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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Wall zerstört hatten. Noch immer waren wir nicht sehr weit gekommen, dafür holten die Verfolger auf. Ihr Zischen war nicht zu überhören und es kam immer näher. Ich hörte das Geräusch ihrer Leiber, wie sie sich über den Boden schlängelten… Sie waren gleich da! In diesem Moment bogen wir um die nächste Ecke und mir wollte das Herz vor Glück zerspringen, als ich gleich mehrere Lehrer erblickte.
    „Runter!“, schrie einer.
    Ich warf mich sofort auf den Bauch, als auch schon alles um mich herum explodierte. Dreck, Steinchen und Staub regneten auf uns hernieder. Zitternd blickte ich mich um, doch da wo die Wesen gerade noch gestanden hatten, war nichts als klaffende Löcher, lodernde Feuer und zerfetzte Kadaver.
    „Alles in Ordnung?“, fragte eine Lehrerin, die sich zu mir hinunter beugte.
    Ich nickte zitternd und nahm die Hand, die sie mir reichte.
    „Da habt ihr wirklich Glück gehabt. Beinahe hätten euch die Nymphen erwischt.“ Ihr stand selbst der Schrecken ins Gesicht geschrieben, als sie auf das Schlachtfeld blickte. Geistesabwesend murmelte sie vor sich hin: „Warum sind sie nur in die Schule gekommen? Haben sich hier über Nacht ihren Lebensraum nachgebaut. Erst die Vögel und jetzt das…“ Offenbar bemerkte sie erst in diesem Moment, dass sie laut gedacht hatte. Sie setzte ein entschuldigendes Lächeln auf und sagte: „Am besten ihr geht alle auf euer Zimmer zurück und verarbeitet dieses Erlebnis. Wir kümmern uns um den Rest.“
    Sie ging an mir vorbei und folgte den anderen Lehrern.
    „Verflucht!“, wisperte Shadow und sah uns andere ängstlich an. „Warum sind diese Viecher hier?“
    Thunder schüttelte ratlos und entsetzt den Kopf. „Keine Ahnung, aber lasst uns gehen.“
     
    Der Gang war fürs erste gesperrt und würde das auch eine ganze Zeitlang bleiben, denn die Aufräumarbeiten würden sich hinziehen. Die Nymphen hatten ganze Arbeit geleistet, in dem sie versucht hatten, sich häuslich einzurichten.
    Der Direktor hatte zu dem Vorfall wenig gesagt. Nur, dass die Wesen momentan unruhig waren, wir uns deswegen keine Sorgen machen sollten und sich etwas Vergleichbares nicht wiederholen würde. Mich hatte das Erlebnis wirklich geschockt, allerdings schien ich damit relativ alleine da zu stehen. Für Hexen stellte diese Art von Wesen, etwas wie Ungeziefer da und das drang eben hin und wieder in ein Gebäude ein. Kein Grund sich aufzuregen. Selbst meine Freundinnen schienen schnell über die Sache hinwegzukommen.
     
    Nach all der Aufregung der letzten Zeit, kam mir die Nachricht, die der Lehrer in Astralphysik verkündete, nur recht: „Ich hoffe Sie haben mitbekommen, dass in wenigen Tagen ein besonderes Ereignis, über einer Gegend namens Irrswegen, stattfinden wird. Das Blutphänomen. Darum ist eine Klassenfahrt von Freitagnachmittag bis Sonntagabend, in einer Woche, geplant. Dabei werden wir Gelegenheit haben uns ausführlich mit dieser Erscheinung zu beschäftigen und sie auch zu untersuchen. Außerdem bietet die Gegend noch weitere Möglichkeiten für wissenschaftliches Arbeiten. Dazu steht jedoch mehr auf den Zetteln, die ich Ihnen nun austeilen werde.“ Er zog einige Papierbögen aus der Tasche und reichte sie weiter.
    „Ich weiß, dass dies recht kurzfristig ist, aber wie Sie wissen, lässt sich dieses Phänomen nur schwer vorhersagen. So, da das geklärt ist, wenden wir uns nun unserem Buch wieder zu. Ich hoffe Sie haben die Rechnungen lösen können, denn heute befassen wir uns mit einer weiteren Formel“, sagte Herr Brown und schrieb eine Gleichung an die Tafel.
    Ich hasste dieses Fach. Es gab nur zwei gute Dinge daran: Erstens: Ich war mit Night in einer Klasse. Zweitens: Es war eines der wenigen Fächer, das ich nicht mit Stella gemeinsam hatte. Damit hatten sich die guten Seiten aber auch schon.
    In Astralphysik beschäftigte man sich hauptsächlich mit der physikalischen Seite der Magie. Dabei wurde beinahe nur gerechnet, etwas das mir überhaupt nicht lag. Man leitete aber auch viele Formeln ab oder her und untersuchte Dinge, nur um eine weitere Formel zu erstellen. Das lag mir noch weniger. Ich hatte Physik in meiner Schule schon nicht leiden können, doch hier befasste man sich mit einer Materie, die ich noch weniger kannte und gleich gar nicht zu verstehen vermochte. Auch wusste ich über dieses Blutphänomen nur das, was Herr Brown hin und wieder im Unterricht erwähnt hatte. Durch bestimmte äußere Einflüsse, wie zum Beispiel Temperatur, Luftfeuchtigkeit,

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