Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)
andere als anständig. Seine Lippen huschten über ihre Schläfe, während er sie nahm. »Ich brauche dich.«
Ihre Hand fuhr durch sein feuchtes Haar. »Das hast du schon einmal gesagt.«
»Soll das heißen, du spürst es nicht gerade?« Seine Erektion ruhte tief in ihr.
Cecily klammerte sich an ihn und atmete tief durch. Jede Faser ihres Körpers schien in Flammen zu stehen, und sie spürte ein Kribbeln, das sich ausbreitete. »Ich spüre im Moment eigentlich nichts anderes mehr, als … Jonathan, könntest du vielleicht … Bitte, kannst du mir helfen?«
Das konnte er, wie sie schon wenige Augenblicke später erfahren durfte. Die Lust hatte so viele Facetten dieses Mal, es war eine Mischung aus der sanften Nachmittagsstimmung, seinen Berührungen, der Vereinigung und dem trägen Dahinfließen des Flusses. Er hielt sie eng an sich gedrückt, und sie erbebte lustvoll in seiner Umarmung. Die Lust erreichte so heftig ihren Höhepunkt, dass ihr die Luft aus den Lungen getrieben wurde.
Sie wollte vor Freude weinen.
Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte. Aber sie erbebten gemeinsam, und sie biss sich auf die Lippe und drückte ihr Gesicht gegen seinen Hals. Ihr kam der Gedanken, dass auch dies bedeutete, eine pflichtbewusste Ehefrau zu sein.
Eine Countess. Eine Mutter.
Lady Augustine.
Vielleicht sollte man sie lieber die wilde Lady nennen.
Der Augenblick verstrich, und das zarte Gefühl des Wassers, das ihren Körper umschmiegte, wurde ihr ebenso wieder bewusst wie seine Arme, die sie hielten. Es war leider unausweichlich, dass er sich schließlich wieder bewegte. Sein kräftiger Körper war ein letztes Mal ganz nah an ihrem. Dann zog er sich aus ihrem Körper zurück. Mit einem Lächeln ließ er sie sanft ins Wasser zurückgleiten. »Verstehst du jetzt, warum ich so ein glühender Verfechter eines Schäferstündchens bei Tageslicht bin?«
»Wie oft hast du sowas denn schon gemacht?« Obschon sie von brennender Eifersucht gepackt worden war, als sie beobachtet hatte, wie Mrs Blackwood sich ihm schamlos an den Hals warf, interessierte sie seine Vergangenheit. Sie war nicht besitzergreifend, denn sie waren jetzt verlobt, und damit war alles geklärt. Es war zudem recht schwierig, nach einem so erhitzten Liebesspiel launisch zu sein. Besonders dann, wenn er sie so anlächelte und die Sonne Lichtfunken auf seinem rabenschwarzen Haar tanzen ließ. Tief in seinen dunklen Augen blitzte etwas Amüsiertes auf.
»Heute war es das erste Mal.«
Sie glaubte ihm diese Behauptung nicht, und das merkte er ihr an.
»Eine Frau geliebt«, fügte er leise hinzu. Seine Hände hielten sie fest und unterstrichen seine Worte. »Nein, ich war wohl kaum unerfahren, als ich dir das erste Mal begegnet bin. Aber der Begriff jungfräulich kann nicht nur im Zusammenhang mit der körperlichen Unschuld einer Frau verwendet werden. Das hier ist für mich genauso neu wie für dich.«
Ein kühler Wind kam auf, peitschte das Wasser auf und strich über ihr Gesicht. Ein Teil von ihr konnte noch immer nicht glauben, dass sie so schamlos war, sich auf ein nachmittägliches Techtelmechtel einzulassen. Ein anderer Teil von ihr wusste aber, dass das hier – das hier! – der Grund war, weshalb sie sich damals in Jonathan verliebt hatte. Ein vorhersehbares Leben war schön und gut, aber vielleicht passte es besser zu ihr, eine nicht ganz so traditionelle Ehe einzugehen.
Und zwar mit dem unverschämt attraktiven Mann ihrer Träume.
Doch sie sollten zumindest so tun, als ob sie vorsichtig wären. »Wir sollten zurückgehen.« Sie küsste sein Kinn. Ach, sie war in diesem Augenblick so glücklich und entspannt. Sie legte die Arme um seinen Hals, während das Wasser ihre Körper umspülte.
»Das sollten wir tatsächlich«, bestätigte er und drückte seinen Mund warm gegen ihre Schläfe. »Addie wartet bestimmt schon auf mich.«
»Und ich bin sicher, Adonis vermisst dich«, neckte sie ihn. »Addie hat mir erzählt, er habe während eurer Anreise die meiste Zeit auf deinem Schoß gesessen.«
»Dieses Tier ist eine echte Plage.« Er zog finster die Brauen zusammen, aber es gelang ihm nicht, den gestrengen Vater zu mimen. Er lachte. »Ganz abgesehen von diesem übereifrigen Mischling könnte auch meinen Schwestern unsere lange Abwesenheit auffallen. Nicht zu vergessen, deiner Großmutter.«
»Ich finde nicht die Kraft, um aus dem Wasser zu steigen.«
»Ich trage dich.«
»Ist das Liebe?«
Hätte sie das fragen dürfen? Vermutlich nicht. Aber
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