Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
Vom Netzwerk:
Stimmung am Tisch wurde immer besser, doch meine Laune sank stetig. Ich hielt die Blicke kaum aus, die zwischen den Mädchen und Night hin und herflogen. Mein Herz krampfte sich bei jedem Lächeln, das er ihnen schenkte, zusammen.
    „Und was ist mit dir?“, fragte Hazel plötzlich. Zuerst fühlte ich mich nicht angesprochen, doch als sie mich anstupste und lachte, erwachte ich aus meinen Grübeleien.
    „Träumst du?“, wollte sie wissen.
    „Ähm nein…“
    „Ich habe gefragt, ob du noch singen wirst.“
    „Oh… nein bestimmt nicht.“
    „Warum nicht, es macht wirklich Spaß.“
    „Ich bin keine besonders gute Sängerin.“
    „Das ist doch egal. Hier kann das keiner. Na ja, bis auf eine Ausnahme natürlich“, fügte sie mit einem schwärmerischen Gesichtsausdruck hinzu.
    „Ich finde es nicht sonderlich witzig sich vor anderen zu blamieren.“
    „Du blamierst dich doch nicht“, lachte Hazel wieder. „Du bist ja ganz schön verklemmt.“
    „Gabriela ist halt ein bisschen schüchtern“, erklärte Sky schmunzelnd.
    „Gabriela?!“, fragte nun Jelly. „Dann bist du nicht ähm… von hier?“
    „Sie wohnte bis vor kurzem in Morbus. Sie hat erst dieses Schuljahr zu uns gewechselt“, erklärte Céleste freundlich.
    Hazel und Jelly sahen sich an. Ihr Blick schien fast so etwas wie Fassungslosigkeit in sich zu tragen. „Morbus also“, murmelte eine von ihnen. Anschließend betrachteten die beiden mich, als wäre ich ein Tier im Zoo. Vollkommen exotisch und absolut fehl am Platz.
    Ich ließ meinen Blick wortlos auf den Tisch sinken. Ich zog es vor mein Getränkeglas zu betrachten. In meinen Augen flammte nämlich unbändige Wut. Wut auf diese dreisten Mädchen, die sich über mich lustig machten und den Abend versauten, auf den ich mich so gefreut hatte. Aber auch Wut auf Sky und Céleste, die einfach so Dinge über mich ausplauderten.
    Der Smalltalk ging weiter. Kurz darauf spürte ich einen Knuff in der Seite. Erschrocken sah ich auf. Hazel hatte mir den Ellbogen in die Seite gestoßen.
    „Ich wollte dich was fragen“, flüsterte sie. Night war weiter in ein Gespräch vertieft, so dass er nichts mitbekam.
    „Was denn?“ knurrte ich ein wenig schroff.
    „Ich wollte fragen, ob du kurz auf Toilette oder so gehen kannst.“
„Wie bitte?!“ Ich glaubte mich verhört zu haben.
    „Na, wenn du kurz aufstehst, kann ich mich auf deinen Platz setzen. Weißt du ich würde gerne neben Night sitzen. Du hast ja schon gemerkt, dass wir uns sehr gut verstehen. Ich bin total verrückt nach ihm und ich glaube er mag mich auch, wenn du verstehst, was ich meine…“
    Ob ich was dagegen hatte?! Mir fehlten die Worte. Sprachlos vor Entsetzen sah ich Hazel an. Gleichzeitig fraß etwas schmerzhaft in mir. Ich hielt es hier nicht mehr aus! Es war bestimmt besser, wenn ich jetzt erst mal ging, sonst konnte ich bald für nichts mehr garantieren. Ohne ein weiteres Wort, erhob ich mich.
    Shadow fragte wohin ich ginge, doch ich antwortete nur: „Toilette.“
    Als ich den Raum verlassen hatte, wandte ich mich aber nicht nach rechts, sondern begab mich nach draußen. Ich konnte den Lärm, den Mief und die Leute keinen Moment länger ertragen. Ich brauchte frische Luft.
    Draußen schlug mir die kühle Nacht wie eine frostige Wand entgegen, dennoch entspannte es meinen erhitzten Körper. Ich ging ein paar Schritte, bis ich alleine war, bog um eine Ecke und lehnte mich an die Hauswand. Noch immer tobten in mir die verwirrenden Gefühle. Ich musste an all die schönen Momente mit Night denken und dann tauchten die Bilder vor mir auf, wie er mit Hazel flirtete. Es schoben sich aber auch Erinnerungen und Wortfetzen davor, die von Sky und meinen Freundinnen stammten. Ich ließ mich langsam auf den Boden sinken. Warum musste immer alles so kompliziert sein? Warum konnte ich ihm nicht einfach gestehen, was ich für ihn fühlte? Weil er nicht dasselbe für mich empfand… Weil er nicht in derselben Liga spielte…
    Plötzlich hörte ich Schritte. Ich blickte erschrocken auf und sah einen fremden jungen Mann bei mir stehen. Er hatte schwarze Haare, breite Schultern und war auch ansonsten recht muskulös.
    Ich entschied mich ihn zu ignorieren, er würde bestimmt gleich wieder gehen. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen ertönte seine tiefe Stimme. „Alles klar bei dir?“
    Ich nickte. „Ja, alles in Ordnung. Ich wollte nur kurz frische Luft schnappen.“
„Das kann ich gut verstehen. Ganz schön heiß da drin.“
    Konnte der

Weitere Kostenlose Bücher