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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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allmählich schwer.
    Dennoch überprüfte sie sorgfältig, ob nicht irgendetwas gebrochen war.
    „Gebrochen oder verstaucht ist nichts. Kümmern wir uns also mal um dein Gesicht. Dort drüben ist ein kleines Gefrierfach, nimm doch bitte einen Eisbeutel heraus, um ihre Wange zu kühlen. Ich gehe schnell und hole einen Kräutertrank damit die Stelle schneller abschwillt“, sagte sie zu Night.
    Während sie aus dem Zimmer ging, holte er den Eisbeutel und legte ihn behutsam auf meine Wange.
    „Keine Sorge, um Stella kümmere ich mich noch wegen der Sache“, erklärte er mit eiskalten dunklen Augen. „Sie wird zudem bestimmt von der Schulleitung bestraft werden.“
    Ich konnte nur verlegen den Blick senken. Die unmittelbare Nähe, seine Worte, der  sorgenvolle Blick… Das alles konnte ich kaum ertragen. Mein Herz raste so schnell, dass ich glaubte es müsse jeden Moment explodieren. Er war so dicht bei mir, dass sein anziehender Duft mich umwehte; er war so verheißungsvoll, verlockend und verführerisch. Es war, als würden meine Sinne davon vollkommen vernebelt werden. Ich wollte nichts lieber, als in seine Arme sinken, seine Nähe spüren und mich noch tiefer in diesem Duft verlieren.
    „Tut es noch sehr weh?“ Seine Stimme war weich wie Samt. Ich konnte ihm kaum antworten, so sehr musste ich mit mir kämpfen, mich nicht an ihn zu lehnen.
    „Es ist schon besser, danke“, murmelte ich gedankenverloren.
    „Hast du dir schon was überlegt?“, fragte er. In seinem Blick lag etwas Schelmisches.
    Überrascht wurde ich aus meiner Versunkenheit gerissen. Mit fragenden Augen blickte ich ihn an.
    „Was meinst du?“
    „Ich rede von unserem Date. Immerhin hast du gewonnen. Weißt du schon wann und wohin du willst?“
    Mit einem Schlag wurde ich knallrot. Vor lauter Verlegenheit wusste ich gar nicht mehr wohin ich schauen sollte. „Ähm…“ stammelte ich. „Ich… also..“
    „Keine Sorge, wenn du willst kümmere ich mich um alles.“
    In diesem Moment kam die Ärztin zurück. Mit mahnendem Ton räusperte sie sich und sagte: „Meinst du nicht, dass sie den Beutel auch selbst halten kann?“
    Erschrocken nahm ich ihn aus seiner Hand und drückte das Eis nun selbst gegen meine Wange.
    Night ließ sich davon nicht beeindrucken. „Ist nächster Samstag ok?“
    Ich nickte und war leuchtend rot vor Scham.
    „Gut, ich kümmere mich um alles. Immerhin, “ begann er grinsend, ließ sich auf ein Knie sinken, nahm meine Hand und hauchte einen Kuss darauf „gehöre ich jetzt dir.“
    Er lachte über mein erschrockenes Gesicht, erhob sich und wich schnell dem Handtuch aus, das Frau Dr. Kemp nach ihm warf. „Musst du immer die ganzen Mädchen verrückt machen?!“
    Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, er zwinkerte verschmitzt und wandte sich noch einmal an mich. „Ich hol dich dann am Samstag gegen fünfzehn Uhr ab.“
    Damit verließ er das Zimmer. Ich sah verdattert auf den Boden. Mein Herz klopfte wie wild. Noch immer brannte meine Hand auf der ich kurz seine Lippen gespürt hatte. Sein Blick, sein Lächeln flammte vor meinem inneren Auge auf. Er hatte so unglaublich verführerisch ausgesehen; so wahnsinnig attraktiv und anziehend. Ich konnte nur hoffen, dass ich mich am Samstag besser im Griff haben würde als heute.

Ein besonderer Tag
    Ein paar Tage später war meine Wange wieder vollkommen in Ordnung. Besser jedoch war die Nachricht, dass meine Klasse gewonnen hatte. Mit enormem Abstand hatte unsere Aktion das meiste Geld eingebracht. Allen war klar, dass das vor allem an Nights Einsatz lag. Die Casseija hatte sich außerordentlich dankbar gezeigt und mitteilen lassen, dass die Renovierung nun weiter gehen konnte, auch die Jagdterra war glücklich über die Unterstützung.
    Meine Gemütslage schwankte zwischen Euphorie und Nervosität. Immerhin war der Samstag endlich gekommen. Als wäre das noch nicht genug Grund zur Freude, würde ich nun auch noch Herrn Gnat für drei Monate los sein.
    Momentan war ich rundum zufrieden. Die meisten Mädchen ließen mich sogar in Ruhe. Sie akzeptierten zwar nur widerwillig, dass ich gewonnen hatte, aber immerhin. Nur Stella war nicht gut auf mich zu sprechen. Sie hatte zwei Monate Nachsitzen für ihren Angriff und den versuchten Betrug bekommen, allerdings schmerzte sie wohl vor allem Nights Standpauke. Es war also durchaus ratsam ihr weiterhin aus dem Weg zu gehen. Momentan verschwendete ich aber kaum einen Gedanken an sie. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt meinen

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