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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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überrascht blieb ich stehen und starrte die Person an, die langsam auf mich zukam.
    „Du solltest besser aufpassen“, sagte Stella mit einem kühlen Lächeln.
    „Worauf?“
    „Auf Verfolger. Ich habe dich vorhin durch den Flur rennen sehen und wusste, du kennst die Antwort von dieser Aufgabe.“
    „Lass mich durch!“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es ist deine letzte Aufgabe, stimmt’s?“
    „Und wenn es so wäre?!“
    Sie lächelte kalt. „Ich lasse nicht zu, dass du gewinnst.“
    Noch ehe ich etwas antworten konnte, spürte ich einen heftigen Stoß gegen meinen Oberkörper. Ich wurde nach hinten geschleudert und prallte hart gegen eine Wand. Langsam öffnete ich meine Augen. Mir tat alles weh, doch gebrochen war wohl nichts. Vorsichtig rappelte ich mich auf.
    „Meine Güte bist du dumm“, lachte Stella und sprach erneut einen Zauber. Dieses Mal wurde ich regelrecht durch den Raum geschmissen. Meine Gegnerin wollte offenbar sichergehen; denn sobald ich wo gegenprallte, wurde ich erneut weggeschleudert. Benommen lag ich irgendwann auf dem Boden. Meine Wange war geschwollen, die Lippe blutete. Außerdem schmerzte mein ganzer Körper. Lachend stand sie vor mir. Mit kalten Augen blickte sie auf mich hinab, während sie mit dem Fuß nach meinem Kopf trat. Dann war alles Schwarz.
     
    Langsam kam ich zu mir. Alles an mir schien nur noch aus Schmerzen zu bestehen. Zitternd hielt ich mich am Fensterbrett fest und zog mich langsam hoch. Meine Tasche mit den Kugeln war weg. Stella musste sie an sich genommen haben und zum Ziel gegangen sein. Kein Wunder, sie hatte bestimmt die Karte gelesen und damit bestätigt bekommen, dass dies die letzte Aufgabe gewesen war. Nun war sie mit Sicherheit schon dort.
    So schnell wollte ich mich allerdings nicht geschlagen geben! Sie hatte mir die Tasche gestohlen und damit sollte dieses Miststück auf keinen Fall durchkommen. Humpelnd trat ich den Weg in die Cafeteria an.
     
    Der Raum war noch immer brechend voll, darum dauerte es einen Moment, bis ich meine Konkurrentin fand. Sie stand auf der Bühne und umarmte Night. Dieser sah alles andere, als glücklich aus.
    Ich versuchte mich durch die Menge zu drängen, doch da trat auch schon ein Lehrer auf die Bühne und verkündete: „Ich muss an dieser Stelle kurz unterbrechen. Diese Kugeln gehören nicht der jungen Dame hier.“
    Stella sah ihn geschockt an, die Überraschung stand ihr allzu deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Was soll das heißen, natürlich sind das meine.“
    „Nein“, sagte der Mann mit fester Stimme. „Um Betrug vorzubeugen hat jede Teilnehmerin eine Nummer beim Eintragen bekommen. Sobald man eine Kugel gefunden hat, ist diese Nummer winzig klein darin eingraviert. Die Nummer gehört aber nicht zu Ihnen, sondern zu Gabriela Franken.“
    Ein riesiger Tumult brach los und mir war, als müsse ich ohnmächtig werden. Schnell hatte man mich ausgemacht und ein paar Arme drängten mich in Richtung Bühne. Wie in Trance stieg ich die Treppenstufen hinauf und stellte mich neben den Lehrer. 
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er. „Hier Ihr Gewinn“, damit schob er Night in meine Richtung.
    Der legte sofort einen Arm um meine Schulter und sah mich besorgt an. „War sie das?!“ Er wartete keine Antwort ab und führte mich von der Bühne runter, hinaus aus dem Saal. Ich spürte die unzähligen Augenpaare auf mir, obwohl ich den Blick stur auf den Boden gerichtet hielt. Es war mir so unangenehm von allen beobachtet zu werden, auch wenn Nights Nähe mir gleichzeitig unwahrscheinlich gut tat.
    Noch immer hatte er seinen Arm um mich gelegt, um mich zu stützen. Behutsam führte er mich weiter.
    „Es tut mir leid“, sagte er schließlich.
    Erstaunt sah ich ihn an. „Dir muss nichts leidtun.“
    „Wegen mir bist du verletzt worden.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das ist nicht so schlimm. Hauptsache ich habe gewonnen.“ Mit einem seligen Lächeln ließ ich mich auf die Krankenstation führen.
    „Frau Dr. Kemp können Sie sich ihre Verletzungen mal anschauen, “ fragte er die Ärztin, als wir eingetreten waren. Behutsam führte er mich zu einem Bett, auf das ich mich sinken ließ.
    „Was ist denn passiert?“, fragte die Ärztin freundlich. Mit mitfühlendem Blick betrachtete sie mich.
    „Nur ein kleiner Unfall.“
    „Hast du Schmerzen?“
    Mittlerweile waren die Schlimmsten zum Glück vergangen.
    „Nur noch die Wange.“ Das war auch kein Wunder. Sie war knallrot und geschwollen. Das Sprechen fiel mir

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