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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Knackarsch dir gehört. Würde ich an deiner Stelle auch tun.«
    Ein Grinsen wollte sich auf meine Lippen stehlen. Ich ließ den Blick über Bones’ runden, muskulösen Hintern wandern, der von seiner schwarzen Jeans noch betont wurde. Dann begutachtete ich, wie straff die Hose vorn saß, was nichts mit ihrem Schnitt zu tun hatte. Schließlich sah ich Tyler in die schokobraunen Augen und zwinkerte zurück.
    Er lachte.
    »Schöner Laden«, bemerkte ich, um das Thema zu wechseln. »Alles ist so frisch und adrett.«
    Tyler winkte ab. »Die Bezeichnung Medium klingt vielleicht glamourös, aber Gläubiger lassen sich nur mit einem beeindrucken, Liebchen. Geld. Außerdem«, er schauderte dramatisch, »wollen die immer Beweise, wenn ich ihnen von meinem anderen Job erzähle, und wenn man ihnen dann sagt, dass ihre verblichene Tante Tilly das Flittchen, das sie zur Freundin haben, nicht ausstehen kann, stellen sie einem doch nur den Strom ab.«
    Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Auch Bones’ Lippen zuckten. »Wohl wahr. Also, mein Freund, du weißt, warum wir hier sind. Unterhalten wir uns hier oder woanders?«
    »Hier. Ich schließe nur schnell den Laden.«
    Tyler wieselte zur Tür, drehte das Geöffnet-Schild um und schloss dann ab. Auf dem Rückweg warf er noch einen unverblümt lüsternen Blick auf Bones’ Hinterteil und fächelte sich danach Luft zu.
    »Grr!«, flüsterte er vernehmlich.
    Meine anfängliche Eifersucht verwandelte sich in Belustigung. Tyler erinnerte mich an einen anderen liebenswerten Lüstling – meinen Freund Juan. Juan lief jedem Rock nach. Tyler schien da ähnlich zu sein, nur stand er auf Kerle. Aus seinen Gedanken hatte ich erfahren, dass er eigentlich gar kein Interesse mehr daran hatte, Bones abzuschleppen, nachdem er wusste, dass er verheiratet war. Er konnte einfach nicht anders. Seine Gedanken schwirrten hin und her. Er fragte sich, was für ein Geist uns zu schaffen machte, ob wir Menschen waren und ob Bones nach Vanilleglasur schmeckte.
    Wenigstens hatten zwei der Themen nichts mit Sex zu tun.
    »Alles erledigt. Kommt mit«, verkündete Tyler.
    Wir strebten zum Hinterzimmer des Ladens. Von dort war ein zweiter Herzschlag zu hören, sodass ich mich fragte, ob Tyler einen Partner hatte. Er hatte zwar nichts dergleichen erwähnt, aber ich machte mir keine Gedanken. Konnten Bones und ich einen einzelnen Menschen nicht überwältigen, verdienten wir unsere Reißzähne nicht. Weitere Pflanzen und Kisten reihten sich an den Wänden entlang des kurzen, engen Flurs, dazu Säcke mit Düngemittel und andere Floristikutensilien. Wie angekündigt endete das Durcheinander in einem kleinen fensterlosen Büro mit renovierungsbedürftigen Wänden. Ich konnte auch keine andere Person darin ausmachen, aber der schnelle Herzschlag – und ein nasales Grunzen – sagten mir, dass da ein Tier war.
    Bones und ich nahmen auf den beiden Klappstühlen gegenüber einem Schreibtisch Platz, dessen eine Ecke mit Klebeband umwickelt war. Tyler zog einen bequemer aussehenden Stuhl unter dem Schreibtisch hervor und setzte sich zu uns.
    »Entschuldigt, wie es hier aussieht«, sagte er, munter wie immer. »Vorn, im Kundenbereich, muss es hübsch sein, also spare ich hier hinten, wo Dexter und ich unter uns sind.«
    Auf seine Worte hin kam ein weiß-brauner Hund mit Speckrollen um die Schultern und eingedrückter Schnauze unter dem Schreibtisch hervor.
    »Ooch, bist du Daddys kleines Baby?«, gurrte Tyler und klopfte auf seinen Oberschenkel.
    Wieder hörte man ein nasales Grunzen, diesmal allerdings freudig erregt, bevor das Bündel aus Fett und Fell mit solchem Schwung auf Tylers Schoß landete, dass der Mann ein »Uff« ausstieß.
    »Baby muss mit den Burgern aufhören, sonst bricht es Daddy irgendwann die Hüften«, säuselte Tyler mit melodischer Stimme weiter.
    Ich musste zustimmen. Tyler war so schmal und der Hund so fett, dass er bestimmt ein Drittel so viel wog wie sein Herrchen. Was Tyler allerdings nicht zu stören schien. Er strahlte Bones und mich an.
    »Ist er nicht allerliebst?«
    Mit seinen Speckrollen, den gurgelnden Grunzern, dem wedelnden Stummelschwanz und zerknautschten Gesicht – ganz zu schweigen von dem Furz, der ihm entfleuchte, als er Platz genommen hatte – war der Hund auf eine Art allerliebst, wie nur ein Herrchen sie schätzen konnte. Doch die offenkundige Freude in Dexters haarigem Antlitz ließ mich seine weniger ansprechenden Eigenschaften vergessen.
    »Du bist ja ein ganz

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