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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Luftdruck, sowie magischer Energiefelder, begannen in einem bestimmten Bereich alle Pflanzen Blut auszudünsten. Es war wie ein roter Nebel. Ich stellte mir das ziemlich widerlich vor und hatte wenig Lust in einem blutigen Dunst zu stehen. Noch schlimmer war, dass wir natürlich Rechnungen darüber erstellen sollten. Dennoch hatte der Ausflug auch unbestreitbar seine guten Seiten: Ich würde drei Tage mit Night verbringen! Mein Herz machte allein bei dem Gedanken einen freudigen Sprung.
     
    Nach der Stunde lasen wir erst einmal den Zettel durch. Wir würden in einer Jugendherberge namens Moorsleben untergebracht sein; diese lag vollkommen abgeschieden, mitten im Wald.
    „Verflucht, das kann ja was werden“, murmelte Shadow, als sie die weiteren Informationen las.
    „Warum?“, fragte ich.
    „Na ja, die Herberge liegt in Irrswegen. Das ist ein verdammt gefährliches Gebiet. Natürlich wird es jede Menge Sicherheitsvorkehrungen geben, aber...“ ihr Blick fiel auf Thunder und dieser sprach Bände.
    „Was? Glaubst du ich setze mich ab und schleiche im Wald herum. Ich bin doch nicht irre?! Ihr Blick schien plötzlich abzuschweifen und auch ihre Stimme nahm einen ganz anderen Ton an. „Auch wenn die Gelegenheit natürlich nicht so schnell wieder kommt und es dort die unterschiedlichsten Wesen gibt, was eine tolle Übungsmöglichkeit wäre…“ Man konnte förmlich sehen, wie sie gedanklich schon im Wald umherstreifte.
    „Vergiss es“, mahnte Shadow. „Ich will zur Abwechslung einfach mal meine Ruhe haben und von dir nicht in irgendwelchen verfluchten Scheiß mit hinein gezogen werden. Es gibt dort genug, womit du dich austoben kannst.“
    Tatsächlich war bei dem geplanten Ablauf vorgesehen, dass der komplette Samstag frei war. Zwar sollten wir bei unseren Ausflügen Messungen durchführen, aber das war ein geringer Preis. Jedenfalls gab es tatsächlich einige Angebote, die vielversprechend klangen, wie zum Beispiel die Turnierhalle, in der man gegen Wesen antreten konnte, um seine Fähigkeiten zu testen. Es verstand sich von selbst, dass Thunder unbedingt dort ihre Zeit verbringen wollte.
    Es wurden auch einige ruhigere Aktivitäten angeboten, wie lesen in der großen Bibliothek, Tischfußball, reiten und Wanderungen. Es gab sogar ein Iceless Spielfeld und als große Attraktion: Eine Drachenschule.
    „Drachenschule?“, fragte ich irritiert.
    „Na ja, da werden Drachen gezüchtet und trainiert“, erklärte Thunder, als sei dies das normalste der Welt.
    Shadow sprang erklärend ein. „Sie sind auch in Necare verdammt selten und stammen ursprünglich aus Incendium. In einem der Kriege vor, was weiß ich viel tausend Jahren, wurden auch Drachen als Kriegsmittel eingesetzt. Man konnte etwa fünf gefangen nehmen. Aus ihnen stammen unsere nun alle ab. Allerdings sollen die Ursprünglichen so schrecklich gewesen sein, dass man sie kaum hatte bändigen können. Die, die es jetzt gibt, sind zwar noch immer gefährlich, aber im Gegensatz zu ihrem Ursprung regelrecht zahm.“
     
    „Hast du auch wirklich alles eingepackt?“, fragte Céleste bestimmt zum zehnten Mal nach.
    „Ja, Mami“, ächzte Thunder.
    „Du vergisst immer alles“, rechtfertigte sich Céleste und ließ sich auf ihr Bett fallen. „Es ist so schade, dass ich nicht mitkommen kann. Das Blutphänomen muss toll sein, wenn man es selbst miterleben kann.“ Da sie Elementare Chemie hatte, würde sie an der Klassenfahrt nicht teilnehmen.
    „Was interessiert mich das?! Ich will nur in die Trainingshalle.“
    „Na, da kann ich mich ja auf was freuen“, seufzte Shadow, die wohl schon jetzt ahnte, dass sie dort ihre gesamte Freizeit würde verbringen müssen.
    Ich konnte es jedenfalls kaum mehr erwarten. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich in dieser Nacht so schlecht schlief. Ich konnte die anderen längst tief und ruhig atmen hören, da wälzte ich mich noch unruhig im Bett umher. Mir ging so viel durch den Kopf. Ich musste an meinen Vater denken, Duke… aber auch die Sache mit den Nymphen und den Vögeln ließ mich nicht mehr los. Möglicherweise träumte ich deshalb so wirr.
    Alles lag noch immer im Dunkeln, die anderen schliefen ruhig; draußen hörte man den Wind durch die Äste rauschen und dennoch richtete ich mich schlaftrunken auf. Hatte ich da etwas gehört? Ich lauschte… Nichts. Müde legte ich meinen Kopf wieder auf das Kissen. Ich war gerade dabei weg zu dämmern, als ich es erneut vernahm. Ein Knarzen, das so laut und

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