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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Arme, ehe die Kutsche zur Seite kippte und sich beinahe überschlug.

Kapitel 8
    Eleanor Francis saß sehr aufrecht und hatte die Hände ordentlich im Schoß gefaltet. Sie hoffte, ihr Gesichtsausdruck wäre zumindest gefasst.
    Es gab doch nichts Schöneres, als ein Mauerblümchen zu sein, dachte sie bitter. Obwohl sie eigentlich wusste, dass ihre Einsamkeit zum Teil selbst verschuldet war. Sie war wahrscheinlich nicht so hübsch wie ihre Schwester. Das wusste sie, auch wenn die beiden sich immer sehr ähnlich gesehen hatten. Aber Eleanor war schon immer etwas … draller gewesen. Gentlemen schienen das an ihr jedoch zu mögen, und inzwischen wusste sie, dass weder ihr Gesicht noch ihre Gestalt Teil des Problems waren. Beinahe vom Beginn ihrer ersten Saison an hatte sie bemerkt, wie Gentlemen, die sie zum Tanz baten, es nicht allzu oft ein zweites Mal taten. Sie hatte dieses Jahr ihr Bestes gegeben, um selbstsicher zu wirken und ihren Mund zu halten. Sie hatte mit den Männern lediglich höflichen Small Talk betrieben. Aber auch das funktionierte nicht.
    Besonders nicht mit dem sehr attraktiven, eleganten, klugen, sympathischen – und die Liste ließe sich beliebig fortsetzen – Lord Drury.
    Natürlich, er hatte an diesem Abend bereits zweimal mit ihr getanzt. Aber sie wusste, dass er vor allem deshalb mit ihr tanzte, um ihr Informationen über Cecily zu entlocken. Wenn sie ehrlich war, schmerzte sie das mehr als nur ein bisschen. Er spielte den Gentleman und bat sie zum Tanz. Das war nett von ihm. Sein Mitleid über ihre offensichtliche Unbeliebtheit war aber überhaupt nicht das, was sie von ihm wollte. Trotzdem sagte sie jedes Mal, wenn er sie zum Tanz aufforderte, Ja. Denn das war wenigstens irgendetwas. Nicht zu vergessen, dass er ein begnadeter Tänzer war, wohingegen Tanzen nicht gerade zu ihren Stärken gehörte. Wenn sie gemeinsam die Tanzfläche eroberten, sah sie immerhin einigermaßen elegant dabei aus.
    Er war nicht an ihr interessiert, obwohl auch sie die Tochter eines Dukes war und dieselbe üppige Mitgift in die Ehe einbringen könnte. Es lag an ihr . Nicht an ihrem Aussehen oder ihrer Herkunft. Das traf sie mehr als alles andere. Es war eine Sache, wenn man jemanden missachtete, weil er zu korpulent oder zu dünn war, weil er eine übergroße Nase oder dergleichen hatte. Aber sie fand es um ein Vielfaches demütigender, wenn sie in der Hinsicht absolut ansehnlich war, aber in anderer Hinsicht einfach nicht liebenswert war.
    Sie war daher eine Ausgestoßene und hatte es sich selbst zuzuschreiben, befand sie, während das langsame Wirbeln der Tänzer an ihr vorbeizog und das Gelächter Anderer ihr in den Ohren klang. Was Gentlemen an ihr unattraktiv fanden, war ihre Persönlichkeit.
    Eine verletzende Wahrheit.
    Sie würde vorschlagen, auf ihren Grabstein zu schreiben Sie war ein gesellschaftlicher Misserfolg . Und diesen Grabstein würde sie schon bald brauchen, denn wenn sie noch länger mit den alten Witwen in der Ecke hocken musste, würde sie sich vom nächsten sich bietenden Balkon stürzen. Eleanor stand auf, lächelte so höflich wie irgend möglich der versammelten Witwenschar zu und entschuldige sich. Sie ignorierte den missbilligenden Blick ihrer Großmutter, weil sie mitten während eines Gesprächs einfach aufstand und sich entfernte.
    Es gab nun einmal Zeiten im Leben einer jungen Lady, da brauchte sie dringend ein Glas lauwarmen Champagner.
    Wo steckt eigentlich Cecily?, dachte sie, als sie sich zu dem Tisch mit den Erfrischungen bewegte. Es wäre für sie viel, viel erträglicher, in diesem Fegefeuer von Ball zu leiden, wenn sie wenigstens mit jemandem darüber reden konnte. Später wollte sie sich einfach wegschleichen und anschließend die Kutsche zurückschicken, sobald sie sicher zu Hause angelangt war.
    Sie nahm sich ein Glas Champagner vom Tablett eines Lakaien, der sich durch das Gedränge bewegte. Sie fragte sich, wie sie die Verlobungsfeier ihrer Schwester ertragen sollte. Allein der Gedanke an dieses schreckliche Ereignis, das schon bald auf sie zukam, ließ sie einen großen Schluck Champagner nehmen. Zweifellos würde Lord Drury ein überaus vernarrter Verlobter sein und …
    »Lady Eleanor.«
    Die Stimme des Objekts ihrer Gedanken ließ sie zusammenzucken, und ihr unterlief der unverzeihliche Fehler, dass sie ein wenig Champagner auf seinen Schuh verschüttete, als sie zu ihm herumfuhr. Als sollte ihr Fauxpas auch noch betont werden, verstummte in diesem Moment die Musik,

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