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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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vollkommen durchgeknallt. Erst bringst du die Pferde zum Ausbrechen und dann schickst du deine tollen Freunde zurück, ohne Hilfe zu holen! Ich fass es einfach nicht.“
    „Halts Maul! Ich bin immerhin hergekommen, um euch zu retten. Also los jetzt!“
    „Wie oft noch?! Weißt du, was dieser Zauber aushält?! Der trägt keine zwanzig Kilogramm.“
    „Du hast doch überhaupt keine Ahnung. Los jetzt oder ich lass euch da unten hocken!“
    Night knirschte wütend mit den Zähnen. „Also gut“, er griff nach der Pflanze und sah Duke voller Zorn ins Gesicht. „Wenn ich jetzt versuche hochzuklettern und sie reißt, gehst du sofort los und holst jemanden, klar?!“
    „Meine Güte, wenn du darauf bestehst; von mir aus. Hauptsache du hast deinen Dickkopf durchgesetzt.“
    Ich sprang sofort auf, griff nach seinem Arm und hielt ihn fest. Er durfte es nicht versuchen. Er würde sich alle Knochen brechen!
    „Bitte, tu das nicht“, versuchte ich es. In meiner Stimme konnte man die nackte Angst hören. Meine Augen waren schreckgeweitet und die Atmung ging heftig. Er lächelte mich sanft an und streichelte mir beruhigend über die Wange. „Mach dir keine Sorgen. Das Teil ist so dünn, es wird schon nach den ersten Metern reißen.“
    Wieder schüttelte ich den Kopf. „Bitte, bleib hier.“
    „Ich muss das tun, sonst wird er Ewig dort oben bleiben und niemanden holen.“ Sein Blick verdüsterte sich langsam, als er die nächsten Worte sprach. „Wir müssen uns aber beeilen, wir sind hier nicht sicher.“
    Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass wir von keinem Zauber geschützt waren. Dieser Wald war gefährlich und wir befanden uns mitten drin.
    Endlich nickte ich und trat beiseite. Er nahm das Seil in beide Hände und begann sich daran hochzuziehen. Schon nach den ersten Metern begann es immer deutlicher zu knirschen. Duke dagegen versuchte mit aller Kraft die Ranke zu halten, was ihn einiges an Anstrengung zu kosten schien.
    „Na, mach schon“, schrie er mit zittriger Stimme.
    Gerade wollte Night den nächsten Griff tun, als das provisorische Seil knarzte und riss. Sofort rannte ich zu ihm, als er aufgeschlagen war. „Alles ok?“
    Er war zum Glück noch nicht weit oben gewesen, weshalb er aus überschaubarer Höhe gestürzt war.
    „Ja, alles klar“, zischte er wütend. „Na los jetzt! Geh und hol Hilfe!“ rief er Duke zu.
    Wieder sahen wir sein Gesicht über der Kante. Sein Blick fixierte mich und er schien mit sich zu ringen. „Nein, ich probier noch was anderes!“
    Night sprang auf und schrie ihn voller Hass an: „Beweg jetzt sofort deinen Arsch zurück zur Herberge!“
    Kurz verschwand er, tauchte dann aber wieder auf. Er beugte sich nun sehr weit nach vorne; streckte die Hand nach unten. „Ich versuch einen anderen Zauber, damit klappt es. Ich muss ihn nur an einer guten Stelle anbringen.“ Er beugte sich noch ein Stück weiter.
    „Geh zurück!“, schrie ich ihm zu, doch da war es bereits geschehen. Die vorderste Kante brach und Duke fiel ungebremst in die Schlucht. Er schrie wie von Sinnen, während er dem Boden immer näher kam.
    Schnell hob Night die Hand und richtete sie auf die Felswand. Sofort schossen die weißen Fäden aus der Wand hervor und begannen sich um Duke zu wickeln. Sie rissen wie zuvor, doch er ließ die Fäden unaufhörlich nachkommen. Seine Hände zitterten vor Anstrengung, er hielt den Zauber jedoch weiter aufrecht, bis Duke aufprallte. Ich eilte zu ihm und drehte ihn vorsichtig um. Er wimmerte, aber lebte.
    Night trat neben mich und stieß den am Bodenliegenden, unsanft mit der Fußspitze an. „Los steh auf, so schlimm war´s nicht.“
    „Ach ja?!“ brüllte er „Das ist alles deine Schuld, du Idiot!“
    Night seufzte ärgerlich „Dir ist echt nicht mehr zu helfen.“
    Er wandte sich von ihm ab und strich sich durchs Haar. Duke rappelte sich währenddessen langsam auf, doch nicht ohne über seine Schmerzen zu klagen.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte ich.
    „Wir müssen wohl oder übel alleine zurück finden. Auf Hilfe werden wir wohl lange warten können und wir müssen so schnell wie möglich hinter den Zaun gelangen.“
    Er sah sich um, drehte sich im Kreis, blickte in die Sonne und schien nach irgendetwas zu suchen. Schließlich deutete er in eine Richtung und sagte: „Ok, wir müssen dort entlang. Die Herberge lag im Osten. Da bleibt uns nur diese Richtung einzuschlagen.“
    „Ach und woher willst du wissen, dass es dort entlang geht?!“, zischte Duke

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