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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sie waren schließlich verlobt, sie waren Liebhaber, und der idyllische Nachmittag schien für sie wie aus einem Liebesroman entsprungen. Die warme Sonne, das kühle Wasser, ihr Vergnügen …
    »Ich habe gehofft, du könntest es für mich definieren.« Jonathan hielt sie immer noch auf dem Arm, und sein Gesicht hatte einen sehr ernsten Ausdruck angenommen. Sein Mund verzog sich, während er durch den Fluss watete. »Ich weiß jedenfalls, dass ich bisher keine vergleichbare Erfahrung gemacht habe.«
    Und er verfügte über einen viel größeren Erfahrungsschatz als sie. »Mir geht es genauso.«
    »Das will ich auch hoffen.« Seine Stimme klang ungehalten, und sein Kinn verhärtete sich, weil er die Zähne zusammenbiss. »Du bist mein.«
    »Das hast du schon gesagt.« Es war ja nicht so, dass sie dem widersprach. Wenigstens deutete sein besitzergreifendes Verhalten darauf hin, dass er für sie große Gefühle hegte.
    Er stieg das Flussufer ohne Probleme hinauf und trug sie, als wöge sie nichts. Wenigstens besaß er so viel Humor, dass er lachte. »Das klang wirklich allzu despotisch, was ich gesagt habe. Lass es mich so ausdrücken: Ich habe keine Lust, dieses Wochenende noch jemanden umbringen zu müssen.«
    »Ja, das hört sich wirklich viel zivilisierter an.« Sie schaffte es nur mit Mühe, ernst zu bleiben. »Stell dir doch mal vor, wie es meine Großmutter irritieren würde. Das ganze Blut auf den herzoglichen Teppichen.«
    »Eigentlich habe ich das nicht so gemeint. Aber ja, ich nehme an, das wäre nicht besonders angenehm.« Er stellte sie auf die Füße. Wasser strömte von seinem schlanken Körper, und er hob sein Hemd vom Boden auf. »Hier, nimm das, um dich abzutrocknen. Ich werde meinen Mantel darüberziehen, dann merkt keiner, dass es nass ist.«
    Doch, sie würden es wissen. Nicht wegen seines nassen Hemds, sondern weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass auch nur einer von ihnen diesen bedeutungsvollen Blick unterdrücken konnte oder das scharfe Einatmen, sobald sich nur ihre Hände berührten …
    Ja. Es ist Liebe.
    Und sie war nackt. Zusammen mit dem Earl of Augustine, der schon bald ihr Ehemann sein würde. Während sie darüber nachdachte, begann die Sonne unterzugehen, und ein rotes Strahlen breitete sich über die Landschaft. Sie nahm das Hemd aus feinstem Leinen entgegen und bückte sich, um ihre Waden abzutrocknen. Ganz zart und zugleich ziemlich ernsthaft betrieb sie dies. »Ihr seid sehr galant, Mylord.«
    »Ich weiß nicht, ob das der passende Ausdruck ist.« Nackt und nicht im Geringsten verlegen stand er vor ihr. Feucht glänzte seine Brust, und er wartete geduldig, bis sie ihm das Kleidungsstück zurückgab. Dann zog er seine Reithose an, und sein Blick hing derweil wie hypnotisiert an ihren Brüsten. »Anständige Gentlemen verführen ihre Verlobte jedenfalls nicht dazu, sich mit ihnen zu einem nachmittäglichen Techtelmechtel zu treffen.«
    »Zu überhaupt keinem Techtelmechtel«, korrigierte sie ihn.
    »Dein Haar ist jedenfalls noch makellos.« Seine dunkle Haut wirkte im schwindenden Licht noch dunkler. Er wirkte nicht im Geringsten bußfertig, sondern schien sich sehr gut zu amüsieren. »Für diese Heldentat verlange ich eine Belohnung.«
    Cecilys überbordende Fröhlichkeit half ihr ein wenig über das unangenehme Gefühl hinweg, das sie nun doch erfasste, weil sie bei Tageslicht einfach nackt unter freiem Himmel stand, wenngleich das Licht allmählich schwand. Sie hob ihr Unterhemd auf. »Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern.«
    »Wirst du diesen Nachmittag je vergessen können?« Seine Stimme war nun ganz leise. Von Leichtsinn keine Spur mehr.
    Sie gab ihm die einzige Antwort, die für sie die Wahrheit war. »Niemals.«

Kapitel 24
    »Ein Grafentitel bringt doch eine Menge Prestige mit sich, oder?«
    Lillian blickte ihren Cousin an. »Findest du?«
    James, der mit ihr im Licht der untergehenden Sonne auf der Terrasse saß, gab sich große Mühe, unbeteiligt zu wirken. Aber sie ließ sich davon nicht täuschen. »Das ist wohl kaum neu für dich.«
    »Nein.«
    »Aber so ist es nicht zwischen den beiden.«
    »Du meinst, sie heiratet ihn nicht wegen seines Geldes oder seines Titels.«
    Sie waren seit der Kindheit Freunde und kannten sich sehr gut. James war der Sohn des jüngeren Bruders ihres Vaters; sie waren im selben Haus aufgewachsen und teilten dieselbe Herkunft. Auch wenn er ein paar Jahre älter war als sie, hatten sie sich doch immer nahe gestanden. Er schüttelte

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