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Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn

Titel: Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Mang
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haben. Eine Ärztedelegation aus Peking besuchte deshalb aus Informationsgründen Deutschland – und war begeistert von meiner Arbeit an der Bodenseeklinik: Ich hatte einen speziellen Silikonspann für die asiatische Plattnase entwickelt. Bei diesem Verfahren kann ich in zwanzig Minuten und mit örtlicher Betäubung eine Chinesennase zu einer europäischen Nase »umbauen«.
Vietnam
    Nasenoperation für umgerechnet hundert Euro, ein rundes, westliches Augenpaar für vierzig Euro – mit solchen Preisen wurde auch in Vietnam ein neuer Schönheitsboom entfacht. In Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, in dem bis zum Abzug der Amerikaner 1975 zahlreiche Ärzte Augen, Nasen und Brüste vergrößerten, und in Hanoi buhlen etliche Etablissements um Kundschaft, die man eigentlich nicht Patienten nennen kann, denn das sind sie erst hinterher. Die meisten Salons haben die Fassade eines Friseurgeschäfts, in denen Laienchirurgen herumdoktern. Seltsamerweise sind es überwiegend Männer, die dort ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Sie lassen sich die Augen, die Nase und das Kinn vergrößern, bisweilen sogar die Brust, um muskulöser zu wirken. Kollegen berichteten mir, dass fast alle jüngeren Schauspieler des Landes in so einer Schönheitsklitsche waren. Vermutlich sind vietnamesische Frauen vernünftiger als die sogenannte Krone der Schöpfung.
     
    Fazit: Ich glaube, dass Patienten für eine Schönheitsoperation am besten in deutschsprachigen Ländern aufgehoben sind.

10. Sinn, Unsinn und Wahnsinn der Schönheitschirurgie
    »Natürliche Schönheit ja – Schönheitswahn nein!« Werner Mang
     
     
    Fundamentalistische Gegner der modernen Schönheitschirurgie verteufeln diese Sparte der Medizin ohne Wenn und Aber: Die Chirurgen werden als geldgierige und skrupellose moderne Frankensteins dargestellt, ihre Patienten als verunstaltete Monster. Das ist ausgemachter Quatsch und eine fast hasserfüllte Diffamierung unserer Arbeit. Verantwortungsbewusste Schönheitschirurgen haben durch korrigierende Eingriffe die Lebenssituation von Millionen Menschen entscheidend verbessert. Daran darf überhaupt kein Zweifel bestehen. Diese Kollegen arbeiten ausschließlich zum Wohl ihrer Patienten; unnötige, sinnlose oder gar entstellende Operationen lehnen sie strikt ab, selbst wenn der/die Patient/in sie auf eigene Verantwortung wünscht. Es besteht aber leider auch kein Zweifel daran, dass es Schönheitschirurgen gibt, die dieses Verantwortungsbewusstsein nicht besitzen. Die (fast) alles machen, was technisch und medizinisch machbar ist. Ich verurteile solche Mediziner, die ich nicht als Kollegen bezeichnen möchte, auf das Schärfste. Die Öffentlichkeit muss unbedingt wissen, welches Spektrum unsere, teilweise immer noch geheimnisumwitterte, Branche hat. Deshalb halte ich eine Kategorisierung der Schönheitschirurgie in sinnvoll, unsinnig und wahnsinnig, wie im Folgenden aufgeführt, zur Aufklärung für unabdingbar, damit jede(r) weiß, was sie/ihn beim ästhetischen Chirurgen erwartet.

SINNVOLL
    Zunächst einmal: Alles, was so natürlich wie möglich aussieht, macht Sinn. Das ist zumindest meine Devise. Ich will Menschen
sinnvoll verschönern, das heißt, sie sollen sich hinterher wohlfühlen und objektiv betrachtet besser aussehen. Gesundheitliche Risiken dürfen dabei nicht in Kauf genommen werden, auch keine Veränderungen der körperlichen Proportionen und damit der Persönlichkeit der Patienten. Sinnvoll ist also das Beheben von körperlichen Defiziten, unter denen die Patienten leiden. Und das wären: Korrektur einer Höckernase (wie etwa die gelungene Operation oder wundersame Verschönerung von Spaniens Prinzessin Letizia), eines fliehenden Kinns, von abstehenden Ohren (vor allem bei Jugendlichen und Kindern), ebenso eine maßvolle Brustvergrößerung, -straffung oder -verkleinerung, ein maßvolles Facelifting, das Beseitigen von Krähenfüßen, Schlupflidern, Falten am Hals und der sogenannten Reiterhose (breites Gesäß, schlanke Beine) und kontrolliertes Fettabsaugen (wenn keine Diät mehr hilft); meinetwegen auch Haartransplantationen bei Männern, die Entfernung lästiger Behaarung durch Lasertechnik oder eine Hautverjüngung mit Hyaluronsäure-Injektionen. Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist die maßvolle Brustvergrößerung bei jungen Frauen, die darunter leiden, dass sie kaum oder nur sehr wenig Busen haben. Hier verbessert eine Operation deutlich die Lebensqualität, wie beispielsweise bei Kimberly Stewart, der

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