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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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seinen schwachköpfigen Freunden zu verdanken hatten. Wie konnte er nur so etwas tun?! Ich wollte gar nicht daran denken, was alles hätte passieren können, wenn die Zauber tatsächlich getroffen hätten. Ich spürte eine unglaubliche Wut in mir. Vor allem auf mich selbst, als mir einfiel, dass ich mit diesem Kerl noch am selben Abend ausgehen sollte. Ich würde ihm einfach die Türe vor der Nase zu schlagen. Nie würde ich mit diesem Mistkerl auch nur ein nettes Wort mehr sprechen, geschweige denn mit ihm Tanzen gehen.
    Dukes Blick hing an mir. Ich konnte nicht recht deuten, was in ihm vorging. War es Verlegenheit? Oder Wut, weil er mich hier zusammen mit Night gefunden hatte?
    Night wandte sich nach mir um. „Alles in Ordnung mit dir?“
    Ich nickte, konnte den Blick aber nicht von Duke wenden; ich war so voller Abscheu für ihn.
    „Ok, dann gehen wir weiter.“
    Er würdigte die Kerle keines Blickes mehr. Ich folgte ihm und als wir die ersten Schritte getan hatten, rief Duke nach mir: „Gabriela... ich...“.
    Ich sah ihn kurz an; als er in meine Augen blickte, verstummte er.
    „Dieser Mistkerl!“, zischte ich nach einer Weile. „Wie kann man nur so etwas tun?! Der spinnt doch!“
    Night lächelte sanft. „Wir mögen uns einfach nicht besonders.“
    „Das ist mir auch schon aufgefallen. Darf man fragen woran das liegt?“
    Er sah mich prüfend an, begann dann aber doch zu erzählen. „Duke war früher sehr beliebt. Er hatte einen Adelstitel, viel Geld, stammte aus einer angesehenen Familie. Es scharwenzelten ständig alle um ihn herum, buhlten um seine Freundschaft und schleimten sich bei ihm ein.“
    Ich konnte mir gut vorstellen, wie er das genossen hatte. Ich sah ihn regelrecht vor mir, wie er grinsend durch die Menge schritt.
    „Mit dreizehn habe ich auf die Schule gewechselt“, erzählte er weiter. „Ich stand ziemlich schnell im Mittelpunkt, keine Ahnung warum, gefallen hat mir das jedenfalls nie. Um es kurz zu machen: Duke kann es bis heute nicht ertragen, dass er nicht mehr all die Aufmerksamkeit erhält. Er ist der Meinung, jemand wie ich gehöre nicht auf eine Eliteschule. Alleinerziehende Mutter, kein reiches Elternhaus, ständig wechselnde Schulen… Von so jemandem beiseite gedrängt zu werden, verkraftet er einfach nicht.“
    Es freute mich, dass er etwas aus seinem Leben erzählte. Zwar nur kleine Auszüge, dennoch schenkte er mir damit ein wenig seines Vertrauens. Er war also von seiner Mutter großgezogen worden. Ganz genau wie ich. Ich lächelte bei dem Gedanken, dass Duke ihm vorgeworfen hatte, aufgrund seiner Familienverhältnisse nicht auf diese Schule zu gehören. Was würde er wohl sagen, wenn er erfuhr, dass auch ich eine alleinerziehende Mutter hatte? Vielleicht hatte ich Glück und er würde das Interesse an mir verlieren.
    „Er wird jetzt für ein paar Tage erst mal Ruhe geben“, sagte Night. „Von dem Aufprall dürfte er einige Beulen und blaue Flecken bekommen.“ Er grinste dabei schelmisch. Auch dieses Lächeln war unglaublich anziehend. Es ging sofort auf mich über, so dass ich ebenso strahlen musste. Es war unglaublich schön ihm offen und ohne Scheu in die wundervollen Augen sehen zu können. Sein atemberaubendes Gesicht zu betrachten… Plötzlich verschwand sein Lächeln und sein Blick wandte sich von mir ab. Nun bemerkte auch ich es. Ein Rascheln. In einem der Büsche bewegten sich Blätter. Es wurde immer stärker, bis ein Fuß heraustrat. Ich wich einen Schritt zurück; erneut schob er mich hinter sich.
    Ein kleines Wesen, eingehüllt in eine Kutte, trat auf uns zu. Alles was aus dem Umhang herausragte, waren schreckliche Augen. In seiner Hand hielt es ein großes Messer. Ganz langsam kam es immer näher.
    „Was ist das?“, fragte ich.
    „So wie es aussieht die letzte Aufgabe.“
    Noch immer raschelte das Gebüsch und weitere Gestalten kamen daraus hervor. Alle gleich, ja sie bewegten sich sogar simultan.
    Night trat dichter zu mir. Er ließ die Wesen nicht aus den Augen. In seinem Blick lag etwas Geheimnisvolles, etwas Aufregendes. Ich hätte in diesem Moment nur zu gern gewusst, was in ihm vorging. Er legte seinen Arm um meine Schultern, wobei ich unter der Berührung wohlig erschauerte. Leise sprach er in mein Ohr: „Wie wär´s? Wir lösen die Aufgabe zusammen.“
Erschrocken sah ich ihn an, doch noch immer lag sein Blick auf den unzähligen Gestalten. „Ich... ich kann das nicht“, brachte ich hervor.
    Nun endlich sah er mich an; so tief, dass mein

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