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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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jetzt den Kopf. »Nein, wenn es so etwas überhaupt gibt, dann wird diese Ehe aus Liebe geschlossen. Ich hätte ja nicht gedacht, dass Jonathan dafür empfänglich ist, aber sie ist schließlich ein wirklich reizendes Mädchen. Nicht zu vergessen ihre Abstammung. Ihr Blut ist so blau wie der Himmel über unseren Köpfen.«
    »Wohingegen seines …«
    »… irgendwie eine Mischung aus allem Möglichen ist. Aber das scheint Lady Cecily nicht zu stören und ihren Vater offensichtlich auch nicht. Er hat der Verbindung bereits zugestimmt.«
    »Er muss seine Tochter sehr lieben, wenn er erkannt hat, dass sie sich bewusst für Jonathan entschieden hat. Wenn sie ihn will, ist er der Mann, den sie bekommt.« Lillian schaute in die andere Richtung. Am anderen Ende des Parks wurden die Baumreihen in dunkle Schatten getaucht, während sich langsam die Nacht auf das Land senkte. Sie erinnerte sich an ihren eigenen Vater, der sie rückhaltlos geliebt hatte. Er hatte sie so sehr geliebt, dass er ihre Haltung in der Sache mit Arthur verstand. Er hatte sie nicht zu einer Ehe gezwungen, nur um seinen eigenen Stolz zu wahren und ihren Ruf zu schützen, denn der Preis wäre ihr Glück gewesen. Nach der missglückten Flucht hatte sie sich in seinen Armen ausgeweint, und dann hatte er ihr die Wahl gelassen, was mit ihrer Zukunft passierte.
    Lange Schatten fielen auf den Rasen, und die ersten Insekten begannen zu zirpen. Sehr leise sagte sie: »Ich habe nicht erwartet, ihn zu mögen.«
    James verstand sofort, auf wen sich diese Bemerkung bezog. »Jon ist ein ganz besonderes Individuum. Das trifft wohl auf jeden von uns zu, nehme ich an, aber ich verstehe, was du meinst. Ich hegte auch ziemlich unverhohlene Vorurteile ihm gegenüber, ehe wir uns vor vielen Jahren kennenlernten. Ich verstehe bis heute nicht seine Spiritualität, aber er verlangt von mir auch nicht, sie zu verstehen. Wenn er sich nie zur anglikanischen Kirche bekehren lässt, kann ich das akzeptieren. Einer der Vorzüge, den ich an ihm bewundere, ist seine Fähigkeit, seinen eigenen Wert nicht von den Meinungen oder Gewohnheiten anderer Menschen beeinflussen zu lassen. Er ist, wer er ist.«
    Sie dachte an den polierten Kieselstein, den er ihr geschenkt hatte und den sie selbst jetzt in einer Tasche ihres Kleids bei sich trug. Obwohl sie sich sonst nicht als besonders abergläubisch bezeichnen würde, hatte sie in diesem besonderen Fall beschlossen, dass es kaum schadete, den Stein mit sich herumzutragen.
    Ihre Probleme mit ihrem Bruder hatten jedoch nichts mit seiner religiösen oder politischen Auffassung zu tun. Nein, es ging darum, wie sein Vater seine Mutter geliebt hatte. Ein englischer Earl hatte sich über alle Konventionen hinweggesetzt und eine Frau geheiratet, die halb Französin, halb Indianerin war. Vielleicht musste Lillian sich einfach eingestehen, dass ihre eigene Meinung von den vernichtenden Ansichten ihrer Mutter geprägt war. »Als er hier ankam, habe ich mich innerlich dafür gewappnet, mit einem Barbaren zurechtkommen zu müssen.«
    James lachte. Sein gutmütiges Gesicht verbarg nicht seine Belustigung. »Oh, bitte missversteh mich nicht! Deinem Bruder kann es durchaus an Manieren mangeln, wenn er den Eindruck hat, es sei der Situation angepasst. Ich kann mich noch erinnern, wie er einmal …«
    Als er den Satz nicht vollendete, blickte Lillian neugierig zu ihm herüber.
    »Ach, nicht so wichtig«, wich ihr Cousin aus. Er saß bequem in seinem Sessel, doch seine Miene wirkte gequält. »Diese Geschichte ist nicht für deine Ohren bestimmt. Aber ganz davon abgesehen freue ich mich, dass ihr zwei inzwischen ein paar Gemeinsamkeiten gefunden habt. Er macht sich wirklich große Sorgen um deine Zukunft, Lily.«
    »Ich weiß, dass er das tut.« Das zumindest konnte sie mit Bestimmtheit behaupten. Weshalb sollte sie sich sonst unter den Fittichen der großartigen Herzoginwitwe of Eddington wiederfinden? »Heute Nachmittag wurde ich einer Vielzahl ehrbarer Gentlemen vorgestellt. Jeder von ihnen hat entweder einen Titel oder ist vermögend, aber keiner von ihnen verfügt über beide Vorzüge. Das verrät mir schon so viel, dass die Duchess versucht, den passendsten Verehrer für eine junge Lady zu finden, die einen zweifelhaften Ruf genießt. Wird er mein Vermögen wollen? Oder einfach eine Frau, die aus einer guten, aristokratischen Familie stammt, selbst wenn ihr Glanz etwas angeschlagen ist und Patina ansetzt?«
    »Jon versucht nur, dir zu helfen.«
    »Ich

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