie ihm raubte , wenn sie schreiend n e ben ihm auffuhr , o der w ie rüde sie ihn anging, weil sie in ihm einen Verräter s ah, Quinn ertrug alles mit b e wundernswer tem Gleichmut, schlüpfte in jede Rolle, die ihm d ie Traum -V isionen auf den L eib schrieb en . Er s prach sie mit dem Namen der Fiannah an, deren U n tergang zu ihrem wurde, w ar Fealltóir, den sie für ihren Verrat verfluchte oder aufopferungsvo l ler Leathéan, der mit ihr in den Tod ging .
Drystan, der Heiler seines Vertrauens , hatte ihm dazu geraten und seine Arg u mente überzeugten auch Morri g han. In erster Linie, weil er ihr die Folgen für Quinn in den grellsten Farben ausmalte, nachdem sie seine Befähigung als Ps y chologe in f rage ge stellt hatt e. Aus ihren Visio nen herausgerissen zu werden, ko n n te sie in einen Schockzustand versetzen, m it Fängen und Klauen bewaffnet, würde sie so zu einer Gefahr für ihren Leathéan werden . Selbstverständlich wusste er sich zu we h ren, aber das wür de er nicht. Wie er soeben eindrucks voll unter Beweis ge stellt hatt e, o b wohl er vor Wut kochte.
„Was haltet ihr von
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