Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn
der Nation geworden. Und der Chef der Bundesärztekammer versteckt sich. Und begegnet dem Gesundheitsministerium nicht auf Augenhöhe. Ursachen und Lösungen für dieses Übel liegen meines Erachtens in folgenden Punkten:
1. Wir müssen die kassenärztlichen Vereinigungen infrage stellen. Das ist ein Apparat, der nur Geld kostet und eine Umverteilung durchführt, die nicht gerecht ist. Das kassenärztliche Abrechnungssystem mit Scheinen gibt es in dieser Form nur in Deutschland. Ein riesiger Verwaltungsapparat muss erhalten werden, der Millionen Euro verschlingt. Es wäre wesentlich besser, wenn jeder Patient eine Rechnung über die Behandlung bekommen
würde, damit die Leistung transparent ist und nicht mit den Scheinen rumhantiert werden kann. Der Patient rechnet dann direkt mit der Krankenkasse ab. Dadurch wäre ein transparentes Abrechnungssystem gewährleistet, das Milliarden einsparen könnte.
2. Weg mit den vielen Kassen! Es gibt über 200 verschiedene Krankenkassen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Vielmehr sollte es eine »Bundeseinheitskasse« (vielleicht die AOK?) geben, in der alle, auch Privatpatienten, versichert sind. Alle sollten in eine Kasse einzahlen, jeder Bürger in Deutschland würde eine solide Grundversorgung bekommen. Das ist möglich und würde eine erneute riesige Kostenreduktion bedeuten. Derzeit hat jede Kasse einen großen Verwaltungsapparat, hohe Personalkosten und ein teures Management. Mitglieder der »Bundeseinheitskasse« könnten sich für zusätzliche Leistungen noch privat versichern, etwa: Wer Zahnimplantate möchte, zu einem besonderen Professor gehen und ein besonders schönes Krankenzimmer haben will. Es darf aber keine Zweiklassenmedizin geben.
3. Raus mit den Risikopatienten! Was hat eine Hausfrau in Wanne-Eickel damit zu tun, wenn ein Motorradfahrer an einen Baum fährt und vielleicht sein Leben lang im Rollstuhl sitzen muss, was die Kasse hunderttausende Euro kostet. Motorradfahrer sollten sich eigens versichern, ebenso Risikosportler wie Drachenflieger, Fallschirmspringer, Bergsteiger, Skifahrer, Surfer, Renn- und Flugsportler, Taucher, Boxer, aber auch Hobbyfußballer. Auch hier sind Einsparungen von Milliardenbeträgen möglich.
4. Im Alter muss der Patient auf den Prüfstand. In der Schweiz kann man sich für die Zahnbehandlung nicht extra versichern. Es ist dort aber kaum Karies zu registrieren, weil bereits den Kindern im Kindergarten deutlich gemacht wird, dass sie regelmäßig die Zähne putzen müssen und wie Zahnhygiene gründlich zu betreiben ist. Es wäre eine dringliche Aufgabe der Politik, die Bevölkerung mit notfalls brutaler Deutlichkeit aufzuklären, dass bewusst in Kauf genommene gesundheitliche Schäden die gesamte Gesellschaft schädigen. Die Deutschen müssen einfach gesünder leben, und sie müssen wissen und endlich begreifen, dass mit Rauchen das
Leben zerstört wird, dass mit Übergewicht ein Risiko für Herz-/ Kreislauferkrankungen und Gelenkserkrankungen gegeben ist. Der Bevölkerung muss klargemacht werden, dass Gesundheit das höchste Gut ist und dass der Staat nicht für alles verantwortlich sein kann. Deswegen sollte diskutiert werden, ob Raucher nicht einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen müssen und Patienten mit großem Übergewicht (Body-Mass-Index über 35, das heißt Körpergewicht dividiert durch das Quadrat der Körpergröße = Wert kg/m 2 ) aus der Versicherung ausgeschlossen werden.
Auch die Ärzte müssen auf den Prüfstand
Es gibt keine Halbgötter in Weiß mehr. Ein Medizinstudium darf kein Freifahrtschein für eine Beschäftigung sein. Ein Arzt, der keine Leistung bringt und vielleicht eine schlechte Ausbildung hat, kann genauso arbeitslos werden wie ein Architekt, Jurist oder Journalist. In Deutschland gehen die Menschen fünf Mal häufiger zum Arzt als beispielsweise in Norwegen. Bei einem Krankheitsverhalten, wie es in Norwegen der Fall ist, könnten wir auf viele der Ärzte verzichten. Die Qualität der Ärzte ist entscheidend und nicht die Quantität. Es könnten sicher einige Krankenhäuser geschlossen werden, wenn die stationären Kosten zu hoch sind und Facharztzentren errichtet werden, damit nicht jeder Facharzt sein eigenes Süppchen kocht. Generell betrachtet muss der Arzt wieder ein guter und vor allen Dingen ein vertrauenswürdiger Dienstleister sein. Doch hier liegt – bedingt durch die Maßlosigkeit mancher Ärzte und durch die komplizierten, teilweise unsinnigen Abrechnungsmodelle bei Kassen und
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