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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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es. Auch mich hast du benutzt, um sie zu quälen.«
    »Wusste ich doch, dass du lügst. Du liebst sie doch – die Reinkarnation deiner süßen, unerreichten kleinen A-ya.«
    »Ich liebe sie nicht!« Fast hätte Kalona die Wahrheit herausgeschrien: Ich habe stets nur eine geliebt und werde sie immer lieben – Nyx! Doch ein Stöhnen hinter ihm ließ ihn verstummen. »Aber ich hasse sie auch nicht. Ist es dir so unmöglich, damit zufrieden zu sein, den Hohen Rat zu entzweien und von deiner Inselfestung auf Capri aus über jene Vampyre zu herrschen, die die alten Gebräuche den neuen vorziehen? Insbesondere deine roten Vampyre würden dich vergöttern und mit Feuereifer die alten Sitten wiederaufleben lassen. Ich würde dir helfen, dieses Ziel zu erreichen – würde dir als dein Gefährte dabei dienen.« Während er ruhig und nüchtern zu ihr sprach, trat er einen weiteren Schritt zurück. Einen Schritt weiter von Neferet weg. Hin zu Sylvia Redbird.
    »Du legst mir nahe, Tulsa zu verlassen?«
    »Warum nicht? Was gibt es denn hier? Eis im Winter, Hitze im Sommer und engstirnige, religiöse Menschen. Ich denke, wir beide sind über Tulsa hinausgewachsen.«
    »Ein unbestreitbares Argument.« Die Finger aus Finsternis, von Kalonas Blut geschwollen, beruhigten sich, während Neferet seinen Vorschlag zu überdenken schien. »Du wirst mir natürlich einen Bluteid schwören müssen.«
    »Natürlich«, heuchelte er.
    »Exzellent. Vielleicht habe ich dich wirklich falsch eingeschätzt. Zufällig habe ich genau die richtigen Helfer für einen solchen Zauber zur Hand.« Zärtlich strich sie über die schlangenartigen Ranken. »Am besten sollen sie jetzt und hier dein Blut mit meinem mischen, um uns auf ewig aneinander zu binden.«
    Kalona spannte sich an, bereit, die letzten Schritte, die ihn noch von Sylvia Redbird trennten, mit einem Satz zu überwinden. Er würde dem Netz aus Finsternis befehlen, sie freizugeben, und sie dann in Sicherheit fliegen, während Neferet noch dabei war, sich die Haut aufzuschlitzen und einen finsteren Zauber zu sprechen, der nie vollendet werden würde. Er lächelte. »Was immer du von mir verlangst, Göttin.«
    Neferets volle rote Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, da ertönte das missbilligende Krächzen des Raben. Ihre Augen verengten sich, und sie wandte sich dem Vogel zu, der noch immer auf der Brüstung saß – weithin sichtbar im klaren Morgenlicht. Sie zeigte mit einem schlanken Finger auf ihn und befahl:
    »An unsterblichem Blut durftet ihr euch laben.
    Nun geht hin und tötet diesen Raben!«
    Die Fühler, die sich um sie wanden, lösten sich und schossen wie schwarze Pfeile auf den Raben zu.
    Kalona zögerte keinen Augenblick. Er warf sich zwischen sie und den Vogel und fing den tödlichen Streich auf, der seinem Sohn zugedacht war.
    Die schiere Heftigkeit des Aufpralls warf ihn durch die Tür des Penthouse auf die Terrasse hinaus und ließ ihn gegen die steinerne Brüstung prallen. Während in seiner Brust Schmerz aufflammte, brüllte Kalona dem unbeweglich dasitzenden Vogel zu: »Flieg, Rephaim!«
    Er fand kaum die Zeit, Erleichterung zu verspüren, als das Tier seinem Befehl gehorchte. Schon kam Neferet auf ihn zu, ein Meer aus züngelnden Ranken der Finsternis hinter sich. Kalona stand auf. Ohne den grausamen Schmerz in seiner Brust zu beachten, breitete er Arme und Flügel aus.
    »Verräter! Lügner! Dieb!«, kreischte Neferet, und auch sie breitete die Arme weit aus. Mit gespreizten Fingern fuhr sie durch die Luft und sammelte die klebrigen Ranken ein, die sich um sie her in Sekundenschnelle vermehrten.
    »Willst du mich etwa mit Hilfe der Finsternis bekämpfen?«, rief er. »Weißt du nicht mehr, wie ich sie beim letzten Mal zurückbefohlen habe? Du bist ebenso töricht wie wahnsinnig.«
    Neferets Antwort bestand aus dem Singsang eines Zauberspruchs:
    »Kinder, ihr kennt mein Begehr!
    Fallt über diesen Mann her
    und saugt sein unsterbliches Blut –
    mehr und mehr und mehr!«
    Sie schleuderte die Tentakel der Finsternis auf ihn. Kalona streckte die Hände vor sich aus und sprach die schlangenartigen Kreaturen direkt an – mit denselben Worten, die er vor gar nicht langer Zeit gesprochen hatte, als er sich Neferet zum ersten Mal entgegengestellt hatte, seit er frei von den erdrückenden Banden der Erde war. »Haltet ein! Ich war lange mit der Finsternis im Bunde. Gehorcht meinem Befehl. Dies ist nicht euer Kampf. Weichet! «
    Das Entsetzen traf ihn gemeinsam mit den

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