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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Rückendeckung. Er würde mir keinen fairen Kampf liefern, also würde ich es auch nicht tun.
    »Das Risiko ist zu groß, und das wäre dir auch klar, wenn du nicht blind vor Arroganz wärst«, gab Bones harsch zurück.
    Ich wusste nicht, ob er mir etwas vorspielte oder ich mich nicht deutlich genug ausdrückte, also schrieb ich eine Antwort auf seine Vorhaltungen.
    Kramer ist Elisabeth nicht zu Spade gefolgt. Er hat sich auf mich konzentriert und uns aufgespürt. Sie hat Erfahrung darin, ihn abzuhängen. Es wird funktionieren.
    Laut sagte ich: »Arroganz? Das musst gerade du sagen, wo du doch glaubst, mir alle Entscheidungen abnehmen zu müssen! Ich bin kein Kind, Bones. Du kannst mir nicht einfach Vorschriften machen und glauben, dass ich sie befolge.«
    Ich musste dich auch schon allein zu einem Duell antreten lassen, schrieb ich und sah ihn mit stetem Blick an, als ich fertig war. Es ist mir verdammt schwergefallen, aber ich habe dich gehen lassen.
    Vor sich hin murrend fuhr Bones sich mit der Hand durchs Haar. »Das ist nicht das Gleiche.«
    Mein Kuli flog über das Papier. Doch, und genau wie Gregor sich nicht hätte aufhalten lassen, wenn du abgelehnt hättest, wird auch Kramer nicht aufzuhalten sein. Er hat noch nie von einem Opfer abgelassen, und niemand kann dem Grab ewig ausweichen! Was, wenn er mich angreift, wenn ich gerade mit einem anderen Vampir kämpfe. Ich schwebe in größerer Gefahr, wenn ich NICHT gehe.
    »Das ist nicht das erste Mal, dass ich dem Tod ins Auge sehe, und es soll auch nicht mein letztes Mal sein«, antwortete ich, indem ich mich genauso ausdrückte, wie er vor jenem schicksalhaften Duell. »Ich habe ein Leben voller Gefahren gewählt, aber so bin ich eben , und das wäre auch nicht anders, wenn wir uns nie begegnet wären.«
    Ein ganz leichtes Lächeln stahl sich auf Bones’ Lippen, auch wenn seine Aura noch gefährliche, emotionsgeladene Energiestöße aussandte.
    »Das war ein Schlag unter die Gürtellinie, Kätzchen.«
    Ich bedachte ihn meinerseits mit einem leisen Lächeln. »Ein gewisser Jemand hat mir mal beigebracht, ich sollte mir im Kampf für keinen noch so miesen Trick und keinen Schlag unter die Gürtellinie zu schade sein.«
    Sein Blick war so durchdringend, dass ich mich schon fast fragte, ob er auch meine Gedanken lesen konnte. Das wäre hilfreich gewesen. So hätte er gewusst, dass ich mich nicht von Stolz, sondern meiner Erfahrung leiten ließ. Ich war nicht wie all die anderen Frauen, die Kramer über die Jahrhunderte hinweg ins Visier genommen hatte. Kein archaisches Rechtssystem hatte sich gegen mich verschworen, ich hatte Freunde und Familie, und obwohl ich aus Fleisch und Blut war, war ich doch kein Mensch, wie auch der Inquisitor seit langer, langer Zeit keiner mehr war. In mir hatte Kramer endlich einen gleichrangigen Gegner.
    Bis jetzt war ich immer vor ihm weggelaufen. Er hatte es noch nie erlebt, dass ich mich ihm stellte und Kontra gab. Heute Abend würde ich ihm zeigen, warum ich unter den Untoten als die Gevatterin Tod bekannt war.
    Urplötzlich schnappte mich Bones und küsste mich so stürmisch, dass ich Blut schmeckte, als er den Kopf hob. Was mich nicht weiter störte. Ich leckte ihm das Blut mit einer Gier von den Lippen, die das Feuer in seinen Augen widerspiegelte, während ich ihn zu Boden werfen und es so wild mit ihm treiben wollte, dass das Holz splitterte. Ich liebe dich , formte ich mit den Lippen und zog seinen Kopf zu einem weiteren brennend heißen Kuss zu mir herab.
    Er drückte meinen Mund an seine Kehle, nötigte mich fast, die Fänge hineinzuschlagen, so drängte er sich an mich. Ich entsprach seinem stummen Wunsch und trank in vollen Zügen, als sein Blut austrat, und stöhnte nur deshalb nicht vor Entzücken, weil ich nicht wusste, ob Kramer uns hören konnte. Bones’ Hände fuhren in kraftvoller und besitzergreifender Liebkosung über meinen Körper, während ich durch sein berauschendes Blut Stärke und Energie in mich aufnahm. Als der karmesinrote Strom sich zu einem Rinnsal abschwächte, obwohl ich weitersaugte, hörte ich auf und schleckte nur noch seinen Hals sauber. Ich fühlte mich schwer und erfüllt, und mir schwirrten die Sinne von diesem ausgiebigen Festmahl. Für gewöhnlich trank ich nur halb so viel, aber ich wusste, warum Bones wollte, dass ich diesmal mehr zu mir nahm. Anders als ich konnte er sich gleich einen neuen Spender suchen.
    Als ich von ihm abließ, umfing er mein Gesicht mit den Händen, sah mir fest

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