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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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umbringt.«
    Der Blick ihrer topasfarbenen Augen huschte zu mir, bevor sie schnell wieder wegsah. »Er hat mir gesagt, du würdest mich anlügen, aber mir ist selbst klar, dass Hexen gar nicht die Wahrheit sagen können.«
    Mein Schnauben war grimmig. »Ich weiß nicht, warum du so verkorkst bist, Sarah. Vielleicht eine miese Kindheit, vielleicht hat irgendein Kerl dich für eine andere sitzengelassen, aber denk immer daran: ›Mit welcherlei Maß ihr messet, werdet auch ihr gemessen werden.‹ Was das bedeutet, wirst du noch merken, und dann würdest du dir wünschen, du hättest es nie herausgefunden.«
    »Ich werde mir deine Lügen nicht länger anhören, du unreines Subjekt«, zischte sie. Dann fuhr sie etwa hundert Meter, um dann von der Straße abzubiegen und in einem dunkleren Bereich hinter dem Seitenstreifen zu parken. Ich zog die Augenbrauen hoch. Kramer war doch wohl nicht so dämlich, sich hier mit uns zu treffen, oder?
    »Sind wir schon da, oder hast du vergessen, wo du hinfahren sollst?«
    Sarah nahm die Schlüssel, stieg aus und trommelte damit ein nervöses Stakkato aufs Dach. »Kramer sagt, du würdest mich zu ihm fliegen.«
    Oh-oh . Ich sah mich nicht nach Elisabeth um, die Bones hergeschickt hatte, auch wenn es mein erster Impuls gewesen war. Flog ich, konnte sie mir nicht folgen, und damit waren all unsere Pläne zunichte.
    Hatte Sarah mich schon einmal fliegen sehen? Nein, damals vor ihrem Haus hatte Bones sie übernommen. Kramer konnte auch nicht wissen, dass ich fliegen konnte, weil Bones mich auch bei Francines Rettung getragen hatte. Vielleicht sollte Sarah bloß die Lage peilen.
    »Nicht alle Vampire können fliegen. Ich bin noch zu jung dafür«, erklärte ich ihr, ohne aus dem Auto zu steigen.
    Ihre Schlüssel trommelten lauter aufs Dach. »Du lügst schon wieder. Kramer hat mir erzählt, dass er dich in der Nähe einer Höhle in Ohio hat fliegen sehen. Du bringst mich jetzt zu ihm, Hexe, oder er erfährt, dass du ihn hintergangen hast, und die anderen Hexen müssen dafür büßen.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Es stimmte; Bones und ich waren geflogen, als wir meine Mutter, Tyler und die Tiere evakuiert hatten. Wir hatten geglaubt, Kramer wäre nach dem Gemetzel an den Soldaten verschwunden, doch die miese Ratte hatte uns anscheinend die ganze Zeit beobachtet. Und offenbar vermutete er auch, dass ich heute Abend verbündete Gespenster im Schlepptau hatte, sonst hätte er nicht darauf bestanden, dass wir flogen. Vielleicht lag ich ja ganz falsch, und er glaubte gar nicht, ich wäre so verblendet, ihn allein schlagen zu wollen. Oder er wollte einfach kein Risiko eingehen.
    War ich erst am Duellplatz angekommen, würden Elisabeth und Fabian Stunden brauchen, um mich zu finden, indem sie sich auf meine nachlassende Energie konzentrierten. Kramer wusste wohl, wie lange es dauerte, mich auf diese Weise aufzuspüren, sodass ihm klar war, wie viel Zeit er mit mir allein hatte. Das verdammte Gespenst ging auf Nummer sicher.
    Ich dachte darüber nach, wie viel schwächer meine geborgten Fähigkeiten geworden waren. Dann dachte ich an all die Gefahren, die es mit sich brachte, wenn wir Kramer nicht bald das Handwerk legten. Es musste einen Weg geben, Kramer aufzuhalten, ohne dass ich es im Alleingang versuchte.
    Wieder trommelte Sarah aufs Dach. »Ich warte nicht mehr länger. Wenn du nicht tust, was er sagt, gehe ich.«
    Und wie ich mit ihr fliegen wollte, ganz hoch. Und sie dann fallen lassen, damit ich mich an ihrem Gekreische erfreuen konnte, bevor sie auf den Boden klatschte. Ließ ich Kramer jedoch noch länger warten, würde er bestimmt bald abstoßenden Gebrauch von seinem neu erworbenen Körper machen. Aus lauter Frust ballte ich die Fäuste. Wäre doch noch etwas von der geborgten Energie in mir gewesen, aber nein, ich hatte mal wieder die Funken-aber-kein-Feuer-Phase erreicht.
    Obwohl … Vielleicht funktionierten meine schwächer gewordenen, von Marie geborgten Kräfte ja doch noch, wenn ich nur den passenden Beschleuniger zuführte.
    »Deine Zeit ist um«, verkündete Sarah kühl und beugte sich herunter, um mich durch das Fenster auf der Fahrerseite hindurch anzustarren.
    Schulterzuckend stieg ich aus. »Okay, ich kann fliegen.« Ich schenkte ihr ein zähnefletschendes Grinsen. »Nur mit dem Landen hapert’s noch, das schwöre ich bei Gott und allem, was mir heilig ist. Mach dich also auf was gefasst, wenn wir in den Sinkflug übergehen, denn es wird bestimmt wehtun.«
    Ich flog

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