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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Loch hineingefressen, bist du verloren. Es braucht nur einen Biss, um dich zu lähmen. Du bist bei vollem Bewusstsein, spürst alles, nur kannst du nicht einen Muskel bewegen. Sie kriechen durch Nase und Mund, dann beginnen sie dich von innen aufzufressen. Es sollen unvorstellbare Schmerzen sein...“ Seine Stimme brach beim letzten Satz.
    Mein Herz hämmerte nach dieser Auskunft wie von Sinnen. Die Käfer würden über uns kriechen, uns lähmen, auffressen... Ich begann zu zittern, meine Knie wurden weich. Da spürte ich Nights Hand. Er umfasste, die meine; drückte sie und sagte: „Wir schaffen das, glaub mir. Ich pass auf dich auf und wir werden heil aus dem ganzen rauskommen.“
    „Ach ja und das mit den Schutzschildern?!“, höhnte Duke.
    „Sie brauchen eine ganze Weile, um sie zu zerfressen“,  antwortete er. „Wir müssen darum  versuchen sie aufrecht zu erhalten, sie immer wieder an den Stellen erneuern, wo sie dünn zu werden beginnen. Nur so haben wir eine Chance.“
    „Weißt du, was du da sagst?! Jeder Angriff auf den Schutzschild, entzieht einem Kraft, jede Erneuerung fordert noch mehr und den Schild selbst zu beschwören, ist ebenfalls ein Zauber, den man nicht lange auszuführen vermag. Wir werden ohnmächtig zusammengebrochen sein, bevor wir überhaupt nur ein paar Schritte gegangen sind. Außerdem, was ist mit ihr? Sie wird jawohl kaum in der Lage sein diesen Zauber auszuführen, oder?!“
    „Ich habe auch nie behauptet, dass es leicht sein wird, aber wir haben keine andere Wahl. Was Gabriela betrifft, sie bleibt bei mir. Ich werde sie unter meinen nehmen.“
    Duke ächzte voller Verachtung. „So größenwahnsinnig kannst auch nur du sein. Alleine ist dieses Unterfangen schon so gut wie unmöglich. Einen Schutzschild für zwei, kostet jedoch gleich solch Unmengen mehr an Magie, dass selbst sehr starke und erfahrene Hexer dieses nur wenige Minuten halten können und auch nur dann, wenn sie es nicht noch erneuern und den Angriffen standhalten müssen. Du wirst das nicht schaffen, das weißt du.“
    „Tja, das werden wir sehen.“ Damit wandte er sich ab und blickte in die Bäume. „Sie sind jeden Moment hier.“
    Die Geräusche waren nun nicht mehr zu überhören. Ich spürte deren Vibrationen am ganzen Körper. Nie zuvor hatte ich solch schreckliche Laute gehört. Dieses Klack-klack ging mir durch Mark und Bein. Es verkündete unseren Tod. In diesem Moment spürte ich Nights Hand. Er zog mich fest an sich; schließlich prickelte meine Haut, ein Zeichen, dass sich der Schutzschild über uns legte. Ich wusste auch, dass derjenige der den Zauber ausführte ganz genau spüren konnte wo ein Fremdkörper oder gar ein Angriff auf den Schild traf. Er wusste wie dünn oder dick er war. Ein wichtiger Faktor, denn sehen, konnte man ihn nicht.
    „Du musst ganz dicht bei mir bleiben“, wisperte er mir zu. Ich kannte den Grund für seine Aufforderung nur zu gut. Es war wichtig so dicht wie möglich beieinander zu stehen, denn jeder Millimeter mehr, benötigte zusätzlich Magie.
    Ich nickte darum, atmete noch einmal tief durch und tat mit ihm zusammen den ersten Schritt. Da fielen auch schon die Käfer auf uns nieder. Ich zuckte, als ich die Insekten auf uns krabbeln sah, doch dank des Schildes, spürte ich diese zum Glück nicht. Ich dachte an Night, dem nun ein kräftezehrender Kampf bevorstand, bei dem ich ihm nicht helfen konnte. Es lag in seiner Hand, ob wir leben oder sterben würden. Wieder mal hasste ich mich dafür, dass ich nicht zaubern konnte. Nicht nur das, ich war ihm sogar noch eine große Last. Ohne mich war die Chance um ein Vielfaches größer lebend rauszukommen. Mit mir jedoch...
    Ich hatte längst eingesehen, wie gering diese war und darum beschlossen, dass wir hier nicht beide sterben würden. Sobald ich spürte, dass es für Night zu anstrengend wurde, würde ich den Schild verlassen. Er sollte noch so viel Kraft übrig haben, dass er es raus schaffen konnte. Darum musste ich bereits beim kleinsten Anzeichen handeln. Er musste einfach überleben. Ich würde unter keinen Umständen zulassen, dass er wegen mir umkam.
    Immer mehr Käfer regneten auf uns herab. Ich konnte sehen, wie sie eine gelbe Flüssigkeit aussonderten. Heller Rauch stieg dort auf, wo sie traf. Besorgt blickte ich Night an. Sein Gesicht war voller Entschlossenheit und schenkte mir damit noch einmal etwas wie Zuversicht. Als ich jedoch bemerkte, wie an ihm die ersten Schweißperlen hinabflossen, wusste ich, welch

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