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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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los, um Hilfe zu holen, da schrie Night. Er sagte da wäre irgendetwas im Gebüsch und ich müsse ihnen sofort helfen. Ich muss zugeben, ich stutzte für einen Moment und traute ihm. Es war ein schwerer Fehler. Kaum beugte ich mich wieder über die Kante, kam ein Zauber auf mich geflogen. Die Steine unter mir brachen weg und ich fiel. Es gelang mir nur knapp mich mit dem Toreg Zauber zu retten. Ohne Umschweife baute Night sich neben mir auf. Er sagte mir, dass er nicht zulassen würde, dass ich vor ihm zurück käme, um zu erzählen was hier passiert sei. In diesem Moment blieb mir ohnehin nichts anderes übrig, als zu schweigen. Ich musste mich ihnen anschließen und wenigstens aufpassen, dass dem Mädchen nichts geschah. Alles ging auch gut, bis wir fast den Zaun erreicht hatten. Night verlangte, dass wir uns eine Version der Geschehnisse zurechtlegten, die wir alle dann erzählen sollten. Ich weigerte mich. Darauf spürte ich einen unglaublichen Schmerz im Rücken. Er hatte eine Feuerkugel auf mich geworfen.“ Er verzog in diesem Moment erneut vor Leid das Gesicht. „Bevor ich etwas tun konnte, stürzte er sich auch schon auf mich. Er schlug wie von Sinnen auf mich ein, sagte immer wieder entweder ich würde das sagen, was er wollte, oder ich käme nicht lebend hier raus. Mit letzter Kraft gelang es mir, mit einem Zauber, ihn von mir zu schlagen. Sofort rannte ich zurück. Ich hörte zwar noch ein paar Geräusche hinter mir, maß diesen aber keine große Bedeutung bei. Nun im Nachhinein weiß ich, dass es ein Häuter gewesen ist, aber das konnte ich nicht wissen, sonst hätte ich, trotz Nights schrecklichem Verhalten, versucht die beiden vor ihm zu schützen.“
    Der Direktor nickte. „Sehr löblich, aber das hätte ich von einem von Steinau auch nicht anders erwartet.“ Er sah mich nun mit abschätzigem Blick an und sagte: „Nun sind Sie an der Reihe. Was haben Sie dazu zu sagen?“
    Darauf hatte ich gewartet. Ich erzählte alles. Über das Scheuen der Pferde, den Sturz in die Schlucht, den Angriff der Käfer, Dukes feigem Verhalten, sowie den letzten Angriff des Häuters. Als ich geendet hatte, blickte ich Duke an. Er hatte ausgespielt. Zu meiner großen Überraschung begann Graf von Steinau jedoch schallend zu lachen.
    „Das ist ja wirklich unfassbar. Da nimmt man an, die zwei denken sich wenigstens Lügen aus, die auch nur halbwegs zu glauben sind und dann erzählt Sie so etwas. Ein Angriff der Golgakäfer will Sie überlebt haben! Und dann auch noch ein Inferno Zauber! Und als wäre das noch nicht genug, kam schließlich zum Schluss der Häuter. So etwas Lächerliches habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört…“ Er schüttelte belustigt den Kopf. „Wirklich, dazu gehört eine Menge Fantasie.“
    Auch der Direktor meldete sich zu Wort. „Ich muss Graf von Steinau Recht geben. Sie können doch nicht ernsthaft annehmen, dass wir Ihnen solch ein Märchen abkaufen?!“ Er seufzte theatralisch. „Ich hatte von Ihnen wirklich mehr erwartet. Nun denn… Unter diesen Umständen neige ich dazu der Version des jungen Grafen zu glauben. Nun geht es um die Bestrafung.“
    „Das können Sie doch nicht machen“, mischte ich mich aufgebracht ein. „Nichts von Dukes Geschichte ist wahr. Bitte, Sie…“
    „Wir haben nun genug von Ihnen gehört. Halten Sie sich zurück, wenn Sie nicht alles noch schlimmer machen wollen“, zischte Herr Seafar mich böse an. Widerwillig folgte ich der Anweisung.
    „Er gehört von der Schule geworfen. Was Frau Franken betrifft“, forderte Graf von Steinau. „Sie ist neu an der Schule und wie Mädchen nun mal so sind, fallen sie gerne auf ein hübsches Gesicht herein. Ich denke bei ihr ist noch nicht alles verloren, immerhin kommt sie aus gutem Hause. Diese Eskapade war sicher nur ein Versehen.“
Auch der Direktor nickte. „Ja, so sehe ich das ebenfalls. Was Herrn Reichenberg angeht, er wurde für seinen Hochmut bereits bestraft. Immerhin hat er am eigenen Leib erfahren dürfen, was passiert, wenn man sich über Regeln hinwegsetzt. Darum sehe ich davon ab, ihn der Schule ganz zu verweisen. Allerdings ist dies die letzte Chance, die ich ihm gebe. Bei einem weiteren Verstoß, kann ihn nichts mehr retten. Zudem soll er dabei helfen den Flur wieder trocken zu legen, den die Nymphen verunstaltet haben.
    Damit er erfährt, wie schändlich es ist, einen anderen hinterrücks zu attackieren, wird er für vierundzwanzig Stunden von mir mit einem Brennzauber versehen, der jede

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