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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Herz stillstand. Ich war mir sicher, dass er damit bis in meine Seele sehen konnte.
    „Du kannst das, vertrau mir.“
    Ich konnte mich seinem Blick nicht entziehen. Ich war wie gefesselt davon. Er streckte seinen Arm nach vorne, ohne seine Augen von mir zu nehmen.
    „Nimm meine Hand“, sagte er.
    Mein Herz stockte und schlug danach so kräftig, dass ich glaubte es müsse zerspringen. Alles in mir begann zu zittern, zu schaudern und zu kribbeln. Ich streckte meinen Arm aus und umfasste ganz sanft seine Hand.
    „Ok“, begann er. Endlich ließ er seine Augen von mir wandern, so dass auch ich nicht länger von ihnen gefangen war. Stattdessen spürte ich seine Wärme. Sie brachte mich förmlich um den Verstand. Meine Beine wurden weich… Als ich auch noch seine Stimme, so dicht an meinem Ohr spürte, dass ich seinen Atem auf der Haut fühlte, begann sich alles um mich zu drehen.
    „Konzentrier dich. Es gibt nur einen echten unter ihnen. Du musst lediglich mit meiner Hand auf ihn deuten, den Zauber spreche dann ich.“
    Ich fühlte seine Hand auf meiner. Langsam zog ich sie sacht nach rechts und er ließ sich einfach von mir führen. Es war nicht machbar den echten unter diesen Gestalten zu erkennen. Sie waren alle vollkommen gleich. Zudem konnte ich mich unmöglich konzentrieren. Nicht so nah bei ihm. Mein ganzer Körper und Verstand spielten verrückt. Ich hatte gerade den Kopf so voll, aber mit lauter Dingen, die nichts mit dieser Aufgabe zu tun hatten.
    „Du kannst das. Glaub mir.“ Wieder jagte sein Atem über meine Haut. Härchen stellten sich wohlig auf, eine Gänsehaut schüttelte meinen Körper. Ich versuchte durchzuatmen. Ich musste den Echten finden!
    Konzentrier dich, ermahnte ich mich selbst. Meine Augen glitten über die Wesen. Sie kamen immer näher. Langsam, aber stetig. Ich suchte nach einem Unterschied. Die gleichen Kutten, die gleichen Messer, die gleichen Bewegungen. Moment... Ich stutzte. Ihre Augen! Sie waren so leer, als sei kein Leben dahinter. Ich betrachtete einen nach dem anderen. Nur einer strahlte Leben aus, zeigte, dass das Wesen Gedanken und Gefühle hatte. Ich führte Nights Hand in dessen Richtung. Als ich genau darauf zeigte, sagte ich: „Der ist es.“
    Er ließ den Zauber erscheinen, seine Hand hellte sich auf und schon schoss ein Licht auf die Kreatur. Sie wurde zerfetzt und mit ihm verschwanden schlagartig all die anderen. Langsam ließ ich seine Hand wieder los.
    „Klasse! Ich wusste, dass du es schaffst“, lobte er mich. Allein das Lächeln, das ich von ihm erhielt, war Belohnung genug. Der Weg war nun frei. Als wir um die nächste Kurve bogen, stand ein kleines Podest vor uns.
    „So, das hätten wir wohl geschafft“, erklärte er. „Leg deine Hand darauf, dann kommt der Preis.“
    Ich tat es und es erschienen schlagartig einige Seiten Papier; sie sahen ganz normal aus. Nichts Besonderes.
    „Mit einem Spruch kannst du alles, was du darauf geschrieben hast wieder löschen.“
    „Wäre schön, wenn ich es eines Tages wirklich benutzen könnte.“
„Das wird schneller passieren, als du glaubst.“
Nun legte auch er seine Hand auf das Podest. Ein kleines Plüschtier erschien darin. Es sah aus wie eine Art Pinguin. Auf jeden Fall war es richtig süß.
    Er hielt es hoch. „Möchtest du es haben?“
    Meine Augen weiteten sich. „Wirklich?“
    „Klar“, erwiderte er lächelnd. Ich nahm es und war erstaunt wie weich es war. Ich hatte noch nie solch einen Stoff gefühlt. Dankbar drückte ich es an mich und folgte ihm. Wir mussten allerdings nicht weit gehen, da kamen wir bereits an der Schule an.
    „Ich denke, wir werden uns dann nachher noch auf dem Ball sehen“, sagte er.
    Ich nickte. Noch immer jagten in mir die wildesten Gefühle umher. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass dieses schreckliche Spiel noch solch eine wundervolle Wendung nehmen würde. An einer der Treppen trennten wir uns schließlich.
    „Bis nachher“, sagte er und lächelte mir zum Abschied ein letztes Mal zu.
     
    Auf dem Zimmer angekommen, stand ich vollkommen neben mir vor lauter Glück. Thunder saß auf ihrem Bett und trocknete sich die Haare. Die Kleidung, die sie zuvor getragen hatte, lag vollkommen verdreckt in einer Ecke.
    „Da bist du ja wieder“, begrüßte sie mich. „Und wo sind die anderen beiden?“
„Wir haben uns unterwegs verloren.“
Sie sah mich prüfend an. „Alles gut gegangen?“
    Ich nickte und setzte mich zu ihr aufs Bett. „Und bei dir?“ Ich deutete auf

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