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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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einer Wiese, die direkt vor einem großen Haus lag. Um uns herum befanden sich bereits unsere Klassenkameraden. Night machte sich langsam von mir los.
    „Alles ok bei dir?“, hakte er nach.
Als ich langsam nickte und nochmal sein unglaubliches Lächeln genoss, eilte auch schon Sky zu ihm. „Komm, wir schauen uns mal die Zimmer an.“
    Er nickte und verabschiedete sich mit den Worten: „Dann bis nachher.“
    „Aha“, stellte Thunder grinsend fest, als sie auf mich zukam. „Jetzt weiß ich, warum du nicht mit mir reisen wolltest.“
Ich wollte gerade etwas erwidern, doch sie winkte ab. „Schon gut, ich versteh das.“
    „Kommt, wir gehen besser auch rein“, schlug Shadow vor. Zusammen betraten wir das Haus. Zu den Zimmern führte eine schmale Holztreppe hinauf. Dahinter folgte ein sehr langer Flur, in dem zu beiden Seiten die Schlafräume lagen. Viele unserer Mitschüler waren vollauf damit beschäftigt sich ein Zimmer zu suchen oder sich bereits einzurichten. Thunder hatte schnell einen passenden Raum gefunden und beschlagnahmte ihn, in dem sie sich auf eines der Betten fallen ließ.
    „So, da wären wir“, verkündete sie.
    Das Zimmer war spartanisch eingerichtet. Es gab lediglich einen großen Schrank, einen kleinen Schreibtisch und drei Betten. Wenigstens waren die schon bezogen.
    „Verflucht! Scheint so, als müssten wir uns den Waschraum mit den anderen teilen“, murrte Shadow.
    „Mir egal, ich würde am liebsten erst mal eine Runde schlafen“, sagte Thunder.
    „Es ist doch erst fünf Uhr. Wir sollten uns alles einmal anschauen. Bis um sieben Uhr haben wir noch Zeit, dann gibt es Abendessen“, schlug Shadow vor.
„Ich hoffe es gibt was Gutes…“
    „Das bezweifle ich. Wir müssen uns ja selbst versorgen. Tiger, Rose und Honey  haben sich fürs Kochen gemeldet. Von denen darfst du nicht zu viel erwarten.“
    „Na toll“, murrte Thunder und stand auf. „Aber was soll´s. Schauen wir uns eben um.“
    Zusammen gingen wir die Treppe hinunter und verließen das Gebäude. Erst jetzt realisierte ich, dass wir uns wirklich mitten in einem Wald befanden. Vor uns lag ein Stück Wiese, doch dann sah man nichts mehr außer Bäumen.
    „Wisst ihr wo die Drachen sein könnten?“, fragte ich.
    „Die Drachenschule muss noch ein Stück weiter dort hinten sein“, erklärte Shadow und deutete auf einen Punkt hinter dem Gebäude.
    „Können wir mal hingehen? Ich habe noch nie einen gesehen.“
    „Klar, die wollte ich auch anschauen. Immerhin ist es schon etwas verdammt Besonderes. Es gibt nicht sehr viele in Necare“, entgegnete Shadow.
    Es dauerte nicht lange bis wir einen riesigen Zaun fanden; er war ziemlich hoch und mit äußerst spitzen Stacheln versehen. Innerhalb des Geheges befanden sich einige Ställe, wo offensichtlich die Drachen untergebracht waren.
    Schon von weitem erkannten wir einige andere Mitschüler, die sich dort versammelt hatten. Darunter waren auch Night, Sky und Saphir. Wir stellten uns zu ihnen und beobachteten, wie vier Männer einen Drachen an mehreren Leinen aus dem Stall zogen. Die Männer waren allesamt groß, muskulös, bärtig und machten einen recht ungepflegten Eindruck. Sie zerrten das Tier in die Mitte des Platzes, wo er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Es war ein atemberaubender Anblick. Seine Schuppen waren feuerrot und schimmerten in der Sonne. Sein langer Hals schlingerte unruhig hin und her, während er sich gegen die Leinen zu wehren versuchte. In seinen erhabenen Augen glänzte Wut. Es war ein seltsames Schauspiel, wie dieses riesige Geschöpf von den Männern umher gezogen wurde. Langsam führten sie es in die Mitte; dort angekommen, gab einer ein Handzeichen. Der Drache bäumte sich weiter auf, woraufhin sie ihn mit spitzen Stangen in die Seiten stießen, bis er sich endlich auf den Boden legte. Das Tier kreischte und dennoch musste es irgendwann gehorchen. Einer der Männer kletterte geschickt auf seinen Rücken; die anderen ließen die Seile lockerer, aber nicht los. Der bärtige Kerl, gab einen Laut von sich und das Tier streckte seine unglaublichen Flügel aus. Feurig rot glänzten sie im Licht und man konnte dünne Adern hindurch schimmern sehen. 
    Das Tier stieg höher und höher, schlug kraftvoll mit den Flügeln und flog eine kleine Runde. Plötzlich rief der Mann auf ihm, ein neues Kommando. Offenbar sollte er nach rechts fliegen, er wehrte sich jedoch, schüttelte sich und versuchte den Reiter von sich zu werfen. Sofort griffen die

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