Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)
reichte ihm das Wasser nur bis zur Taille. »Ich habe so meine Zweifel, ob anständige, englische Ladys wirklich über diese Fähigkeit verfügen können.«
Wenn Blicke töten könnten, wäre er in diesem Augenblick wohl tot umgefallen. Sie war so bezaubernd. Die blassen Rundungen ihrer Brüste wurden vom Wasser geküsst, während ihr Haar noch immer ordentlich frisiert war – obwohl er es liebend gern gelöst hätte. Er musste ein Lachen unterdrücken.
»Ich glaube, ich werde dich schon bald eines Besseren belehren, Mylord.«
Cecily streckte sich. Das kühle Wasser umspülte ihre Schultern, und die Erinnerung an ihre Kindheit kam plötzlich zurück. Sie dachte daran, wie Roderick, Eleanor und sie sich einst fortgeschlichen hatten, um schwimmen zu gehen. Damals war das ein bewusster Regelverstoß gewesen.
Das traf heute auch zu. Besonders in dem Moment, als sie sich umdrehte und sah, dass Jonathan den Fluss wieder verlassen hatte, um sich seiner Reithose zu entledigen. Dann warf er sich ins Wasser und tauchte so dicht vor ihr wieder auf, dass sie nach Luft schnappte.
Sein dunkler Kopf tauchte direkt vor ihr aus dem Wasser hoch, und er schüttelte sich das nasse Haar aus den Augen. Seine Zähne blitzten, als er verschmitzt grinste. »Ah, wenn es das ist, was englische Landpartien auszeichnet, werde ich zukünftig jede Einladung annehmen, die ich kriegen kann. Herrlich nackte Ladys, die an warmen Sommernachmittagen im Fluss baden, sind auf jeden Fall ein guter Grund.«
Cecily trat Wasser und warf ihm einen gespielt strengen Blick zu. »Ich hoffe, du meinst nur eine bestimmte nasse, nackte Lady.«
»Nur eine ganz besondere«, bestätigte er leise.
Und sie glaubte ihm. Zum Teil lag das an dem plötzlichen Ernst in seinen Augen. Zum Teil aber daran, wie er die Hand nach ihr ausstreckte und sie an sich zog. Er war groß genug, um hier stehen zu können, und sie schmiegte sich nur zu gern in seine Arme. Er hielt sie ohne Probleme an sich gedrückt. »Nur ich?«
»Nur du«, stimmte er zu und küsste sie.
Das alles war so neu für sie. Diese erhabene Macht des Verlangens, die Freiheit, dieses Verlangen mit einer anderen Person zu teilen, nachdem sie doch mit der Beschränkung aufgewachsen war, niemanden berühren zu dürfen und von niemandem berührt zu werden. Kleidung, die alles verhüllte, war immer zwingend gewesen, und jeder Ansatz von Indiskretion musste sofort im Keim erstickt und verborgen werden. Nun stand sie hier in freier Natur, noch dazu am helllichten Tag, und wurde von den Armen ihres Liebhabers gehalten. Sie spürte seine harte, lange Erektion, die sich gegen ihren Bauch drückte. Sie kam zu dem Schluss, dass dieses verbotene Intermezzo sich als sehr angenehm und lustvoll erweisen würde.
Und sie sollte recht behalten.
Als er ihren Hintern mit beiden Händen umfasste und sie in die richtige Position schob, schloss sie die Augen. Er schien durchaus allein in der Lage zu sein, den richtigen Winkel zu finden, um sich so zwischen ihren geöffneten Schenkeln zu positionieren, dass er ihren heißen Eingang fand. Das kühle Wasser und sein drängendes, hitziges Verlangen ergaben eine erregende Mischung.
Von diesem Augenblick an konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Er drang in sie ein, bewegte sich in ihr. Sie kam seinen drängenden Stößen entgegen. Seine Hände ruhten auf ihren Hüften und stützten sie, hielten sie fest … Cecily drückte das Kreuz durch, und nachhaltig breitete sich in ihrem Leib die Lust aus, die sie vom ersten Stoß an erfasste. Sie brauchte ihm nicht sagen, dass sie sich noch nie im Wasser geliebt hatte, denn die einzige Erfahrung, die sie bisher hatte machen dürfen, war jene Nacht in ihrem Schlafgemach mit ihm.
Das hier war anders. Natürlich war es das. Es gab keine züchtig und sorgfältig verschlossenen Vorhänge. Keine im schummrigen Licht fast wie Schatten wirkende Möbel. Keine Regeln. Es gab nur sie und ihren ungezähmten Liebhaber Lord Augustine. Im Fluss, am späten Nachmittag. Nackt und ineinander verschlungen.
Wenn sie zu viel darüber nachdachte, lief sie Gefahr, diesen wunderbaren Augenblick zu ruinieren. Während er sich in einem subtilen Tanz aus Eindringen und Rückzug bewegte, befand Cecily, dass es tatsächlich zu schön war, um wahr zu sein.
Leidenschaftlich.
Vielleicht auch ursprünglich. Jonathan war auch unter anderen Umständen und in anständiger Umgebung nicht unbedingt geneigt, sich Regeln zu unterwerfen. Und diese Situation war alles
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